AMI: Der erste Lockdown drückt die Zahl der Werbeanstöße für Gemüse
Das Jahr 2020 hatte eine Woche mehr als andere Jahre. Dennoch ist die Zahl der Werbeanstöße für frisches Gemüse nicht weiter gestiegen. Die Corona-Pandemie hat auch in den Werbezetteln ihre Spuren hinterlassen. Vor allem die Osterwoche war betroffen. Andere Feiertage waren, wie in den Vorjahren, Werbeschwerpunkte, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
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Welche Gemüsearten standen besonders im Fokus?
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland hat 2020 etwas weniger mit frischem Gemüse (inkl. Kartoffeln) geworben als im Vorjahr. Die Zahl der Werbeanstöße blieb um 1 % hinter der des Vorjahres zurück. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Dabei hatte das Jahr 2020 eine Woche mehr, was eigentlich rund 400 Werbeanstöße mehr bedeutet hätte. Doch warum blieb die zusätzliche Woche wirkungslos? Das ist vor allem eine Folge der Corona-Pandemie. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, von Ende März bis Ende April hat ein Teil der Supermarktketten darauf verzichtet, wöchentliche Handzettel zu veröffentlichen. So sollten weitere Hamsterkäufe und ein übermäßiger Zustrom von Kunden in die Einkaufsstätten vermieden werden. Im Übergang auf den Mai haben dann aber wieder alle Ketten Handzettel veröffentlicht.
Zwei Neueinsteiger in den Top-10
Die Top-10 der meistbeworbenen Gemüsearten weist für das Jahr 2020 zwei Positionswechsel und zwei Neueinsteiger auf. Die Spitzenpositionen haben sich gegenüber dem Vorjahr jedoch nicht verändert. Tomaten bleiben die mit Abstand am häufigsten beworbene Gemüseart. Sie hatten einen Anteil von gut 15 % an der Gesamtzahl der Werbeanstöße.
Insgesamt haben es im vergangenen Jahr 35 Gemüsearten mindestens einmal in die wöchentliche Top-10 der meistbeworbenen Arten geschafft. Den Tomaten ist das als einzige Gemüseart in allen 53 Wochen gelungen. Davon belegten sie in 50 Wochen den Spitzenplatz. Paprika, Speisekartoffeln und Speisekürbisse schafften es in jeweils einer Woche, die Tomaten von der Spitzenposition zu verdrängen. Weitere Dauergäste in der Top-10 waren Paprika, Champignons, Mischsalate sowie Salatgurken und Speisekartoffeln.
Bei etwa 48 % der Gemüsearten, die 2020 in den Angebotsaktionen vertreten waren, war die Zahl der Werbeanstöße niedriger als im Vorjahr. In absoluten Zahlen haben vor allem Kräuter, Mischsalate, Spargel und Tomaten verloren. Dem stehen auf der Gewinnerseite Speisekartoffeln, Rucola und Eissalat mit dem stärksten Anstieg bei den Werbeanstößen gegenüber.
Veränderungen gab es in den Top-10 auf den Plätzen fünf und sechs, auf denen Gewichtsmöhren und Champignons ihre Plätze getauscht haben. Die letzten beiden Plätze in der Top-10 gingen 2020 an Eissalat und Zwiebeln, die damit Salatherzen und Zucchini aus der Rangliste verdrängen. Sowohl Eissalat als auch die Zwiebeln wurden deutlich häufiger beworben als im Vorjahr. Beim Eissalat spielen dabei die fehlenden Absatzmöglichkeiten in Richtung der Gastronomie eine Rolle. Das Angebot war groß und sollte über Aktionen untergebracht werden. Zwiebeln waren vor allem im Zuge der Einlagerung stark vertreten.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 03.03.2021)
Veröffentlichungsdatum: 05.03.2021