BLE-Marktbericht KW 15/ 21: Erste frische Maulbeeren aus der Türkei in Frankfurt
Kontinuierlich herrschten einheimische Äpfel vor: Elstar, Jonagold und Pinova bildeten dabei die Basis des Angebotes. Aus Italien kamen speziell Granny Smith, Pink Lady und Golden Delicious. Frankreich schickte Pink Lady und Jazz. Niederländische Abladungen ergänzten das Geschehen.
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In Frankfurt trafen unter anderem Royal Gala sowie Granny Smith aus der Ukraine ein. In Berlin gab es nach einer kurzen Pause nochmals polnische Zuflüsse. Das Interesse konnte generell ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Geschäfte verliefen unaufgeregt. Die Notierungen veränderten sich nicht wesentlich. Verschiedentlich verteuerten sich einzelne Sorten mengeninduziert, es war aber kein klarer Trend auszumachen. Importe aus Übersee spielten bislang noch keine bedeutende Rolle: Chilenische Tenroy traten in Hamburg und Köln auf. In Kürze sollen neuseeländische und südafrikanische Produkte eintreffen.
Birnen
Südafrikanische Abladungen dominierten, allen voran Rosemarie und Cheeky. Williams Christ verloren an Bedeutung, dafür rückten Packham`s Triumph näher in den Mittelpunkt. Abate Fetel ergänzten ebenso wie neue Forelle. Chilenische Abate Fetel gewannen zwar an Wichtigkeit, tauchten aber nur punktuell auf. Erste Red Bartlett aus Chile kosteten in Hamburg 18,50 € je 12,5-kg-Kollo. Argentinische Anlieferungen rundeten die Warenpalette ab. Insgesamt war ein recht ruhiges Geschäft zu verzeichnen. Der Bedarf hatte sich verschiedentlich begrenzt, was sich negativ auf die Bewertungen auswirkte. In Berlin merkte man die Konsequenzen der geschlossenen Schulen und Kindergärten, denn die Absatzmöglichkeiten verminderten sich merklich. Das europäische Angebot wurde vorrangig von italienischen Santa Maria getragen, welche aber an Relevanz einbüßten. Niederländische und einheimische Conference komplettierten das Geschehen.
Zitronen
Die Vermarktung verlief in ruhigen Bahnen. Die Basis des Sortimentes bildeten spanischen Primofiori, die punktuell von italienischen und griechischen Partien flankiert wurden. Das nicht besonders stark ausgeprägte Interesse konnte problemlos gestillt werden. Die Notierungen verharrten oftmals auf bisherigen Niveau. In Köln zogen sie leicht an, in Berlin sanken sie ein wenig ab. In Hamburg vergünstigten sich organoleptische problembehaftete Offerten, während sich exklusive Artikel verteuerten.
Bananen
Die Reifereien stimmten die Bereitstellung hinreichend auf das Interesse ab. Die Händler mussten ihre Aufrufe nur sehr selten modifizieren. Hinsichtlich des Angebotes hatte sich nichts Wesentliches verändert. Punktuell waren Drittmarken knapp, was sich aber nicht auf die Bewertungen auswirkte. Einzig in Berlin zogen die Notierungen anfangs an, da sich der Umschlag beschleunigt hatte. Erst zum Wochenende hin, mit dem Eintreffen von Rückläufern aus dem LEH, bewegten sich die Preise der Erstmarke wieder kräftig nach unten.
Blumenkohl
Französische, italienische und spanische Abladungen herrschten vor, einheimische und belgische ergänzten. Uneinheitliche Qualitäten sorgten verschiedentlich für eine weit geöffnete Preisspanne. Da die einheimischen Chargen noch rar waren, konnte die europäische Konkurrenz flott untergebracht werden. Überzeugte die Qualität, verharrten die Bewertungen auf bisherigem Niveau. In Köln sanken sie zunächst ab, stiegen zum Wochenende hin aber wieder an. Auch in Berlin bröckelten die Notierungen marginal ab.
Salat
Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Die Versorgung hatte sich augenscheinlich ausgedehnt und genügte in der Regel, um den Bedarf zu decken. Die Notierungen entwickelten sich uneinheitlich: Aufwärts tendierten sie in Hamburg, nach unten in Köln und Frankfurt. Bei Kopfsalat überwogen belgische Offerten. Italienische, einheimische und niederländische Partien ergänzten. Einstandsbedingt kam es in Frankfurt zu Verteuerungen bei den belgischen Produkten. Inländische Artikel verbilligten sich dort ein wenig. In Berlin verliefen die Geschäfte zu langsam und die Händler korrigierten ihre Forderungen nach unten, um den Umschlag zu beschleunigen. Bei den Bunten Salaten verschwanden Italien und Frankreich zunehmend aus dem Handel. Stattdessen standen vermehrt deutsche Chargen bereit, die allerdings teurer waren. Belgische Anlieferungen komplettierten das Geschehen. In Hamburg wirkte sich die angewachsene Verfügbarkeit negativ auf die Bewertungen aus. An den übrigen Märkten veränderten sich die Preise nicht wesentlich. Bei den Endivien gesellten sich inzwischen belgische Artikel zu den italienischen und kosteten in der Hansestadt 9,- € je 8er-Aufmachung.
Gurken
Bei den Schlangengurken überwogen niederländische vor belgischen und einheimischen Partien. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt. Die Nachfrage konnte damit nicht Schritt halten. Unisono berichteten die Märkte von Vergünstigungen, die zum Teil auch recht kräftig ausfielen. Immerhin sorgten die Verbilligungen für verbesserte Unterbringungsmöglichkeiten, was sich aber nicht auf die anschließenden Bewertungen auswirkte. Lediglich in Hamburg mussten die Kunden abschließend wieder tiefer in die Tasche greifen. Die inländischen Offerten konnten punktuell ihre bisherigen Notierungen beibehalten. Bei den Minigurken verteuerten sich in Frankfurt, da sich das Interesse verstärkt hatte. Andernorts mussten die Vertreiber ihre Aufrufe senken, wenn sie Überhänge vermeiden wollten.
Tomaten
Rispenware dominierte und stammte vorrangig aus den Niederlanden, Belgien und der Türkei. Erste einheimische Artikel kosteten in Hamburg bis zu 17,50 € je 5-kg-Karton. Runde Tomaten aus Marokko waren mancherorts zu blass und mussten daher mit Verbilligungen abgegeben werden. In diesem Segment rundeten die Türkei und die Niederlande die Szenerie ab. Auch Fleischtomaten vergünstigten sich, da sich der Kundenzugriff abgeschwächt hatte. Sie kamen hauptsächlich aus Belgien, den Niederlanden und Spanien. Die Preise der Kirschtomaten sanken ebenfalls häufig ab, da die Verfügbarkeit zu üppig ausfiel oder die Ausfärbung der Früchte zu wünschen übrigließ. Insgesamt war die Nachfrage zu dürftig und die Versorgung schlichtweg zu umfangreich.
Gemüsepaprika
Die Niederlande, Spanien und Belgien dominierten, die Türkei und das Inland rundeten das Angebot ab. Dieses hatte sich augenscheinlich ausgedehnt. Das Interesse konnte da nicht mithalten, obwohl es nicht unfreundlich war. Die Notierungen bröckelten daraufhin ab, zum Teil auch recht deutlich. Die Vergünstigungen belebten aber die Nachfrage, sodass der Umschlag zum Wochenende hin flotter verlief. Sogar Verteuerungen konnten die Vertreiber hier und da wieder durchsetzen. Die grünen Offerten waren generell nur knapp bedarfsdeckend verfügbar und daher von den Verbilligungen nicht so sehr betroffen wie die roten und gelben Artikel.
Weitere Informationen
Erstmalig wurden frische Maulbeeren in 250-g- und 400-g-Schalen aus der Türkei zugeführt. Der Preis lag bei 87,50 bis 90- € je kg. Neben den 125-g- und 200-g-Schalen wurden ab Donnerstag auch lose 2-kg-Kistchen mit marokkanischen Heidelbeeren zu 18,- € umgeschlagen. Erste spanische und türkische Pfirsiche und Nektarinen in kleinen Kalibrierungen wurden offeriert. Einheimischer Rhabarber vergünstigte sich deutlich auf 1,70 € je kg. Spinat aus der deutschen Erzeugung kostete zwischen 1,60 und 2,60 € je kg, je nachdem ob Freiland- oder Treibhausware. Die Türkei lieferte runde Artischocken in 3,3-kg-Kartons zu 8 Stück für 10,- €. Spärlich vorrätige Steinpilze und Pfifferling wurden zu 38,- bis 40,- € je kg abgewickelt. Zwischenzeitlich erreichte bei den Gemüsezwiebeln nur noch spanische Kühlhausware den Markt, höhere Bewertungen von bis zu 16,- € je 25 kg waren die Folge.
Wassermelonen aus Spanien kosteten zum Auftakt 1,80 € und Netzmelonen aus Italien 3,- € je Stück. Erste Gemüsezwiebeln aus Chile in hervorragender Qualität wurden zu 20,- bis 21,- € je 25-kg-Sack umgeschlagen. Kühlhausware aus Spanien wurde knapper und etwas teurer. Für spanische lose Möhren sollte man 11,- € je 12-kg-Sack bezahlen. Deutscher Bärlauch und Rauke verbilligten sich mengenbedingt.
Die Präsenz von Wassermelonen aus dem Iran, dem Senegal, Puerto Rico sowie Spanien nahm deutlich zu: Die Früchte stießen weiter auf eine ausbaufähige Resonanz. Die Notierungen bewegten sich dabei zwischen 1,40 und 2,- € je kg, wobei kernarme Offerten stets teurer waren. Frischer Bärlauch erreichte nicht mehr ganz die Mengen der Vorwoche, leerte aber weiter zufriedenstellend für angemessene 12,- bis 15,- € je kg. Die warme Jahreszeit naht und so verwunderte es nicht, dass Rhabarber aus Deutschland zunehmend mehr gesichtet wurde. Der Zugriff fiel dank Preisen von 1,80 bis 2,60 € je 5-kg-Karton recht freundlich aus.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 15/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 22.04.2021