Fast die Hälfte der Weltbevölkerung isst nicht genug Obst und Gemüse
Viele Menschen in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen bekommen nicht genug Nährstoffe, weil es einen Mangel an Obst und Gemüse gibt und das Angebot einseitig und nicht immer erschwinglich ist. Es werden neuen Politiken benötigt, um die Produktion auf nachhaltige Weise zu erhöhen und es gibt einen Bedarf nach Forschung, wie das Angebot breiter aufgestellt werden kann und es erschwinglicher wird.
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Das ist die Schlussfolgerung einer Gruppe von Forschern von Wageningen University & Research (WRU), einschließlich Bart de Steenhuijsen Piters, Ilse de Jager und Inge Brouwer vor dem United Nations Food Systems Summit (Lebensmittelsystem-Gipfeltreffen der Vereinten Nationen). Die Forscher befassten sich eingehend mit Themen bezüglich des globalen Obst- und Gemüsehandels, um Forschungsprioritäten festzustellen und mögliche Handlungskurse für den UN-Gipfel vorzuschlagen, der im Herbst 2021 stattfinden wird. WUR ist ein offizieller Forschungspartner der Scientific Group for the Food Systems Summit.
Dabei haben sich einige Probleme bezüglich der Lebensmittelsysteme in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ergeben. Es stellte sich heraus, dass gutes Saatgut und Dünger nicht universal zugänglich und erschwinglich sind. Es gibt Probleme bei der Erhaltung und Verderblichkeit von Obst und Gemüse, was zu Lebensmittelabfall führt. Ähnlich hat nicht jeder Verbraucher genug Einkommen, um sich in ihrer Ernährung für Obst und Gemüse zu entscheiden, oder weiß von den Gesundheitsvorteilen.
Weltweite Knappheit
Es gibt nur genug Obst und Gemüse für 55% der Weltbevölkerung, um die empfohlene Menge von 400 g pro Tag zu schaffen. Der Unterschied zwischen den Ländern ist riesig: in Afrika können nur 13% der Länder die Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllen, verglichen mit 61% in Asien. In Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ist die Versorgung vor allem auf Tomaten und Zwiebeln begrenzt. Vitamin- und Mineralstoffdefizite, die aus ungenügendem Konsum von Obst und Gemüse resultieren, gehören zu den obersten fünf Risikofaktoren für schlechte Gesundheit weltweit.
Lebensmittelverluste und verschiedene notwendige Maßnahmen
Saatgut und Dünger können weltweit leichter verfügbar gemacht werden durch faire Verteilung durch Unternehmen und mit der Hilfe von lokalen Netzwerken. Zudem muss das Problem des Lebensmittelabfalls angegangen werden: 40-50% allen Obsts und Gemüses, das erzeugt wird, gehen verloren. Das erfordert zum Beispiel bessere Infrastruktur.
Probleme und Lösungen unterscheiden sich nach Lebensmittelsystem und Land. Weil die Probleme und Lösungen sich nach Lebensmittelsystem und nach Land unterscheiden, machen die Forscher Vorschläge für Handlungen, die Antriebs-, Zug- und Politikmechanismen auf Makro-, Meso- und Mikroebenen nutzen.
Faire Lebensmittelsysteme
Die Forscher erwähnen auch den Bedarf, Machtunterschiede zwischen den Akteuren in Lebensmittelsystemen zu erkennen und anzugehen. Es ist wichtig, dass sie Klarheit über die Faktoren erlangen, die Lebensmittelsysteme beeinflussen und wie politische und private Parteien interagieren. Deshalb müssen den Forschern zufolge die Personen mit einem Anteil an Lebensmittelsystemen zusammenkommen, um zu debattieren und an neuen Wegen zusammenzuarbeiten, um faire und gesunde Lebensmittelsysteme zu schaffen.
Quelle: WUR - Wageningen Economic Research
Veröffentlichungsdatum: 14.05.2021