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Gemeinsame Erklärung:

Ohne umfassender Folgenabschätzung gibt das einjährige Jubiläum der Strategie "Vom Hof auf den Tisch" keinen Anlass zum Feiern

26. Mai 2021

Auf den Tag genau wurde vor einem Jahr die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ von der Europäischen Kommission in Brüssel vorgestellt. Jedoch gibt ihr einjähriges Bestehen  uns  keinen  Grund  zur  Freude,  da  die  Strategie  noch  immer  zu  viele Fragen  innerhalb  der  europäischen  Landwirtschaft  und  Agrar- und Lebensmittelgemeinschaft aufwirft. Ein Jahr voller intensiver Debatten hat unsere Sorgen nur verstärkt.

copa cogeca

Wir, die Unterzeichner dieser Erklärung, haben keinen Zweifel daran, dass die Ziele der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ erheblichen Einfluss auf die gesamte  landwirtschaftliche Wertschöpfungskette  –  von  den  Landwirten  über  unsere  Lebensmittelsysteme  hin  zu  den Verbrauchern – innerhalb der Europäischen Union haben wird. Aber höchstwahrscheinlich nicht so wie ursprünglich erhofft oder erwartet.

Um es ganz unmissverständlich zu sagen: Wir stehen dem Ansatz der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass unser Lebensmittelsystem  schnellstmöglich  weitere  Maßnahmen  zur  Verbesserung  seiner Nachhaltigkeit  ergreifen  muss  –  unter  Beibehaltung  der  höchsten  Qualitätsstandards  und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln.

Dennoch wird diese Strategie nicht nur Auswirkungen auf die Umweltqualität unserer Landwirtschaft haben, sondern auch folgenschwer für unsere Produktionskapazitäten, unsere Wettbewerbsfähigkeit, unsere Importe und letztlich  die  Verbraucherpreise  sein.  Wie  wir  im vergangenen  Jahr  sehen  konnten  gibt  es  zudem  beträchtliche  Widersprüche  in  der Zusammensetzung dieser allgemeinen Zielsetzungen. Aber bis diese weitgehend anerkannt sind, wird  es  bereits  zu  spät  sein.  Wir  dürfen  nicht  vor  Debatten  über  diese  Widersprüche zurückschrecken.  Wir  müssen  gemeinsam  darüber  sprechen,  denn  auch  wenn  es  aktuell diesbezüglich  eine  kollektive  Nichtbeachtung  auf EU-Ebene  zu  geben  scheint,  steht  zu  viel  auf dem Spiel.

"Wir  fordern  die  Anwendung  von  drei  Grundsätzen,  die  auf  dem  gesunden  Menschenverstand beruhen: die Gewährleistung einer Politik auf der Basis konkreter Daten und wissenschaftlicher Erkenntnisse  sowie im Einklang mit den Grundsätzen der besseren Rechtsetzung, nicht auf der Grundlage ideologischer und politischer Positionen; die Aufnahme von Gesprächen über konkrete Instrumente und Technologien, die innerhalb unserer Agrargemeinschaft Begeisterung für dieses politische  Projekt  wecken;  und  schließlich  die  Durchsetzung  der  gleichen  ehrgeizigen Anforderungen,  die  an  den  EU-Binnenmarkt  gestellt  werden,  gegenüber  denjenigen internationalen Handelspartnern, die nicht die gleichen Ambitionen verfolgen."

Download:  Gemeinsame Erklärung (Pdf)

Quelle: Copa Cogeca

Veröffentlichungsdatum: 26.05.2021

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