Südtirol: Biodiversität in Vinschger Obstanlagen
Der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse setzt auf naturnahe und nachhaltige Produktion. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist eine breit angelegten Erhebung verschiedener Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Anbaugebiet, wie sie in der Nachhaltigkeitsstrategie sustainapple verankert ist.
Foto © Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse
Obstwiesen und landwirtschaftliche Nutzflächen dienen in erster Linie zur Produktion von gesunden Lebensmitteln, sind aber zugleich wichtige Lebensräume für verschiedenen Lebewesen. Dieses Ökosystem weiterzuentwickeln und dessen Artenvielfalt zu fördern, ist ganz im Sinne eines naturnahen und nachhaltigen Obstanbaus.
VIP bemüht sich seit vielen Jahren, mit diversen Maßnahmen die Biodiversität und damit die naturnahe Produktion im Anbaugebiet Vinschgau zu fördern: „Als VIP ist es uns ein großes Anliegen, die Nachhaltigkeit in der Produktion und Verarbeitung weiterzuentwickeln. Sehr viele unserer Produzenten wenden in ihren Obstwiesen bereits diverse ökologische Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt an. Über diese positive Entwicklung im Vinschgau freuen wir uns als Verband natürlich sehr!“, erläutert Thomas Oberhofer, Obmann der VIP.
In den vergangenen Jahren hat VIP mit dem Südtiroler Beratungsring, und den biologisch produzierenden Landwirten im Gebiet der VIP und der Biosüdtirol einen sogenannten „Erhebungsbogen Lebensraum Obstanlage“ entwickelt. Dieser Fragebogen dient als praktisches Werkzeug, mit dessen Hilfe die Obstbauern die verschiedenen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität auf ihren Betriebsflächen und an der Hofstelle erfassen können. Der Erhebungsbogen umfasst aktuell 53 Einzelmaßnahmen, die thematisch in 9 Kategorien zusammengefasst sind. Die Maßnahmen betreffen Themen wie „Einsaaten und Blühstreifen“, „Nistkästen und Bruthilfen“ bis hin zu „Landwirtschaftliche Vielfalt“.
Mithilfe der 2020 eingeholten Erhebungen erhalten die teilnehmenden Vinschger Produzenten nun erstmals einen zusammenfassenden Überblick über ihre Biodiversitätsmaßnahmen. Die gesammelten Daten ermöglichen einen direkten Vergleich mit anderen Vinschger Obstbetrieben. Dementsprechend entsteht auch ein Anreiz, um weitere ökologische Maßnahmen im eigenen Betrieb umzusetzen.
Über 250 Betriebe, die eine Anbaufläche von insgesamt fast 1.000 Hektar bewirtschaften haben an der Erhebung teilgenommen. Die Erhebung wurde zum größten Teil auf Betrieben eingeholt, die nach den Richtlinien von BIOLAND oder DEMETER produzieren. In einer weiteren Erhebung, die im Zuge des „Biodiversitätsprojekt Schneewinkel“ durchgeführt wurde, hat man die Maßnahmen auf integriert produzierende Flächen eingeholt. In Summe entspricht die erhobene Fläche knapp einem Fünftel der gesamten Anbaufläche im Vinschgau. Die Ergebnisse dieser Erhebung belegen, dass viele der befragten Betriebe bereits eine Vielzahl von verschiedenen Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in ihren eigenen Anlagen umsetzen. Nachfolgend ein Einblick in einige Maßnahmen aus der Befragung.
Quelle: Raiffeisenverband Südtirol
Veröffentlichungsdatum: 18.06.2021