WUR: Aufruf zu strukturiertem Dialog für erfolgreiche Veränderung der Lebensmittelsysteme
Louise O. Fresco, Präsidentin des geschäftsführenden Vorstandes der Wageningen University & Research (WUR), fordert einen strukturierten regierungsübergreifenden Dialog zwischen Wissenschaftlern, Politikern und Unternehmen. Nur dann wird die Welt Probleme in aktuellen Lebensmittelsystemen angehen können.
Prof. dr. ir. Louise O. Fresco via www.wur.nl. Foto © Adrie Mouthaan
Es gibt den Bedarf nach wissenschaftlich gestützten Wegen, sagte Fresco: „Wissenschaft ist ein intersubjektiver Lernprozess und greift zunehmend in die Zivilgesellschaft ein. Wissenschaft ist wirklich international und kann Politikern und Ländern helfen, neue Wege zu bestimmen und von anderen zu lernen. Mit anderen Worten wissenschaftliche Diplomatie.
Fresco setzte ihren Punkt während eines Online-Vorgipfels des United Nations Food Systems Summit (UNFFS). Das Hauptgipfeltreffen fand im September statt.
Fresco zufolge sollte das Hauptgipfeltreffen im September nicht das Ende sein, sondern nur ein Beginn einer andauernden Konversation. In diesem kontinuierlichen Dialog macht es keinen Sinn, über ein Lebensmittelsystem zu reden, weil es Zehntausende von Lebensmittelsystemen gibt.
Die Präsidentin der WUR sprach darüber, dass der Bedarf besteht, Vertrauen wiederherzustellen.
„Viele Menschen erkennen die Bedeutung von Landwirtschaft, Lebensmitteln und Ernährung, aber es gibt keinen allgemeinen Konsens über den vorausliegenden Weg. Für viele industrialisierte westliche Länder sind Lebensmittel zu einem Zankapfel geworden. Es gibt so viele Bereiche zur Diskussion, Tierwohl, Klimaveränderung, Nutzung von Chemikalien und genetische Techniken. Oft gibt es Fehlkommunikation oder Falschinformationen, aber auch Meinungsverschiedenheiten. Das führt zunehmend zur Verwirrung und sogar Zweifeln über die Basis der wissenschaftlichen Belege.
Quelle: WUR
Veröffentlichungsdatum: 13.08.2021