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Binnenschifffahrt in Nord-, Nord-/Ostdeutschland: Herausforderungen und Perspektiven

01. September 2021

Die Binnenschifffahrt spielt für die Wirtschaft in den Bundesländern entlang des Nord-/Nord-Ostdeutschen Wasserstraßengebietes und damit auch für den Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens eine bedeutende Rolle.

Foto © Hafen Hamburg / Grüneflügel
Die Binnenhäfen in der Region sichern Beschäftigung und Wertschöpfung, der Transport über die Wasserstraße ist umweltfreundlich und wirtschaftlich. Foto © Hafen Hamburg / Grüneflügel

Um die Chancen des umweltfreundlichen Verkehrsträgers zu erkennen und Potenziale auszuschöpfen, hat Hafen Hamburg Marketing (HHM) gemeinsam mit dem Bündnis Elbe-Seitenkanal (BESK) und der Elbe Allianz (EA) eine Studie zur Ermittlung des Systemcharakters des nord- und nordostdeutschen Binnenwasserstraßennetzes in Auftrag gegeben. Im Rahmen einer live übertragenen Online-Pressekonferenz wurden am Freitag dem 27. August die Ergebnisse der Marktanalysen diskutiert und Handlungsempfehlungen aufgestellt.

„Die Bedeutung der Binnenhäfen und der Binnenschifffahrt wird kaum oder zu wenig wahrgenommen und muss deutlicher herausgestellt werden,“ appelliert Gunnar Platz, Planco. „Dabei muss deutlich gemacht werden, dass es für die regionale Wirtschaft in den meisten Fällen keine Alternative zu den Binnenschiffsverkehren gibt. Ein Ausfall der Binnenschifffahrt würde zu Versorgungsengpässen und Arbeitsplatzverlusten in der Region führen,“ betont Platz. Für den Hafen Lüneburg wurde zum Beispiel ermittelt, dass 4.600 Arbeitsplätze direkt und indirekt vom Hafen abhängen. Im Jahr 2020 wurden in Lüneburg rund 340.000 Tonnen umgeschlagen, was 13 Beschäftigten pro 1.000 Tonnen Umschlag entspricht. Zudem könnten die 14,4 Millionen Tonnen Güter, die derzeit per Binnenschiff im Seehafenhinterlandverkehr transportiert werden, gar nicht über andere Verkehrsträger aufgefangen werden. Diese Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit der Wasserstraßen und verdeutlichen vor allem, dass Investitionen in Instandhaltung und Ausbau der Wasserwege für die Region unabdingbar sind.

Um den Transport per Binnenschiff in der Region sicherzustellen, müssen in den nächsten Jahren zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen an der Infrastruktur durchgeführt werden. Engpässe, wie zum Beispiel das Schiffshebewerk Scharnebeck oder Fehlstellen der Elbe, werden bereits erneuert bzw. mit der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe (GKE) beseitigt, um die Kapazität und damit die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Binnenschiffsverkehrs in Zukunft zu erhöhen. „Die Studie zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial die Binnenschifffahrt in Norddeutschland hat. Allerdings müssen wir massiv in die Infrastruktur investieren und unsere Bauwerke sanieren oder neu bauen, um diese Potentiale nachhaltig zu heben,“ bestätigt Tobias Siewert, BESK. „Mit der neuen Schleuse Lüneburg können wir eine spürbare Verlagerung in Richtung Wasserstraße anstoßen. Eins ist aber ebenfalls klar, Planungs- und Bauphasen müssen beschleunigt werden.“

Die gesamte Studie können Sie ab dem 6.9.2021 von der HHM Webseite herunterladen. Mehr Details zur Binnenschifffahrt sowie die Aufzeichnung unserer Veranstaltung und die Präsentationscharts finden Sie hier:  www.hafen-hamburg.de 

Quelle: HHM - Hafen Hamburg Marketing e.V.

Veröffentlichungsdatum: 01.09.2021

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