BLE-Marktbericht KW 45: Abermals überwogen einheimische Elstar, Jonagold und Boskoop
Von der Bedeutung her folgten Pinova, Royal Gala und Braeburn zu fast gleichen Teilen. Italien schickte vorrangig Granny Smith und Royal Gala, Frankreich sendete hauptsächlich Granny Smith und Jazz.
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Die europäische Saison von Pink Lady startete: Erste italienische und französische Früchte trafen in noch geringen Mengen ein. Aus den Niederlanden flossen speziell Elstar und Jonagold zu. Polnische Gala und Golden Delicious rundeten ausschließlich in Berlin die Warenpalette ab. Der Umschlag verlief in ruhigen Bahnen. Örtlich waren großkalibrige Boskoop, deklariert als Liebesapfel, besonders beliebt. Das Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. In der nahenden Adventszeit rückten rotbackige Red Delicious vermehrt in den Mittelpunkt. Überseeimporte waren eigentlich aus der Vermarktung verschwunden, tauchten in Berlin aber in sehr reichlichen Mengen auf. Dort kosteten sie nur 1,- € je 18-kg-Karton, was die Unterbringung der regulären Offerten massiv erschwerte. An den übrigen Märkten gerieten die Notierungen kaum ins Wanken, leichte Verteuerungen waren dabei ebenso zu verzeichnen wie geringfügige Verbilligungen.
Tafeltrauben
Italienische Chargen überwogen, vorrangig standen Italia, Crimson Seedless und Michele Palieri bereit. Griechische Thompson Seedless konnten hinsichtlich ihrer Qualität nicht durchgängig überzeugen und wurden mancherorts daraufhin ausgelistet. Aus Frankreich stammten wie gewohnt hochwertige Alphonse Lavallée, die recht teuer waren. Türkische Sultana und Crimson Seedless generierten ein durchaus freundliches Interesse. Spanische Anlieferungen ergänzten das Geschehen. Die Präsenz peruanischer IFG 10 dehnte sich aus, zudem trafen erste Sugraone ein: Die Importe aus Übersee stießen aber nur auf ein überschaubares Interesse. Generell verbesserten sich die Unterbringungsmöglichkeiten erst zum Wochenende hin. Da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten, veränderten sich die Preise nur sehr selten.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Bei den Satsumas dominierten spanische Artikel, die Relevanz der türkischen wuchs in München und Frankfurt aber beträchtlich an. Diese waren inzwischen in verschiedenen Größen und Aufmachungsarten vorzufinden und konnten bezüglich ihrer organoleptischen Eigenschaften schon überzeugen. Bei den Clementinen herrschten spanische Chargen vor. Standen sie auf einigen Märkten monopolartig bereit, konnte man daneben verschiedentlich auch noch auf italienische Anlieferungen zugreifen. Die Geschäfte verliefen in einehm ruhigen Rahmen, hinsichtlich der Güte ließen die spanischen Früchte kaum Wünsche offen. Da das Interesse in der Regel ohne Anstrengungen gestillt werden konnte, mussten die Händler ihre bisherigen Forderungen nur selten korrigieren. Dies war auch bei den Mandarinen zu verzeichnen. In diesem Sektor prägten südafrikanische Zuflüsse die Szenerie. In Hamburg tauchten chilenische Orri auf, die 21,- € je 10-kg-Verpackung kosteten. Italienische und peruanische Produkte ergänzten die Warenpalette.
Zitronen
Spanische Primofiori waren am präsentesten, türkische Meyer-Zitronen folgten. Südafrikanische Partien offenbarten immer häufiger konditionelle Probleme und ließen sich daher nicht immer ohne Schwierigkeiten unterbringen. Die Vermarktung verlief uneinheitlich: Verteuerungen waren bei den spanischen und türkischen Chargen ebenso zu erkennen wie Vergünstigungen. In Köln und München etwa hatte sich die Verfügbarkeit ausgeweitet, weshalb die Notierungen der spanischen Partien abbröckelten. In Hamburg sorgte die ausgedehnte Bereitstellung billiger türkischer Partien für sinkende Notierungen bei der spanischen Konkurrenz. In Berlin beobachtete man das Gegenteil: Eingeschränkte türkische Abladungen führten zu festeren Bewertungen bei den spanischen Abladungen.
Bananen
Die Bereitstellung der Reifereien harmonierte hinreichend mit der Kundennachfrage. Preisliche Veränderungen blieben die absolute Ausnahme: In Frankfurt vergünstigten sich die Drittmarken; die Händler wollten so Überhänge vermeiden. Auch die Erstmarke aus Costa Rica wurde dort ein wenig billiger. In Berlin ergänzten wenige Importe aus Suriname das breitgefächerte Sortiment.
Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten inzwischen eindeutig den Markt: Ihre Präsenz verstärkte sich offensichtlich. Die Saison der mitteleuropäischen Produkte war bereits weit fortgeschritten, die Relevanz der belgischen, niederländischen und einheimischen Partien begrenzte sich massiv. Insbesondere die deutschen Erzeugnisse tauchten nicht mehr auf allen Märkten auf, während die belgischen und niederländischen nicht mehr in allen Sortierungen bereitstanden. Ausschließlich in München trafen auch griechische Zugänge ein, allerdings eher unregelmäßig. Das Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Die Geschäfte verliefen in sehr ruhigen Bahnen. Preisliche Veränderungen waren nur selten auszumachen. Lediglich in Berlin verteuerten sich die spanischen Zuflüsse, da sie infolge von Aktionen des LEH eher knapp am Platz vorzufinden waren. Im Sektor der Minigurken konnte vorrangig auf niederländische, spanische und türkische Importe zugegriffen werden. Auch hier konnte der Bedarf ohne Probleme befriedigt werden. Die Notierungen stiegen dennoch leicht an, jedoch nur moderat.
Tomaten
Es konnte auf ein breitgefächertes und recht umfangreiches Angebot zugegriffen werden. Rispenware stammte vorrangig aus den Niederlanden und Belgien, Kirschtomaten kamen hauptsächlich aus den Niederlanden und Italien. Bei den Fleischtomaten hatten belgische Offerten die Nase vorne, marokkanische folgten von der Bedeutung her. Runde Tomaten wurden meist aus Marokko, Spanien und Belgien zugeführt. Außerdem beteiligten sich Kroatien, Deutschland, Polen und Frankreich an den Geschäften, jeweils mit eher geringen Mengen. Zudem trafen in Berlin erste Runde Tomaten aus der Türkei ein. Die Verfügbarkeit niederländischer und belgischer Chargen schränkte sich insgesamt ein. Die Präsenz der spanischen Produkte weitete sich hingegen aus. Die Nachfrage konnte in der Regel gedeckt werden. Die Notierungen entwickelten sich uneinheitlich: Immer in Abhängigkeit von Versorgungslage und Unterbringungsmöglichkeiten stiegen sie an oder sanken sie ab. Eine klare Linie war nicht auszumachen.
Gemüsepaprika
Spanische Artikel dominierten und verstärkten kontinuierlich ihre Bedeutung. Die türkischen Importe gewannen ebenso an Kraft, während sich die Präsenz der ehemals vorherrschenden niederländischen Chargen weiterhin abschwächte. Auch belgische Produkte spielten eine immer kleinere Rolle. Wenige polnische und marokkanische Ware ergänzte das Geschehen. Die Qualität der spanischen Erzeugnisse hatte sich in Frankfurt verbessert, sodass dort die Preise auf bis zu 11,- € je 5-kg-Karton anzogen. In Hamburg waren rote und grüne Offerten zu üppig vorrätig. Zudem wiesen sie konditionelle Schwächen auf, sodass sie sich verbilligten. Auf den übrigen Märkten verzeichnete man meistens konstante Bewertungen.
Weitere Informationen
Bei Orangen deckten spanische Offerten inzwischen einen immer größeren Teil des Bedarfs: Navelina kosteten je nach Kaliber zwischen 13,- und 20,- € je 15-kg-Holzsteige. In 10 kg gepackte Markenware schlug mit 15,- bis 19,- € zu Buche. Überseeimporte wurden mittlerweile teilweise zu Ausverkaufspreisen von 12,- bis 15,- € je 15-kg-Karton gehandelt. Italienische, meist unbehandelte, Früchte wurden zu 1,50 bis 2,10 € je kg abgewickelt. Nach den hohen Bewertungen der Vorwoche vergünstigten sich Erdbeeren auf 3,80 bis 4,50 € je 500 g Die Nachfrage nach Brombeeren und Himbeeren wurde durch niederländische Glashausprodukte befriedigt. Die deutsche Saison endete am Wochenende. Erste frische brasilianische Feigen trafen am Freitag ein. Dominierende marokkanische Stangenbohnen wurden durch italienische zu 2,20 bis 2,40 € je kg und mit spanischen zu 3,40 € je kg ergänzt. Die Notierungen von Auberginen und Zucchini versteiften sich sukzessive. Belgische und niederländische Peperoni waren knapp: Für wenige rote Partien musste mit 10,- bis 12,- € je kg tief in die Tasche gegriffen werden. Die Saison italienischer Austernpilze begann mit Preisen von 14,- € je 3,6-kg-Kiste. Wenige Pfifferlinge sollten 25,- € je kg und Steinpilze sogar 60,- € je kg erlösen. Die Wintersaison mit frischen schwarzen Trüffeln startete mit rumänischen Offerten zu 600,- € je kg.
Gelbfleischige Nektarinen und Pfirsiche aus Südafrika kosteten 18,50 € je 2,5-kg-Karton. Für erste griechische Blondorangen der Sorte Navelina sollten 13,50 € je 15-kg-Verpackung bezahlt werden. Granadilla, Maracuja und Tamariollo aus Kolumbien wurden zu 19,50 bis 22,- € je 2- und 3-kg-Kollo umgeschlagen. Türkische Kiwi wickelte man zu 20,- € je 10-kg-Packstück mit 36 Stück ab. Süßkirschen aus Chile in der Größe 28 mm+ sollen in der 46. KW zur Vermarktung bereitstehen.
Das Angebot aus dem Mittelmeerraum nahm sukzessive zu. So konnte vermehrt spanischer Brokkoli sowie italienischer Staudensellerie eingekauft werden. Ebenfalls aus Italien geliefert wurden Lauchzwiebeln, Radieschen, Rettiche und Bundmöhren. Aber auch Petersilie und Spinat war in noch geringem Umfang erhältlich. Auf die Bewertungen der vornehmlich inländischen Konkurrenz hatte dies jedoch noch keine gravierenden Auswirkungen.
Belgische und inländische Erdbeeren aus geschütztem Anbau verteuerten sich einstandsbedingt erneut, trafen aber temperaturbedingt nicht auf die erwartete Annahme. Spanische Orangen der Sorte Navelina gab es noch immer nur in kleinen Mengen, wurden aber freundlich beachtet. Bei Grapefruit machten sich bereits türkische Lieferungen bemerkbar. Artischocken, Radieschen, Kohlrabi, Frühlingszwiebeln und Schnittkräuter aus italienischer Produktion bauten ihre Marktanteile kontinuierlich aus. Mit ersten Offerten an Frühlingszwiebeln startete auch die ägyptische Saison.
Die Ankünfte von Orangen aus Spanien intensivierten sich und attraktive Navelina sowie Navel waren in verschiedenen Kalibern und Marken erhältlich. Die Kauflust hielt dabei noch nicht mit, sodass immer wieder mit Vergünstigungen gearbeitet werden musste. Navelina aus Griechenland sowie übriggebliebene Midknight, Valencia Late aus Südafrika und Simbabwe kosteten 10,- bis 16,- € je 15-kg Karton. Jahreszeitbedingt zogen die Bewertungen von Auberginen und Zucchini aus Spanien deutlich an, sodass am Freitag bis zu 10,- € je 5-kg-Karton bezahlt werden mussten. Erstere wurden temporär noch aus Griechenland und den Niederlanden offeriert, jedoch hatte dies keinen nennenswerten Einfluss auf das Handelsgeschehen.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 45/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 18.11.2021