BLE-Marktbericht KW 02: Erste Steinpilzen aus Südafrika und Pfifferlinge aus Marokko in München
Zum Start der Woche des Deutschen Apfels dominierten kontinuierlich die einheimischen Partien, allen voran Elstar, Jonagold, Boskoop und Pinova. Die Präsenz von Braeburn und Golden Delicious hatte sich ebenso ausgedehnt wie die von Fräulein, die in Frankfurt vermehrt auftauchten.
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Italien beteiligte sich vorrangig mit Granny Smith, Golden Delicious und Kanzi an der Szenerie, Frankreich am ehesten mit Granny Smith und Pink Lady. Niederländische Zugänge in Form von Elstar und Jonagold gab es ebenso punktuell wie belgische Elstar und Boskoop. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Da die Güte der Früchte noch überzeugte, mussten die Vertreiber ihre Aufrufe nur selten korrigieren. Mancherorts mündete eine verminderte Verfügbarkeit in leichten Verteuerungen. Verbilligungen waren bei organoleptisch angegriffenen Artikeln aber auch zu beobachten.
Tafeltrauben
Die Verfügbarkeit nahm enorm zu. Speziell die peruanischen und südafrikanischen Importe wuchsen kräftig an. Verschiedene Arra-und IFG-Varietäten bildeten die Basis des Angebotes. Anlieferungen aus Namibia spielten eher eine untergeordnete Rolle. Nachdem die Saison türkischer Sultana endete, trafen erste Red Globe aus der Türkei ein, die aber von der Menge her tageweise schwankten. Die insgesamt ausgedehnte Versorgung hatte Auswirkungen auf die Preise, die zum Teil deutlich absanken. Bei den Kunden am beliebtesten waren Früchte ohne Kern, Artikel mit Kern fanden aber aufgrund ihrer niedrigen Notierungen ebenfalls Abnehmer. In Berlin mussten die Käufer für das gesamte Sortiment zwischen 2,- und 5,- € je kg bezahlen, immer in Abhängigkeit von Sorte, Marke und Qualität.
Orangen
Spanische Navelina dominierten im Bereich der Blondorangen. Türkische Washington Navel und Navelina ergänzten ebenso wie marokkanische Navel und spanische Salustiana. Italienische Partien kamen über einen ergänzenden Charakter nicht hinaus. Im Sektor der Blutorangen herrschten italienische Moro und Tarocco vor. Spanische Cara Cara rundeten die Warenpalette mit geringen Mengen ab. Der Bedarf war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte mühelos befriedigt werden. Die Bewertungen bewegten sich in den bisherigen Spannen, sofern die Qualität keine Wünsche offenließ. Rückläufer in Netzen aus dem LEH beeinträchtigten mancherorts die Unterbringung regulärer Artikel.
Zitronen
Spanische Anlieferungen bestimmten vor türkischen das Geschehen. Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Preise tendierten dennoch mancherorts aufwärts, da sich das Interesse verbessert hatte. Die im Vergleich zu den spanischen Artikeln günstigeren türkischen Produkte ließen sich zum Teil sehr flott verkaufen.
Bananen
Die Geschäfte verliefen recht uneinheitlich. Die Notierungen zeigten mehrheitlich einen ansteigenden Trend. In München hatte sich nach dem Ferienende zwar das Interesse spürbar verstärkt, dies wirkte sich aber nicht grundsätzlich auf die Bewertungen aus. In Frankfurt waren Drittmarken ziemlich teuer, sodass sich die Nachfrage eher schleppend zeigte. In Hamburg schlugen sich die guten Vorsätze der Kunden nach gesunder Ernährung zum Jahresbeginn auf die Preise nieder, die leicht anzogen. Auch in Köln und Berlin konnten die Verkäufer ihre Aufrufe meist ein wenig heraufsetzen.
Blumenkohl
Es stand ein umfangreiches Angebot bereit, dass den Bedarf ohne Schwierigkeiten decken konnte. Meist gaben die französischen Offerten den Ton an, in München trafen am häufigsten italienische Produkte ein. Belgische, niederländische und spanische Anlieferungen hatten eher ergänzenden Status. Die Nachfrage konnte durchaus als freundlich bezeichnet werden. Allerdings fiel die Verfügbarkeit stellenweise zu üppig aus, sodass Vergünstigungen nicht ausblieben. In Hamburg waren die italienischen Chargen für die Kunden zu teuer, sodass sich diese eher den französischen zuwandten, deren Preise anschließend nach oben kletterten. In München gaben die Händler höhere Eingangsforderungen weiter.
Salat
Eissalat stammte ausschließlich aus Spanien. Obwohl sich die Verfügbarkeit ausgedehnt hatte, genügte sie nicht immer, um den Bedarf zu decken. Punktuell hatten sich die Anlieferungen sogar eingeschränkt. Anziehende Preise waren auf fast allen Märkten an der Tagesordnung. Bei Kopfsalat herrschten belgische Offerten vor. Italienische Abladungen folgten von der Bedeutung her, niederländische und französische hatten lediglich ergänzenden Charakter. Die Bewertungen entwickelten sich unterschiedlich: So sanken sie in Köln mengeninduziert ab, in Frankfurt kletterten sie anfangs hingegen nach oben. Hamburg berichtete von zu kleinen Kalibern, die sich negativ auf die Notierungen auswirkten. Bei den Bunten Salaten konnte vorrangig auf französische und italienische Produkte zugegriffen werden. Qualitativ gab es an den Chargen nichts zu bemängeln. Das freundliche Interesse konnte problemlos gestillt werden. Die Preise blieben meistens konstant und bestätigten so oftmals ihr hohes Niveau. Bei den Endivien flankierten spanische und französische Zuflüsse die tonangebenden italienischen. Verteuerungen waren in Köln zu verzeichnen. In Frankfurt kosteten italienische Artikel zur Wochenmitte bloß 7,- bis 7,50 € je 9er-Steige, was zu einem flotten Umschlag führte. Französischer Feldsalat ließ hinsichtlich seiner Güte in Frankfurt zu wünschen übrig, weshalb er schon zu 6,- € je kg abgewickelt werden musste. Einheimische Erzeugnisse aus dem Freiland kosteten dort zwischen 7,50 und 8,- € je kg.
Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten vor griechischen das Geschehen. Anlieferungen aus den Niederlanden, Belgien und Marokko spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Preise tendierten aufwärts, zum Teil auch recht kräftig. So sollte man in Köln zeitweise 1,40 € je Stück bezahlen. Die Unterbringungsmöglichkeiten schränkten sich infolge der festen Bewertungen punktuell ein. Bei den Minigurken waren ebenfalls anziehende Notierungen zu beobachten. Die Geschäfte mit den spanischen, türkischen und niederländischen Artikeln verliefen in der Regel in sehr ruhigen Bahnen.
Tomaten
Es stand ein breitgefächertes Sortiment bereit, in dem marokkanische, spanische und türkische Abladungen vorherrschten. Die niederländischen und belgischen Zufuhren hatten sich begrenzt, die italienischen hatten sich ein wenig verstärkt. Die Vermarktung verlief uneinheitlich, so waren mancherorts Kirschtomaten beliebt, andernorts entwickelten sie sich aufgrund hoher Preise zu Ladenhütern. Vergünstigungen waren ebenso wie Verteuerungen zu beobachten, ebenso Spitzeware wie konditionell abbauende Offerten. Die coronabedingten Einschränkungen taten ihr Übriges, so gestaltete sich der Kundenzugriff eher verhalten.
Weitere Informationen
Das Angebot von Erdbeeren wurde mit italienischen und griechischen Offerten in 500-g-Schalen sowie mit spanische Artikeln in 400-g-Schalen erweitert. Grapefruits aus Florida vergünstigten sich auf 30,- bis 38,- € je 42/56er-Karton. Erste mexikanische Brombeeren in 125-g-Schälchen kosteten 2,50 €. Chilenische Süßkirschen in 28/30 mm mussten zu Sonderpreisen von 12,- bis 15,- € je kg vermarktet werden. Die Präsenz von Zucchini aus Marokko wuchs an. Zum Wochenende hin trafen erste marokkanische Auberginen ein, die dank niedriger Bewertungen flott verkauft werden konnten. Hingegen blieben die mit merklich teureren spanischen und italienischen Partien wenig nachgefragt. Die in den letzten Wochen recht billigen Stangenbohnen machten zum nahen Wochenende einen massiven Preissprung von über 15 %. Nach langer Pause war wieder geputzter deutscher Rosenkohl zu 10,- € je 5-kg-Kiste verfügbar. Die belgischen Alternativen lagen bei 11,- bis 13,- € je 4 kg .
Qualitativ ansprechende Erdbeeren aus Griechenland und Äthiopien kosteten 3,30 € je 500-g-Schale bzw. 1,50 € je 250 g. Für erste südafrikanische Litschis in den Kalibern XL und XXL sollten 9,- bis 9,50 € je 2-kg-Packstück bezahlen. Deutsche Möhren verteuerten sich zum Wochenbeginn deutlich auf 6,- € je 9-kg-Karton. Krause Petersilie und Dill aus dem italienischen geschützten Tunnelanbau fanden über das Wochenende flotten Anklang und verteuerten sich. Die Verbraucher mussten für gesuchte marokkanische Stangenbohnen deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Im Sektor Steinobst gesellten sich zur Wochenmitte Aprikosen aus Südafrika. Italienischer Wirsing wurde als Alternative zur einheimischen und ergänzenden belgischen Ware angeboten.
Das europäische Angebot von Erdbeeren wurde vorerst nur mit Lieferungen aus der italienischen Basilikata bestritten, die sich nur mäßig gereift zeigten. Zur Wochenmitte trafen dann aus Südspanien erste Kleinstmengen ein. Neben spanischen und türkischen Grapefruits kamen inzwischen Sendungen aus Florida stärker zur Geltung. Südeuropäische Kiwi notierten bei gestiegenen Liefermengen und guter Nachfrage leicht rückläufig. Reichlicherer italienischer Rucola wurde zu wieder deutlicher abgeschwächten Bewertungen freundlicher beachtet. Die Preise für Auberginen und besonders für Zucchini zogen nach einer kurzen Entspannungsphase wieder an. Mit langsam rückläufiger Verfügbarkeit an inländischem Wirsing ergaben sich neben italienischen Chargen mittlerweile auch Absatzchancen für französische und belgische Artikel. Auch kaum mehr verfügbarer inländischer Spitzkohl wurde ersetzt von spanischen, portugiesischen, niederländischen sowie italienischen Produkten. Neben Steinpilzen aus Südafrika wurden erste Pfifferlinge aus Marokko umgeschlagen.
Die jahreszeitbedingte knappe Zufuhr von Auberginen und Zucchini aus Spanien trieb deren Bewertungen am Freitag auf bis zu 16,- € je 5-kg-Abpackung. Letztere wurden zunehmend durch Importe aus Marokko ersetzt, welche jedoch auch bis zu 12,- € je 5-kg-Aufmachung kosteten. Dementsprechend verblieb der Abverkauf unter dem üblichen Niveau.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 02/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 20.01.2022