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Spargel aus Hessen: Das Warten hat ein Ende

11. April 2022

In Hessen wird wieder fleißig Spargel geerntet. Mit dem symbolischen ersten Anstich hat Staats-ministerin Priska Hinz gemeinsam mit der hessischen Spargelkönigin Ellen I. auf dem Feld des Spargelhofes Mager in Weiterstadt die diesjährige Saison offiziell eröffnet.

Foto © HMUKLV
Foto © HMUKLV

Hessischer Spargel zeichnet sich durch besondere Frische und hohe Qualität aus. „Das Siegel `Geprüfte Qualität - Hessen´ zeigt nicht nur die hessische Herkunft an, sondern garantiert den Verbraucherinnen und Verbrauchern durch unabhängige Kontrollen, dass die Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Ich freue mich wie alle anderen darauf, ab jetzt wieder das heimische Gemüse zu genießen“, erklärt Hinz.

Bis in die Verkaufsbuden der hessischen Spargelbauern legt heimischer Spargel nur kurze Strecken zurück. „Die Direktvermarktung an den Spargelbuden ist der Hauptvertriebsweg der hessischen Spargelerzeuger. Hinzu kommt diesmal wieder die hessische Gastronomie, die den Spargelbauern in den letzten zwei Jahren als Abnehmer gefehlt hat. Aber auch der Lebensmitteleinzelhandel setzt immer mehr auf Regionalität und hessischen Spitzenspargel. Damit bleibt nicht nur die Produktion, sondern auch die Wertschöpfung in der Region“, sagt die Staatsministerin.

Der Spargelanbau steht im Wettbewerb mit Erzeugerinnen und Erzeugern aus anderen Ländern, die schon früh im Jahr ihre Produkte anbieten. Lange Importstrecken sind aber nicht nur schlecht für das Klima, sondern schaden auch der Wertschöpfung in der Region. Aktuell kann nur mithilfe von Folieneinsatz sichergestellt werden, dass regionales Obst und Gemüse gleichzeitig angeboten werden und so mit der Konkurrenz mithalten kann. „Der Folieneinsatz ist nicht unproblematisch. Um ihn möglichst gering zu halten, arbeiten wir im Rahmen der Plastikvermeidungsstrategie gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten erfolgreich zusammen daran, die Folien mehrfach zu verwenden und anschließend einem vollständigen Recycling zuzuführen. Ich freue mich außerdem, dass sich der Arbeitskreis Spargel Südhessen dem gemeinsamen Rücknahme- und Recycling-Konzept für Spargelfolie angeschlossen hat. So soll sichergestellt werden, dass die Folien nach dem Einsatz nicht in der Umwelt verbleiben, sondern der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden. Wir werden auch in Zukunft gemeinsam mit einem Runden Tisch weiter über alternative Lösungen beraten“, betont Hinz.

Für die hessischen Spargelerzeuger sind effiziente Anbaumethoden enorm wichtig. Nach zwei Corona-Jahren kommen jetzt auch noch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zum Tragen. Steigende Energiekosten sowie explodierende Preise für Dünger und andere Betriebsmittel treiben die Produktionskosten in die Höhe. Hinzu kommen Mehrausgaben und höhere Löhne für Erntehelfer. „Natürlich werden wir nicht alles an die hessischen Verbraucher 1:1 weitergeben. Den Großteil der Mehrkosten werden wir Landwirte schultern müssen“, sagt Rolf Meinhardt, Vorsitzender des Arbeitskreis Spargel Südhessen, und ergänzt: „Der Spargelpreis an den Verkaufshäuschen wird aber nicht über 20 Euro pro Kilogramm klettern. Der Genuss steht im Vordergrund und nicht der Preis.“

Effiziente Methoden im Spargelanbau

Um mit regionaler Erzeugung am heimischen Markt wettbewerbsfähig agieren zu können, setzen die hessischen Spargelbauern auf effiziente Anbaumethoden. Dazu gehört der Einsatz von Folie, die das Spargelwachstum positiv beeinflusst: Schwarze Folie absorbiert die Sonnenstrahlen, erwärmt die Erde und beschleunigt das Wachstum undfördert die Qualität. Außerdem reduziert eine Abdeckung den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, mindert den Bewässerungsaufwand und verhindert Bodenerosion. Dennoch ist das Material nicht unumstritten. „Sie helfen uns aber, wettbewerbsfähig zu sein und die Regenwürmer finden die Folien toll! Unter einem abgedeckten Boden finden sich immer mehr Regenwurmaktivitäten als auf einem unbedeckten Boden“, erklärt Rolf Meinhardt. Zudem reduzieren sie die Erzeugerkosten und ermöglichen ein zeitiges Angebot im Markt. „Dadurch können wir neben den europäischen Mitbewerbern aus Italien, Spanien und Griechenland am Markt bestehen“, führt Meinhardt aus.

Die hessischen Landwirte sind sich ihrer Verantwortung bewusst und gestalten den Folieneinsatz so umweltverträglich wie möglich. Dazu gehört die mehrjährige Nutzung genauso wie ein fachgerechtes Entsorgen und Recyclen. Der Arbeitskreis Spargel Südhessen sorgt mit einem gemeinsamen Rücknahme- und Recyclingkonzept dafür, dass die Folie nach ihrer Verwendung vollständig eingesammelt und der Kreislaufwirtschaft zugeführt wird. 2021 hat der Arbeitskreis Spargel Südhessen 400 Tonnen Polyethylen-Folie gesammelt und recycelt. Aus dem Granulat ist neue Bau-Folie entstanden.

Hessische Spargelkönigin Ellen I.

Die neue hessische Spargelkönigin Ellen I. heißt mit bürgerlichem Namen Ellen-Marlene Lüsse. Die 31-jährige Personalberaterin kommt aus Griesheim und freut sich darauf, dieses Jahr das edle Gemüse repräsentieren zu dürfen.

Quelle: HMUKLV

Veröffentlichungsdatum: 11.04.2022

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