Österreichischer Lebensmitteleinzelhandel spricht sich für MwSt-Senkung aus
Regierung sollte bei tatsächlichen Preistreibern (Gas, Heizöl, Strom) ansetzen. Temporäre Senkung der MwSt. für Lebensmittel auf 5% wäre aus Sicht des Lebensmitteleinzelhandels sinnvoll. Der österreichische Lebensmittelhandel spricht sich geschlossen und vehement gegen die vom Kärntner Landeshauptmann Kaiser ins Spiel gebrachten Preisobergrenzen für Grundnahrungsmittel aus.
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Österreichischer Lebensmitteleinzelhandel spricht sich für MwSt-Senkung & gegen politisch vorgegebene Preisobergrenzen aus
"Dieser Vorschlag ist nicht zu Ende gedacht. Ein politisch vorgegebener Preisdeckel für Lebensmittel würde die Herausforderungen bei den Lieferketten nicht lösen, sondern massiv verschlimmern. Darüber hinaus wäre es ein erheblicher Eingriff in die freie Marktwirtschaft und ist auch unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten kritisch. Daher sollte sich die Bundesregierung hier keinesfalls am Negativbeispiel Ungarn orientieren", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Der Preis bildet immer Angebot und Nachfrage ab. Wir halten wenig von politischen Vorgaben in diesem Bereich, da massive Kollateralschäden für alle Marktteilnehmer nicht ausgeschlossen werden können. Daher lehnen die führenden heimischen Lebensmitteleinzelhändler diesen "planwirtschaftlichen" Zugang kategorisch ab.
Ungarische & serbische Regelungen mit Preisdeckel auf Grundnahrungsmittel verschlechtert Versorgungssicherheit
In Europa hatten zuletzt Serbien und Ungarn eine derartige Regelung zur Bekämpfung der stark steigenden Inflation eingeführt – allerdings mit mehr als zweifelhafter Wirkung und auf Kosten der Versorgungssicherheit. "Im Zuge der Einführung eines Preisdeckels für Zucker, Weizenmehl, Sonnenblumenöl und bestimmte Fleischsorten ist es in Ungarn zu einer so starken Nachfrage gekommen, dass die preisgedeckelten Produkte jetzt rationiert werden müssen. Zudem werden die Umsatzverluste auf den Einzelhandel abgewälzt, der von der ungarischen Regierung keinerlei Schadenersatz erhält – ein wirtschaftspolitischer Wahnsinn", erklärt Will.
Quelle: Handelsverband Österreich
Veröffentlichungsdatum: 13.04.2022