BLE-Marktbericht KW 20/ 22: Erste italienische Süßkirschen trafen am Montag in Frankfurt ein
Noch immer bildeten einheimische Äpfel die Basis des Sortimentes. Allerdings schränkte sich die Verfügbarkeit ein. Auch die Relevanz der italienischen Erzeugnisse verminderte sich ein wenig. Andere europäische Länder wie die Niederlande, Belgien und Frankreich spielten nur noch eine minimale Rolle.
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Die organoleptischen Eigenschaften ließen nur selten Wünsche übrig. Die Notierungen bestätigten meist ihr bisheriges Niveau. Bei den Importen aus Übersee dehnten sich insbesondere die neuseeländischen Partien aus: Vor allem Royal Gala, aber auch Cox Orange wurden wichtiger. Bei den chilenischen Anlieferungen weiteten Elstar und Royal Gala ihre Präsenz aus. Insgesamt gestaltete sich der Umschlag eher gemächlich. Angebotsbedingt mussten die Händler ihre Forderungen häufig ein wenig senken, wenn sie Überhänge vermeiden wollten.
Birnen
Südafrikanische Importe dominierten vor chilenischen. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt, speziell Abate Fetel und Forelle gewannen an Relevanz. Das Interesse verharrte hingegen auf bisherigem Niveau. Vergünstigungen mussten oftmals her, wenn keine Bestände auflaufen sollten. Rosemarie und Williams Christ aus Südafrika spielten ebenso nur noch eine kleine Rolle wie Rote Williams Christ aus Chile. Aus Argentinien trafen Red Bartlett ein, die in Frankfurt zu Sonderpreisen von 1,- € je kg abgegeben wurden. Niederländische, belgische, türkische und einheimische Früchte hatten allerhöchstens komplettierenden Charakter. In Berlin sollte man für qualitativ ansprechende Santa Maria aus der Türkei bis zu 11,- € je 4-kg-Steige bezahlen.
Erdbeeren
Die Präsenz der einheimischen Früchte hatte sich ausgedehnt. Demgegenüber schränkte sich die Bedeutung der niederländischen und italienischen Chargen ein. Belgische Produkte trafen vor allem in München ein, spanische, griechische und polnische komplettierten die Geschäfte mit geringen Mengen. Das freundliche Wetter wirkte sich positiv auf die Unterbringungsmöglichkeiten aus. Trotz der verstärkten Nachfrage gelang eine Räumung dennoch nicht immer vollständig. Selbst gewährte Vergünstigungen schützten die Vermarkter nicht vor Überhängen. Dabei konnte die Qualität der Artikel durchaus überzeugen. Rückläufer aus dem LEH erschwerten verschiedentlich zusätzlich die Abwicklung regulärer Ware. Selbst zum Wochenende hin verbesserte sich das Interesse nicht genug, um Verteuerungen zu etablieren. Diese waren die absolute Ausnahme und nur örtlich zu verzeichnen.
Zitronen
Spanische Primofiori herrschten vor, neuerntige Verna gleicher Herkunft folgten von der Bedeutung. Die Preisspanne der spanischen Offerten dehnte sich in beide Richtungen aus: Qualitativ angegriffene Ware traf auf organoleptisch sehr ansprechende Produkte. Die Bewertungen ließen insgesamt also keine klare Linie erkennen. Aus der Türkei kamen Lama. Diese litten in München unter Konditionsproblemen, was sich negativ auf ihre Notierungen auswirkte.
Bananen
Das sommerliche Wetter hatte die Unterbringungsmöglichkeiten verschiedentlich eingeschränkt. Die Reifereien reagierten darauf mit einer verminderten Bereitstellung. Überhänge konnten auf diese Weise in der Regel vermieden werden. Die Notierungen verharrten oftmals auf dem bisherigen Niveau. Lediglich in München sanken sie für die Zweit- und Drittmarken leicht ab, während sich die Erstmarke aus Panama ein wenig verteuerte. In Berlin hingegen sanken die Bewertungen der Erstmarke ab, da sie von den Kunden zu selten beachtet wurde.
Blumenkohl
Einheimische Chargen dominierten vor belgischen. Die Präsenz der französischen und niederländischen Partien schmolz, diese verschwanden örtlich im Wochenverlauf aus dem Sortiment. Der Bedarf war nicht besonders stark ausgeprägt: Frühsommerliche Temperaturen entschleunigten die Abwicklung doch merklich. Die Notierungen tendierten mehrheitlich nach unten. Punktuell etablierte sich, speziell bei den inländischen Offerten, eine weite Preisspanne. Diese wurde durch uneinheitliche Kaliber sowie durch eine divergierende Qualität ausgelöst.
Gurken
Das Sortiment der Schlangengurken bestand ausschließlich aus einheimischen, belgischen und niederländischen Produkten. Die Verfügbarkeit hatte sich ein wenig ausgedehnt. Die meisten Sortierungen hatten die Niederlande und Belgien im Angebot. Die Nachfrage intensivierte sich häufig, sie konnte dennoch in der Regel befriedigt werden. Die Notierungen wiesen einen aufwärts gerichteten Trend auf. Speziell die niederländischen und belgischen Artikel verteuerten sich oftmals einstandsbedingt. Doch auch für die einheimischen Erzeugnisse mussten die Kunden meistens tiefer in die Tasche greifen. Minigurken hingegen vergünstigten sich vielfach. Sie stammten überwiegend aus Deutschland. Niederländische und türkische Abladungen hatten ergänzenden Charakter.
Tomaten
Niederländische und belgische Früchte bildeten die Basis des Angebotes. Daneben konnte vorrangig auf italienische, deutsche und spanische Offerten zugegriffen werden. Die Verfügbarkeit hatte sich augenscheinlich ausgedehnt. Sie genügte in der Regel, um den Bedarf zu decken. Bei frühsommerlicher Witterung hatte sich zwar auch das Interesse verstärkt, es konnte dank ausgeweiteter Zufuhren aber problemlos gestillt werden. Die Notierungen sackten in der Regel ein wenig ab, da die Anlieferungen schlichtweg zu üppig ausfielen. Verteuerungen waren selten zu verzeichnen. Regionale Produkte waren, trotz höherer Bewertungen im Vergleich zur Konkurrenz, in München recht beliebt, ihr Verkauf verlief durchaus flott.
Gemüsepaprika
Niederländische Zufuhren dominierten das Geschehen. Von der Menge her folgten türkische vor belgischen Chargen. Spanische und recht hochpreisige einheimische Partien kamen über einen komplettierenden Status nicht hinaus. Die Bereitstellung hatte sich ausgedehnt, die Nachfrage hingegen verharrte auf bisherigem Niveau. Vergünstigungen waren da nur schwer zu vermeiden, wenn Überhänge vermieden werden sollten. In Berlin sorgte das massenhafte Auftauchen einheimischer Klasse-IIArtikel für Schwierigkeiten bei der Unterbringung regulärer Ware, die Preisspanne weitete sich augenscheinlich aus. In Hamburg etablierten sich für die grünen Artikel aus den Niederlanden und Belgien Verteuerungen. Dort vergünstigten sich indes die türkischen grünen Offerten infolge zu umfangreicher Abladungen.
Weitere Informationen
Erste italienische Süßkirschen trafen am Montag ein, waren mit 22 mm aber noch viel zu klein. Aus Spanien kamen inzwischen auch großfruchtige Offerten mit 32 und 34 mm in 2-kg-Verpackungen: Die Preisvorstellung bewegte sich zwischen 15,- und 19,- € je kg. Neben den ersten deutschen Himbeeren aus Glashäusern zu 2,80 bis 3,- € je 200-g-Schale wurden mittlerweile auch italienische Produkte zu 3,20 € je kg angeboten. Der Verkauf von Aprikosen zog allmählich an, hier konnte besonders Spanien mit gut gefärbten Artikeln und beliebten Kalibern punkten. Auch bei den gelbfleischigen Pfirsichen und Nektarinen erfolgte ein freundlicher Zuspruch. Besonders die in A- und AA-sortierten Partien generierten ein freundliches Interesse. Sehr umfangreiche Importe an Wassermelonen aus Marokko, Spanien und dem Iran tauchten auf. Spanien und Italien erhöhten nur langsam das Mengenvolumen bei den Zuckermelonen. Das Angebot an Steinpilzen und Pfifferlingen wurde etwas umfangreicher, ohne aber mit niedrigeren Bewertungen arbeiten zu müssen. Aus dem Inland trafen erstmalig Erbsen, Fenchel und Glatte Petersilie ein. Bärlauch stand nicht mehr aus der heimischen Pflücke bereit, rumänische Importe sprangen in die Lücke. Erste chilenische Gemüsezwiebeln wurden im 25-kgSack zu 32,- € bloß zögerlich beachtet.
Erste spanische Kirschen standen zum Wochenanfang zur Verfügung. Es wurden großkalibrige Früchte bis zu 32 mm+ angeboten, aber auch kleinkalibrige mit 24 mm+. Der Zuspruch blieb allerdings trotz ansprechender Optik noch schleppend. Vorerst blieben die Bewertungen jedoch stabil, da die frischen Ankünfte keine Probleme mit der Haltbarkeit zeigten. Zum Wochenende stieg das Interesse an, trotzdem gaben die Notierungen bei angewachsenen Mengen leicht nach. Die an sich knappen Ankünfte spanischer Aprikosen zeigten sich zu hochpreisig und mussten, um Entlastungskäufe anzuregen, im Wochenverlauf stetige Vergünstigungen hinnehmen. Die Vielfalt inländischer Produkte nahm weiter zu. Aus heimischem Anbau starteten Erbsen, Brokkoli und Fenchel in die Saison.
Süßkirschen aus spanischer Ernte standen in noch nicht zu großem Umfang zur Verfügung. Die Aufnahme hielt sich in Grenzen, da die Früchte bei bis zu 14,- € je kg auch nichts für die preisbewusste Kundschaft waren. Neben spanischen Aprikosen konnte vereinzelt auch auf französische zurückgegriffen werden. Einheimischer Brokkoli traf vermehrt am Platz ein, was sich zumindest vereinzelt auf die Bewertungen der dominierenden spanischen Offerten auswirkte. Vereinzelt wurde auch Ware aus den Niederlanden gesichtet.
Spanische Nektarinen trafen inzwischen verstärkter ein. Ein großer Teil der Zuläufe präsentierte sich bereits in Kaliber AA. Marokkanische und spanische Himbeeren wie auch Kulturheidelbeeren zeigten sich fortlaufend großfallend und gleichmäßig aufbereitet, sodass hier die hohen Notierungen weiterhin Bestand hatten. Aus badischem Anbau trafen bereits nennenswerte Anlieferungen von Brombeeren und Kulturheidelbeeren ein. Das Angebot an Melonen aus dem Mittelmeerraum wurde immer größer und dominierte klar das Marktgeschehen. Neben Spitzkraut wurde auch Weißkohl, Wirsing sowie Brokkoli und Frischerbsen aus Deutschland angeboten. Blattspinat und auch Wurzelspinat aus dem Inland deckten nach dem Ende der italienischen Saison nun den Bedarf. Für südeuropäische Auberginen und Zucchini musste wieder etwas mehr bezahlt werden; insbesondere bei Zucchini wird ein etwas späterer inländischer Saisonstart erwartet. Spanische und chilenische Gemüsezwiebeln wurden in übersichtlichen Mengen weiterhin fest gefordert, die aufnehmende Hand wich erneut auf stabile österreichische sowie inländische und niederländische Metzgerzwiebeln aus. Bei der Haushaltsware konnte Überseeware preisbedingt noch schwerer etabliert werden. Kurz vor dem Saisonabschluss befanden sich Dill und Petersilie aus Italien, die zügig von inländischen Schnittkräutern ersetzt wurden.
Ansprechende Aprikosen aus Spanien, meist Mogador, gewannen spürbar an Präsenz und wurden von ersten französischen und türkischen Abladungen flankiert. Die Notierungen pendelten sich zwischen 3,- und 5,- € je kg ein, wobei die wenigen Colorado aus Frankreich die finanzielle Spitze bildeten. Spanische Kirschen wurden ebenfalls von Tag zu Tag mehr und boten ein breites Spektrum an Qualitäten und Bewertungen. Pfirsiche sowie Nektarinen aus Spanien erging es ähnlich, allerdings stützten zunehmend größeren Kaliber das hohe Preisniveau. Das traumhafte Sommerwetter befeuerte vor allem die Nachfrage nach Wassermelonen: Diese kamen überwiegend aus Spanien, konnten zu 1,20 bis 1,80 € je kg zügig verkauft werden und wurden nur durch wenige marokkanische Importe ergänzt.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 20/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 27.05.2022