BLE-Marktbericht KW 28/ 22: Die neue inländische Äpfelsaison machte sich verstärkt bemerkbar
Mit Piros tauchte eine weitere Varietät auf, die sich zu den bereits etablierten Lodi gesellten. Sie kosteten in Frankfurt 2,30 € je kg. Die frischen Anlieferungen hatten summa summarum aber nur einen komplettierenden Status. Produkte aus alter Ernte verloren aber ebenfalls an Relevanz.
Bildquelle: Shutterstock.com
Die Geschäfte verliefen insgesamt in einem ruhigen Rahmen, die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich. Dies war auch bei den Importen aus Übersee zu beobachten: Die Anlieferungen aus Neuseeland und Chile reichten aus, um den Bedarf zu decken. Preislich tat sich nicht viel, leichte Verteuerungen waren ebenso zu verzeichnen wie geringfügige Vergünstigungen. Argentinische Abladungen hatten sich fast vollständig aus dem Handel verabschiedet, südafrikanische hatten derweil leicht an Bedeutung gewonnen.
Birnen
Sowohl im Sortiment als auch bei der Nachfrage und den Preisen waren keine gravierenden Veränderungen auszumachen. Noch immer herrschten südafrikanische und chilenische Offerten vor, niederländische, belgische und argentinische rundeten die Warenpalette ab. Zum Angebot neu hinzu stießen verschiedene Sommerbirnen aus der Türkei, Italien und Spanien, die aber höchstens ergänzenden Charakter hatten. Bei stetig verlaufenden Geschäften neigten die Preise nur gelegentlich zur Schwäche, häufig blieben sie konstant.
Tafeltrauben
Italienische Früchte dominierten augenscheinlich das Geschehen: Victoria, Sugraone und Black Magic verloren aber an Relevanz. Erste Michele Palierie tauchten in Frankfurt auf, wo sie zwischen 2,80 und 3,15 € je kg kosteten. Auch die Bedeutung ägyptischer Flame Seedless und Prime Seedless verminderte sich. Die Anlieferungen aus Spanien verstärkten sich hingegen, so gab es inzwischen Sugraone, Ralli, Crimson Seedless und Itum 15. Für Letztere sollte man in Hamburg zunächst bis zu 4,- € je kg bezahlen, im weiteren Wochenverlauf dann etwas weniger. Indische Thompson Seedless komplettierten das Angebot ebenso wie chilenische Crimson Seedless. Aus Südafrika wurden fast keine Mengen mehr bereitgestellt. Die Nachfrage konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Bewertungen blieben meist konstant, von den üblichen Schwankungen mal abgesehen.
Aprikosen
Das Sortiment setzte sich vorrangig aus türkischen, französischen, spanischen und italienischen Abladungen zusammen. Partien aus der Republik Moldau, Ungarn und Griechenland ergänzten die Szenerie. Einheimische Chargen waren zwar am teuersten, generierten aber dennoch hinreichend Beachtung. Insgesamt war das Interesse nicht besonders stark ausgeprägt. Es konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Dennoch zogen die Notierungen verschiedentlich an, da sich die Verfügbarkeit insgesamt abgeschwächt hatte. In Frankfurt war die Güte der spanischen Produkte recht uneinheitlich, weshalb sich eine weite Preisspanne etablierte. Dort vergünstigten sich die türkischen Sekerpare ein wenig, was ihren Umschlag prompt beschleunigte.
Kirschen
Einheimische und türkische Artikel überwogen, belgische und spanische ergänzten. Anlieferungen aus Polen, Griechenland und den Niederlanden spielten allerhöchstens eine kleine Rolle. Generell konnte die Nachfrage ohne größere Anstrengungen gedeckt werden, denn die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich meist ein wenig begrenzt. Aus Deutschland kamen oftmals Kordia und Regina, die hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften nur selten Wünsche offenließen. Auch die belgischen Früchte hatten diesbezüglich keine Probleme: 6,50 bis 7,50 € sollten die Kunden in Frankfurt für die Produkte mit 32 mm+ bezahlen. Die Hamburger Händler bemühten sich, ihre Bestände zu verringern. Am besten ging dies natürlich über den Preis. In Köln hingegen verzeichnete man manchmal auch Verteuerungen.
Pflaumen
Das Sortiment fächerte sich augenscheinlich auf: Erste Cacaks Schöne aus Deutschland, Serbien sowie aus Bosnien und Herzegowina tauchten auf. Zudem trafen neue President aus Serbien ein. Die Präsenz inländischer Katinka wuchs merklich an. Aus Deutschland stammten außerdem noch Herman, Ruth Gerstetter, Hanka sowie Ersinger Frühzwetschge. In Hamburg konnten die serbischen Früchte hinsichtlich ihrer Qualität nicht durchgängig überzeugen, was deren Abwicklung merklich abbremste. Insgesamt konnte der Bedarf ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Notierungen zeigten keine klare Linie: Mengeninduziert sanken sie manchmal ab, nachfrageinduziert zogen sie aber auch punktuell an.
Zitronen
Das Angebot bestand im Wesentlichen aus südafrikanischen, argentinischen und spanischen Anlieferungen. Verschiedentlich gab es daneben noch italienische Früchte, meist unbehandelt. Die Nachfrage zeigte sich sehr verhalten und konnte mit dem Umfang der Warenpalette nicht immer Schritt halten. Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich eingeschränkt. Die Händler mussten ihre Forderungen oftmals absenken, wenn sie größere Bestände vermeiden wollten. Lediglich 16,- € je 15-kg-Kiste mit südafrikanischen Produkten brauchten die Kunden nur noch in Hamburg bezahlen, in Frankfurt waren es zwischen 20,- und 24,- € je 15 kg.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich in der Regel hinreichend die Waage. Korrekturen bezüglich ihrer Forderungen mussten die Händler daher nur sehr selten vornehmen. In Frankfurt verteuerten sich zunächst die Drittmarken, ehe sie zum Wochenende hin wieder günstiger wurden. In München mussten die Kunden für die Zweit- und Drittmarken etwas tiefer in die Tasche greifen als zuvor. Ansonsten verharrten die Notierungen auf ihrem bisherigen Niveau.
Blumenkohl
Die sommerlichen Temperaturen wirkten sich spürbar auf die Unterbringungsmöglichkeiten aus. Das Interesse hatte sich merklich eingeschränkt. Lediglich München berichtete von einer steten Nachfrage und gleichbleibenden Preisen. Ansonsten tendierten die Bewertungen unisono abwärts: 7,- bis 8,50 € je 6er-Abpackung mussten die Kunden nur noch in Frankfurt bezahlen. Selbst qualitativ ansprechende Ware musste mit Verbilligungen abgegeben werden, da der Kundenzugriff zu schwach ausfiel.
Gurken
Das Sortiment setzte sich aus niederländischen, einheimischen und belgischen Offerten zusammen. Die Verfügbarkeit genügte, um den Bedarf zu decken. Die Notierungen zeigten keine klare Linie, summa summarum tendierten sie eher nach oben als nach unten. Die Veränderungen hielten sich allerdings allesamt im Rahmen. In München wurden höhere Eingangsforderungen an die Kunden weitergegeben. In Hamburg senkten die Verkäufer ihre Aufrufe, um die Geschäfte etwas zu beschleunigen. Minigurken aus dem Inland, der Türkei und den Niederlanden wurden ruhig umgeschlagen. Auch hier verzeichnete man divergierende Preise: Die deutschen Artikel wurden insgesamt günstiger, die Konkurrenz etwas teurer.
Tomaten
Niederländische und belgische Anlieferungen bildeten augenscheinlich die Basis des Angebotes. Die Versorgung hatte sich offensichtlich ausgedehnt und genügte mit Leichtigkeit, um die Nachfrage zu befriedigen. Das sommerliche Wetter hatte die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert. Die Notierungen zeigten keinen klaren Trend: Mal stiegen sie infolge eines freundlichen Interesses an, mal bröckelten sie mengeninduziert ab. Eine rote Linie war dabei nicht zu erkennen. In Frankfurt etwa vergünstigten sich Kirschtomaten, da sie in zu üppigen Mengen bereitstanden. In Hamburg etablierte sich für die belgischen Fleischtomaten eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch eine divergierende Qualität. Früchte aus Deutschland, Frankreich und Italien kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus.
Weitere Informationen
Frankfurt
Kaum noch spanische Blondorangen im Eingang, dafür erhöhten sich die Importmengen an südafrikanischen Navel und argentinischen Salustiana, die im 15kg-Karton zwischen 14,- und 18,50 € kosten sollten. Himbeeren waren nicht so umfangreich verfügbar wie in den letzten Wochen, sodass die Preise für alle Lieferländer nach oben angepasst werden mussten. Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren verbilligten sich infolge einer angewachsenen Verfügbarkeit. Trotz hochsommerlicher Temperaturen mussten die Bewertungen für Wassermelonen nach unten revidiert werden. Erster deutscher Zuckermais in 30er-Kisten wurden zu 18,50 bis 19,- € umgeschlagen. Wirsing litt unter der Trockenheit und verteuerte sich auf 1,- bis 1,40 € je kg. Pfifferlingen vergünstigten sich am Donnerstag um ca 25 bis 30 %. Knappe Steinpilze aus Rumänien kosteten 38,- € je kg erlösen. Trotz verbesserter Qualität wurden Dill und Petersilie aus der regionalen Erzeugung zu niedrigeren Notierungen abgewickelt.
Erste deutsche Zwiebeln trafen ein, sie wurden in 35/50er- bzw. 40/60er-Sortierung gehandelt.
Insgesamt waren die Ferien deutlich spürbar, es fehlte oftmals an Kundschaft. Die Händler disponierten entsprechend vorsichtig.
Himbeeren waren knapp und verteuerten sich deutlich. Dagegen steuerte die Saison von Heidelbeeren auf ihren ersten Höhepunkt zu, neben der Ware aus landwirtschaftlicher Kultur wurden ergänzend auch inländische sowie polnische Waldheidelbeeren offeriert. Aus süddeutscher Erzeugung trafen erster Zuckermais, Petersilienwurzeln sowie gelbe Wachsbohnen ein. Stangenbohnen sowie Dicke Bohnen blieben preislich stabil, währen sich Buschbohnen aufgrund der verbesserten Verfügbarkeit verbilligten. Frischerbsen wurden zwischenzeitlich nicht mehr nachgeliefert. Erste baltische Pfifferlinge wurden neben bislang dominierenden südosteuropäischen Provenienzen offeriert; die Preise gaben insgesamt nach, wobei weißrussische Offerten vonseiten der aufnehmenden Hand nicht beachtet wurden. Steinpilze waren vorübergehend nicht verfügbar.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 28/ 22
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 21.07.2022