Marktinformation Ostdeutschland 30. KW: Das Frühkartoffelangebot aus Deutschland wächst kontinuierlich
Der Bedarf an packfähiger Speiseware wird derzeit überwiegend aus Niedersachsen, der Pfalz und Sachsen-Anhalt gedeckt. Die Packbetriebe beziehen zunehmend Speiseware aus dem Vertragsanbau im nahen Umfeld. Der Anteil früher Pfälzer Speiseware geht zurück, teils werden diese Woche nur noch Restmengen vermarktet.
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Kleine Mengen aus dem Breisgau sind ebenfalls noch in der Abpackung. Der Markt ist aktuell mit Frühkartoffeln gesättigt. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern hat kräftig nachgegeben. Ferienzeit und tropische Hitze dämpften das Kochen am heimischen Herd.
Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 30. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Die Bezugspreise für Packer sind im Vergleich zur Vorwoche um weitere 4 EUR/dt zurückgegangen. Ab Station Hannover werden in dieser Woche 33 EUR/dt für vorwiegend festkochende Speiseware notiert. Mehlig kochende und festkochende Knollen kosten 35 EUR/dt. Mit steigendem Angebot aus anderen Anbaugebieten geben die Preise zügig nach. Vermarktungskanäle für die Übermengen an Frühkartoffeln fehlen. Hier und da drückt zudem noch etwas Importware in den Markt, welche in Sonderprogrammen vermarktet wird.
Infolge anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen sind ohne Beregnung regional einige Feldbestände bereits abgestorben. Das betrifft insbesondere Gebiete in Sachsen - Anhalt. Die Knollen reifen vorzeitig ab. Bei Temperaturen über 25 Grad wächst die Kartoffel nicht mehr. Die Rodebedingungen sind standortabhängig sehr schwierig, teils ist das Roden in Sachsen - Anhalt und auch Sachsen aufgrund von Beschädigungen durch Kluten oder durch geringe Erdhaftung auf den Siebketten nicht möglich. Dort wo Beregnen vor der Ernte erfolgen könnte, wurde zum Teil die Wasserentnahme durch Behörden untersagt. So musste in Sachsen regional die Ernte von Frühkartoffeln für kleine Regionalprogramme unterbrochen werden. Die Aussichten für die Ernte der Lagerkartoffeln trüben sich mit jedem Hitzetag und ausbleibendem Regen zunehmend ein. Es wird regional an Ertrag und auch Qualität (Oberflächenschorf) fehlen. Ohne Wasser bleiben die Kartoffeln kleinfallend, durch Hitzestress wird zudem Kindelbildung angeregt.
Noch sind Lagerkartoffeln aus der Ernte 2021 in der Schälung. Inzwischen werden jedoch überwiegend Frühkartoffeln geschält, teils kommen diese aus der Region oder sogar vom eigenen Hof. Vereinzelt wurden die Preise um 10 Cent/kg erhöht. Das Preisniveau für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln verharrt überwiegend auf dem Vorwochenniveau. Vielerorts ist Ferienzeit, sodass Großküchen geschlossen sind. Entsprechend gering ist die Nachfrage nach Schälkartoffeln.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 03.08.2022