Profel: Ertragsergebnisse um 50% reduziert – Trockenheit trifft Obst- und Gemüseverarbeiter hart
Seit Anfang des Jahres gibt es eine schwere Trockenheit, die einige europäische Obst- und Gemüseanbauregionen wegen des andauernden Mangels an Regen in Kombination mit Hitzewellen Anfang Mai trifft. Leider sind keine positiven Trends in Sicht.
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Tatsache ist: die Trockenheit führt aktuell zu Ertragsverlusten von bis zu 50% in Abhängigkeit von dem Ertrag und der Produktionszone, berichtet die Europäische Vereinigung der Obst und Gemüse verarbeitenden Industrie.
Bezüglich des nächsten Ertrages 2023 sind die Verarbeiter in Sorge: werden die Verarbeiter nach solch einem schwierigen Jahr für die Erzeuger Verträge über ausreichende Flächen abschließen können und zu welchen Kosten?
Der Sektor tut sein Möglichstes, um die Nachfrage so gut wie möglich zu erfüllen. Profel wird die Situation weiter genau beobachten und sobald mehr Details über die Folgen des Klimawandels bekannt sind, eine Aktualisierung geben.
Für dieses Jahr: Die überdurchschnittliche Trockenheit in Frankreich, Ungarn, Italien und Spanien ist sehr besorgniserregend. Dort haben die Flusswasserstände bereits Rekordtiefs erreicht. Die Ertragsverluste werden sich auch sehr negativ auf Belgien, die Niederlande, Portugal und Rumänien auswirken, aber in gewissem Ausmaß auch Deutschland, Polen, Slowenien und Kroatien.
Für einige Erträge wie Karotten, Spinat oder Erbsen ist keine Tröpfchenbewässerung möglich oder Sprühbewässerung würde die Blätter verbrennen. Wo Bewässerung theoretisch möglich wäre, wurden häufig Wassernutzungsbeschränkungen oder sogar Bewässerungsverbote verhängt. Für diejenigen Erzeuger, die mehr bewässern konnten, um die Ertragsverluste zu begrenzen, sind die Kosten für die Bewässerung kräftig angestiegen.
Für Sommerobst gab es kräftige Ertragsverluste bei Pfirsichen, Aprikosen und (Wasser-) Melonen und 2021 war die Aprikosen- und Pfirsichernte spärlich (die europäischen Birnen- und Apfelertragsvorhersagen sind im Moment durchschnittlich).
Wenn Regen im Herbst weiter gering ist, wird die überwiegende Mehrheit der Herbsterträge, von denen die verarbeitende Industrie auch abhängig ist, betroffen sein. Für Spätkohlsorten werden die Ertragsergebnisse kleiner sein.
Quelle: Profel
Veröffentlichungsdatum: 20.09.2022