6 % weniger Kartoffelproduktion in der NEPG-Zone
Horrende Produktions- und Lagerkosten könnten 2023 zu einer Verkleinerung der Anbaufläche führenWährend des letzten Treffens am 9. November 2022 schätzten die Nordwest-Europäischen Kartoffelerzeuger (North-western European Potato Growers, NEPG), dass die globale Kartoffelproduktion 2022 in der NEPG-Zone (EU-04) um 6 % kleiner sein wird als letztes Jahr. Regen im September verhalf einem guten Teil der Kartoffelfelder zu zusätzlichen Tonnen Ende September / Anfang Oktober.
Die globale Produktion ist höher als erwartet, aber es gibt große regionale Unterschiede, wo den Zonen in dem Norden der Niederlande sehr gute Erträge haben (wegen mehr Regen und auch weitverbreiteter Bewässerung).
In den Zonen im Westen und Norden Deutschlands sind die Erträge überwiegend durchschnittlich. Zonen in einigen Teilen Belgiens und sogar mehr in Frankreich hatten sehr enttäuschende Ergebnisse. In diesen Zonen werden einige Erzeuger nicht in der Lage sein, die Gesamtheit ihrer Verträge zu erfüllen.
Die finale Kartoffelfläche in der NEPG-Zone und vorhergesagte Gesamtproduktion
Im Jahr 2022 waren die Hektarerträge in den einzelnen Ländern, Regionen und Betrieben so unterschiedlich wie nie zuvor! Lokale Witterungseinflüsse (sehr ungleiche Temperaturen und Niederschlagsverteilung) und die Tatsache, ob Bewässerung eingesetzt wurde oder nicht, haben zu großen Ertragsunterschieden geführt, die von weniger als 30 Tonnen/ha bis zu mehr als 65 Tonnen/ha reichen... Die Gesamtproduktion könnte innerhalb von ein paar Wochen genauer bestimmt werden, in Abhängigkeit von den ersten Ertragsschätzungen überall in der NEPG-Zone.
Horrende Produktionskosten (aktuelle und erwartete) und gute Getreidepreise haben die Erzeuger veranlasst, mehr Getreide (Gerste und Weizen) zu säen. Das wird sich auf die Kartoffelfläche auswirken.
Es gab keinen einzigen Erzeuger in der NEPG-Zone, der die steigenden Produktionskosten während der letzten Monate nicht zu spüren bekam. Im Durchschnitt sind in der NEPG-Zone zwischen Oktober 2021 und Oktober dieses Jahres die Strompreise um bis zu 280 % gestiegen (die Spanne reicht von 50 bis 500 % Anstieg)! Während desselben Zeitraums sind die Dieselpreise um 55 % gestiegen (die Spanne reicht von 34 bis 95 % Anstieg).
Quelle: NEPG
Veröffentlichungsdatum: 17.11.2022