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Südtirol: WIFO-Wirtschaftsbarometer Herbst 2022 - Große Ungewissheit für die nächsten Monate

25. November 2022

In Südtirol steht die positive Konjunktur im Sommer einer unbefriedigende Ertragslage aufgrund der steigenden Kosten gegenüber. Die Aussichten für 2023 sind von Ungewissheit geprägt, da die Auswirkungen des Preisanstiegs auf die Nachfrage erst in den kommenden Monaten vollständig sichtbar werden.

Bildquelle: Shutterstock.com Grafik
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Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen prognostiziert für das laufende Jahr einen Anstieg des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts von 3,8 Prozent. Für 2023 wird ein Wachstum von rund 0,5 Prozent erwartet. Die Herbstumfrage des WIFO-Wirtschaftsbarometers zeigt jedoch, dass 23 Prozent der Unternehmer*innen die Rentabilität im laufenden Jahr als unbefriedigend einschätzen.

Verschlechterung des Geschäftsklimas und Sorgen für 2023

Der positive Effekt des Aufschwungs nach der Pandemie, der die Südtiroler Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte geprägt hatte, ließ in den Sommermonaten allmählich nach. Bis September blieb die Konjunktur auf einem hohen Niveau. Dies ergibt sich sowohl aus den Daten zum Stromverbrauch, der in den ersten drei Quartalen um 7,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021 gestiegen ist, als auch aus den Daten zu den Touristenströmen, die sich nun dem Vorkrisenniveau von 2019 annähern. Auch die Angaben zum Arbeitsmarkt zeigen eine nach wie vor positive Situation nahe der Vollbeschäftigung: In den ersten neun Monaten 2022 lag die Zahl der unselbständig Beschäftigten in Südtirol im Durchschnitt um 6,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und um 3,0 Prozent über dem Vorkrisenniveau 2019. Im September lag die Zahl der unselbständig Beschäftigten bei knapp 238.000 und erreichte damit einen neuen Höchststand.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Südtiroler Unternehmen zur Umsatzentwicklung wider: Mehr als die Hälfte berichten von einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere auf dem Südtiroler Markt. Gleichzeitig haben aber die zunehmenden Energie- und Rohstoffpreise zu immer stärkeren Kostensteigerungen und damit zu einer Verschlechterung des Geschäftsklimas geführt.

Die Aussichten für 2023 sind von großer Unsicherheit geprägt und 23 Prozent der Befragten können keine Prognose zur Ertragslage abgeben. Von denjenigen, die sich dazu geäußert haben, erwarten 26 Prozent ein unbefriedigendes Betriebsergebnis. Für das kommende Jahr rechnen die Unternehmen mit einem Umsatzrückgang und einer allgemeinen Verschlechterung der Rahmenbedingungen: Aufgrund der verschärften Kostenlage wird es zunehmend schwierig, die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu erhalten und es wird eine Abnahme der Zahlungsmoral der Kundschaft erwartet. Ungefähr jedes dritte Unternehmen plant, seine Investitionen zu reduzieren.

Quelle: Raiffeisenverband Südtirol/Handelskammer Bozen

Veröffentlichungsdatum: 25.11.2022

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