BLE-Marktbericht KW 47/ 22: Die Produktpalette bei Äpfel hatte sich nicht wesentlich verändert
Einheimische Äpfel dominierten weiterhin augenscheinlich das Geschehen. Elstar, Jonagold und Boskoop spielten dabei die Hauptrolle. Braeburn und Kanzi gewannen an Relevanz, Cox Orange verloren an Bedeutung.
Bildquelle: Shutterstock.com
Örtlich trafen erste Boskoop, Royal Gala und Rubinette aus CA-Lagern ein. Aus Italien stammten vorrangig Golden Delicious, Royal Gala und Red Delicious. Letztere sollten in Köln in der Größe 90/95 ca. 1,80 € je kg kosten. Frankreich schickte hauptsächlich Jazz und Granny Smith, aus den Niederlanden kamen vor allem Elstar. Belgische und polnische Abladungen hatten nur punktuell ergänzenden Status.
Die Geschäfte verliefen generell in einem ruhigen Rahmen. Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Notierungen verharrten daher meistens auf ihrem bisherigen Niveau. Verschiedentlich waren aber auch leichte Vergünstigungen zu verzeichnen, welche die anschließenden Unterbringungsmöglichkeiten verbesserten. Anziehende Preise waren ebenso zu beobachten, dabei war allerdings keine klare Linie zu erkennen: Mal verteuerten sich die französischen und italienischen Partien, mal vereinzelt einige inländische Chargen. Neuseeländische und chilenische Früchte hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet.
Orangen
Die Präsenz der spanischen Chargen weitete sich aus, die der südafrikanischen schränkte sich ein. Ein unaufgeregtes Geschäft prägte die Woche. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte problemlos befriedigt werden. Die Notierungen verharrten oftmals auf dem Niveau der Vorwoche. In Frankfurt vergünstigten sich die südafrikanischen Früchte deutlich, was deren Unterbringungsmöglichkeiten aber prompt verbesserte. In München tauchten zum Wochenende hin erste Tarocco aus Sizilien auf: Die kleinfallenden und zu blassen Artikel konnten aber noch nicht recht für Begeisterung sorgen. Neue Moro sollen in der 48. KW eintreffen.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die spanischen Clementinen dehnten ihre Bedeutung nochmals aus. Italienische und marokkanische Offerten hatten allenfalls ergänzenden Charakter. Bei den Satsumas gaben türkische Importe den Ton an, spanische spielten nur die zweite Geige. Bei den Mandarinen konnte ausschließlich aber immer noch auf südafrikanische Chargen zugegriffen werden, die sich jetzt langsam aus der Vermarktung verabschiedeten. Generell hatte das herbstliche Wetter die Absatzmöglichkeiten durchaus verbessert, das Interesse hatte sich verstärkt. Aufgrund unterschiedlicher Aufmachungsarten etablierte sich verschiedentlich eine weite Preisspanne. Summa summarum tendierten die Notierungen eher abwärts als nach oben. Italienische Clementinen waren vielerorts zu klein und generierten daher kaum einen freundlichen Zuspruch. In Berlin offenbarten die türkischen und spanischen Satsumas konditionelle Probleme, nachdem deren Umschlag zu langsam erfolgte.
Zitronen
Spanische und türkische Abladungen teilten sich die Geschäfte weitgehend untereinander auf. Nur punktuell gab es daneben noch Anlieferungen aus Italien, Griechenland und Ägypten. Die niedrigeren Temperaturen hatten Auswirkungen auf die Nachfrage: Sie hatte spürbar zugenommen. Obwohl sich die Verfügbarkeit ausgedehnt hatte, konnten verschiedentlich daher auch Verteuerungen durchgesetzt werden. In Hamburg verursachten höhere Transportkosten steigende Bewertungen.
Bananen
Das Interesse hatte sich insgesamt eingeschränkt. Die Bereitstellung wurde für gewöhnlich aber an die verringerten Unterbringungsmöglichkeiten angepasst. Daher hatten die Händler nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Lediglich in München verzeichnete man für das gesamte Sortiment leichte Verbilligungen. In Köln waren ausschließlich die Drittmarken aus Kolumbien von Vergünstigungen betroffen.
Blumenkohl
Die französischen Anlieferungen hatten sich massiv ausgeweitet und dominierten augenscheinlich das Geschehen. Auch die italienischen Abladungen verstärkten sich. Derweil verloren belgische und einheimische Offerten an Bedeutung. Niederländische, polnische und spanische Produkte spielten eine eher untergeordnete Rolle. Die Nachfrage war nicht besonders kräftig. Vergünstigungen sollten den Umschlag beschleunigen. Verschiedentlich konnten die Verkäufer ihre Aufrufe zum Wochenende hin aber wieder erhöhen, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten ausgeweitet hatten.
Salate
Eissalat stammte fast ausschließlich aus Spanien; italienische Produkte gab es nur am Wochenanfang noch in Berlin. Die Qualität hatte sich verbessert. Da sich jedoch auch die Verfügbarkeit spürbar ausgeweitet hatte, konnten die Vermarkter daraus kein Kapital schlagen und die Preise erhöhen. Im Gegenteil, punktuell mussten die Forderungen sogar gesenkt werden. Die Artikel wurden inzwischen vermehrt in 9er-Kartons angeboten, die sich zu der bereits vorhandenen 10er-Aufmachung gesellten. Bei Kopfsalat wuchsen die Zuflüsse aus Italien an; die aus Deutschland und Belgien schwächten sich leicht ab. Neu hinzu zum Sortiment stießen französische Partien, die sich in Frankfurt direkt an die Preisspitze setzten und dennoch flott umgeschlagen wurden. Die Güte der belgischen und einheimischen Produkte überzeugte nicht immer, weshalb sich punktuell eine breite Preisspanne etablierte. Bunte Salate stammten überwiegend aus Frankreich. Inländische, belgische und italienische Zugänge komplettierten die Warenpalette. Stabile Preise waren an der Tagesordnung, da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten. Bei Endivien dominierten italienische vor einheimischen Offerten. Bei ziemlich ruhig verlaufenden Geschäften hatten die Vertreiber nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Lediglich Berlin berichtete von Verteuerungen.
Tomaten
Bei der Rispenware überwogen niederländische, belgische und spanische Produkte. Runde Tomaten stammten hauptsächlich aus Marokko, Belgien und der Türkei. Kirschtomaten kamen aus den Niederlanden, Italien und Spanien, Fleischtomaten aus Belgien, Marokko und Kroatien. Die Verfügbarkeit reichte in der Regel aus, um den Bedarf zu decken. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt. Die Notierungen zeigten keine klare Linie: Vergünstigungen waren jedoch häufiger zu beobachten als Verteuerungen. In Frankfurt weckten Sonderaktionen bei spanischen und niederländischen Rispenofferten zu 5,- € je 5-kg-Karton durchaus Interesse. In München und Berlin stiegen die Preise der belgischen Runden Tomaten infolge eines zu begrenzten Angebotes.
Gemüsepaprika
Spanische Zuflüsse dominierten das Geschehen. Türkische Importe folgten von der Menge her. Dahinter reihten sich marokkanische und niederländische Anlieferungen ein, die insgesamt aber nur einen ergänzenden Charakter hatten. Die Versorgung reichte für den schwachen Bedarf leicht aus. Die Bewertungen verharrten im Großen und Ganzen auf bisherigem Niveau. Die türkischen Offerten verbilligten sich verschiedentlich; die Vermarkter wollten so unter anderem die Bestände möglichst klein halten.
Weitere Informationen
Bei Erdbeeren tat sich so manches: Erste 250-g-Schalen aus Äthiopien trafen zu 2,80 € ein, auch Italien startete in die neue Saison und verlangte für 500 g 4,50 bis 5,- €. Griechenland wollte ursprünglich über 5,- €, musste aber bis Freitag auf verbraucherfreundlichere 4,- € abschlagen. Die Situation bei Himbeeren blieb angespannt: Marokko hatte weiter wenig stabile Chargen und musste mit Preisen ab 0,60 € je 125 g zufrieden sein. Brombeeren waren knapp und teuer. Bis zu 20,- € je kg wurden aufgerufen. Das Interesse an Süßkirschen blieb auch nach Preisrücknahmen auf 30,- € je kg verhalten. Kaktusfeigen, Granatäpfel und die dieses Jahr teureren Kaki fanden ausreichend Einkäufer. Trotz Start der Weihnachtsmärkte blieben die Verkaufszahlen von Maronen, Walnüssen und Erdnüssen ausbaufähig. Spanische Gemüsezwiebeln verteuerten sich einstandsbedingt. Bei Haushaltszwiebeln war der Markt gut versorgt, so dass die Notierungen bei niedrigen 13,- € je 25 kg starteten.
Erdbeeren wurden durchweg freundlich gehandelt, vor allem waren große Kaliber gefragt, was teils auch dem Volksfest Dom zuzurechnen war. Himbeeren konnten dagegen nicht ausreichend untergebracht werden, sie waren in großer Menge am Platz vorhanden und kamen aus Spanien, Marokko und den Niederlanden. Spanische Auberginen konnten im Wochenverlauf preislich deutlich zulegen.
Aus Südafrika standen zum Wochenende hin erste Kirschen sowie Pfirsiche und Nektarinen zur Verfügung. Spitzkohl aus Portugal ergänzte das geringer werdende Angebot aus dem Inland. Die Mengen marokkanischer Zucchini nahmen allmählich zu. Zusätzlich wurden noch Offerten aus Italien und der Türkei umgeschlagen. Ebenfalls aus Italien standen Bundmöhren zum Verkauf. Neben Mangold aus inländischer und italienischer Produktion wurden standweise spanische Erzeugnisse vorgefunden.
Bei Himbeeren und Kulturheidelbeeren waren inzwischen Marokko und Peru dominierend. Französische Kiwi wurden aufgrund der noch immer hohen Preisvorstellungen der Versender nur zögerlich geordert. Neben inländischem Wirsing spielten italienische Herkünfte eine zunehmende Rolle, ergänzend standen aus Belgien Beiladungen zur Verfügung. Spitzkohl näherte sich die Saison bereits wieder ihrem Ende; die Lücke füllten zunehmend niederländische Produkte, geputzt und einzeln foliert aufgemacht sowie Beiladungen aus Italien, die noch mit Umblatt versehen waren. Spanischer Brokkoli stand klar im Vordergrund, und nur wenige italienische Lieferanten konnten qualitativ mithalten, da sie vielfach nur kleine Kaliber anboten. Mit ersten spanischen Offerten wurde das Angebot an Bundmöhren etwas breiter, das Saisonende für süddeutsche Herkünfte zeichnete sich aber bereits ab. Von südwestdeutschen Betrieben traf neben rückläufigen Mengen an einheimischen Bundzwiebeln auch dort aufbereitete ägyptische Ware ein.
Für frische Feigen aus Brasilien mussten die Konsumenten deutlich tiefer in die Tasche greifen. Durch das ungemütliche Klima und die Weihnachtsmärkte verzeichneten Limetten und Granatäpfel aus zahlreichen Mittelmeeranrainerstaaten zwar eine befriedigende Akzeptanz, durch die sehr üppigen Anlieferungen konnten die Forderungen aber nicht erhöht werden. Sehr reichlich standen marokkanische Zucchini zu 6,50 € je 5-kg-Karton zur Verfügung. Spanische und italienische Offerten vergünstigten sich daher. Gemüsezwiebeln aus Spanien verbilligten sich mengeninduziert.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 47/ 22
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 01.12.2022