ABN AMRO: Noch kein niedrigerer Supermarktpreis – Verbraucher legen viel mehr Aufmerksamkeit auf den Preis
In dem vergangenen Jahr haben die Verbraucher für Lebensmittel deutlich mehr bezahlt. Obwohl die Weltmarktpreise unter anderem für Getreide und Molkereiprodukte seit einiger Zeit weniger stark ansteigen oder sogar sinken, steigen die Preise in dem Supermarkt ungebremst weiter. Das schreibt die niederländische Bank ABN AMRO in ihrem neusten Newsletter Insights.
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Rückgang der Rohstoffpreise
Im November lagen die Lebensmittelpreise in dem Einzelhandel durchschnittlich 15,7 % höher als in dem Vorjahresmonat. Ein Preisanstieg von fast 16 % bei Lebensmitteln ist sehr ungewöhnlich. Er ist das Ergebnis eines perfekten Sturms. Während die Preise für andere Produkte und Dienstleistungen weniger schnell steigen, hält der Preisanstieg bei Lebensmitteln unvermindert an. Infolgedessen ist die Lebensmittelinflation höher als die Gesamtinflation, die im November bei 9,9 % lag.
Die Verbraucher achten viel stärker auf den Preis
Supermärkte werden versuchen, die Preise so niedrig wie möglich zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aufgrund der sinkenden Kaufkraft achten die Verbraucher sehr viel stärker auf den Preis. Supermärkte, die hauptsächlich über den Preis konkurrieren, wie Discounter, profitieren davon. Gleichzeitig wollen die Supermärkte ihre Gewinnspanne erhalten, was bedeutet, dass sie nicht einfach alle Preise senken werden. Erst wenn die Einkaufskosten deutlich sinken und die Supermärkte einem harten Wettbewerb ausgesetzt sind, ist ein struktureller Rückgang der Einzelhandelspreise wahrscheinlich.
Die Preise werden in den ersten Monaten des Jahres 2023 voraussichtlich weiter stiegen, was zum Teil an der verzögerten Auswirkung der Kostenentwicklung bei den Erzeugern auf den Preis im Supermarkt und dem Anstieg anderer Kosten liegt, wie für Personal und Nachhaltigkeit. Davor werden sie voraussichtlich stagnieren oder sogar leicht sinken.
Quelle: ABN AMRO Insights
Veröffentlichungsdatum: 03.01.2023