Keine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln auf Kosten der Nahrungsmittelsicherheit
Die geplante Reduktion von Pflanzenschutzmitteln muss sich an der Verfügbarkeit wirksamer Alternativen orientieren, fordert DER AGRARHANDEL anlässlich der öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestags auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Vorschlag für eine nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (Drucksache 20/3487) am 06.02.2023. Darüber hinaus sei das Einhalten der Qualitätsstandards der Nahrungsmittel zwingend erforderlich.
DAH-Geschäftsführer Martin Courbier. Foto © DER AGRARHANDEL
Während die politischen Ziele der EU-Kommission, chemische Pflanzenschutzmittel zu reduzieren und die Diversität von Pflanzen und Tieren EU-weit zu erhöhen, grundsätzlich zu begrüßen sind, dürfen die Maßnahmen nicht dazu führen, dass die Versorgungssicherheit gefährdet wird. Der Landwirtschaft stehen derzeit keine wirksamen alternativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um beispielweise das Auftreten von Pflanzen- oder Pilztoxinen in Agrarprodukten zu verhindern. Tatsächlich liegt der Anteil biologischer Maßnahmen als Alternative zum insgesamt benötigten Pflanzenschutz bei nur einem Prozent. Zugang zu Innovationen bspw. in der Züchtung aber auch Monitoringsysteme müssen der gesamten Landwirtschaft ermöglicht werden.
„Eine pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel heißt aktuell eben auch, dass die Erträge sinken werden, die Preise für Agrarprodukte steigen und die Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln gefährdet wird“, so DAH-Geschäftsführer Martin Courbier. „Angesichts der angespannten globalen Versorgungssituation mit Lebens- und Futtermitteln müssen die Maßnahmen politischer Ziele klug abgewogen werden, damit die verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen weiterhin effizient genutzt werden und Nahrungsmittel bezahlbar bleiben.“
Quelle: DER AGRARHANDEL
Veröffentlichungsdatum: 07.02.2023