Die Zukunft is(s)t Bio!
Bioland zeigt Gesicht auf der Biofach und sieht die Branche stabil und robustNächste Woche startet die Biofach, die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg. Bioland ist in diesem Jahr mit 47 Partnern auf der Messe vertreten. Die Gemeinschaftsfläche findet sich in Halle 7, um den Bioland-Stand 7-471.
Foto © Bioland
„Es ist wichtig, als Branche jetzt Gesicht zu zeigen. Die zunehmenden Narrative einer Bio-Krise zeichnen ein falsches Bild. Die Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen geht seit Jahrzehnten in eine Richtung, und zwar nach oben”, so Jan Plagge, Präsident Bioland e.V. „Der Bio-Umsatz in den Corona-Jahren war überdurchschnittlich und wir konnten mindestens das Level aus 2020 mit 22 Prozent Umsatzzuwachs halten. Die Zukunft is(s)t Bio!”
Zwar habe aufgrund der allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Verlagerung zum Discounter stattgefunden, doch trüge bei vielen Erzeugnissen das Preisimage der großen Handelsketten. Plagge stellt klar, dass der Naturkostfachhandel nicht immer automatisch teurer ist, wie auch die offiziellen Zahlen des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft zeigen. „Insgesamt sind Bio-Lebensmittel im vergangenen Jahr um 7 Prozent teurer geworden und damit deutlich weniger als konventionelle mit 12 Prozent Steigerung”, ergänzt Plagge.
Mehr Bio wagen
Die steigende Bio-Nachfrage ist auch im Zuwachs der Bioland-Marktpartner bemerkbar. 128 neue Partnerbetriebe aus Handel, Verarbeitung und Gastronomie fanden 2022 den Weg zu Bioland. Weitere Partner konnten expandieren, wie die Bäckerei ‘Zeit für Brot‘.
„Wir stehen für Backhandwerk in höchster Qualität und erreichen diese nur mit Zutaten in ebendieser. Unsere Kund*innen gehen diesen Weg überzeugt mit und wollen nahrhaftes Brot nicht mehr missen – daher konnten wir 2022 eine weitere Bäckerei eröffnen und vergrößern uns auch dieses Jahr. Die Bioland-Partnerschaft gibt unseren Kund*innen Orientierung. Sie wissen, dass Qualität und Nachhaltigkeit nicht nur an der Fensterscheibe steht, sondern bei uns tagtäglich gelebt wird“, sagt Karolin Saak, Leitung Marke und Kundenexperience, Zeit für Brot.
Wieviel Potenzial noch im Markt steckt, zeigt ein Blick auf die Gemeinschaftsverpflegung. Unter 2 Prozent der dort verarbeiteten Produkte stammen aus biologischer Herkunft. Dabei zeigen Beispiele, wie das des Duisburger Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (EHKG), dass Bio in der Außer-Haus-Verpflegung funktioniert und erschwinglich bleiben kann. Der EHKG-Mensa-Verein e.V. kocht und backt konsequent mit Zutaten aus biologischem Anbau und ist vergangenen März als Bioland-Partnerunternehmen mit dem Gold-Status ausgezeichnet worden. Mit drei Euro pro Essen liegt das Angebot gleichauf mit konventionellem Catering.
Um das Bio-Ausbauziel der Bundesregierung von 30 Prozent Ökoanbaufläche bis 2030 zu erreichen, müsse die Regierung in den nächsten Jahren viele verlässliche Weichen stellen, vor allem im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung, ergänzt Plagge. Auch die Landwirte müssten langfristig denken. „Sich mit einer Umstellung zu befassen, macht jederzeit Sinn. Die Umstellungszeit eines landwirtschaftlichen Betriebs dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Wer sich jetzt auf den Weg macht, steht bereit, wenn die Rahmenbedingungen für 30 Prozent Bio bis 2030 zu greifen beginnen.”
Wahre Preise sprechen für Bio
Die vielen Vorteile des Ökolandbaus sind wissenschaftlich belegt. Dazu zählen auch die wahren Kosten der verschiedenen Anbaumethoden. Wie die Zukunftskommission Landwirtschaft in ihrem Abschlussbericht bestätigt, sind konventionell erzeugte Produkte volkswirtschaftlich betrachtet teurer als ökologische. Der Agrarsektor produziert Umweltfolgekosten in Höhe von 90 Mrd. Euro pro Jahr, trägt aber nur mit 25 Mrd. Euro zur Bruttowertschöpfung Deutschlands bei. Darum steht die Biofach in diesem Jahr unter dem Motto „Bio. Ernährungssouveränität. Wahre Preise” und setzt damit ein Zeichen an den Handel, die Politik und auch die Verbraucher*innen.
Quelle: Bioland
Veröffentlichungsdatum: 13.02.2023