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BLE-Marktbericht KW 08/ 23: Süditalien spielt bei Erdbeeren inzwischen eine führende Rolle

02. März 2023

Wie in den Vorwochen auch dominierten augenscheinlich inländische Elstar, Boskoop und Jonagold das Geschehen. Braeburn und Tenroy folgten von der Bedeutung her, während Wellant und Pinova ihre Präsenz verstärkten. Italien schickte vorrangig Royal Gala, Granny Smith und Golden Delicious.

Bildquelle: Shutterstock.com ERdbeeren
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Aus Frankreich kamen hauptsächlich Jazz. Niederländische, belgische und polnische Partien hatten lediglich einen komplettierenden Status inne. Insgesamt verliefen die Geschäfte in einen ruhigen Rahmen. Hinsichtlich der Notierungen waren keine wesentlichen Veränderungen auszumachen, da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten. In München vergünstigten sich inländische Golden Delicious und Jonagold, da eher kleinfallende Kaliber eintrafen.

Birnen
Die europäische Saison bog auf ihre Zielgerade ein: Die Relevanz der italienischen, niederländischen, belgischen und einheimischen Chargen nahm ab. Mengeninduziert konnten die Händler ihre Forderungen durchaus etwas anheben, auch wenn die Früchte eher in kleinerem Kaliber umgeschlagen wurden. Die Bedeutung der südafrikanischen Importe wuchs an: Neben den bereits etablierten Bon Chretien trafen inzwischen auch Rosemarie, Celina und Cheeky ein. Die Artikel aus Übersee konnten hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften durchaus schon überzeugen, sodass sie auf einen ausreichenden Zuspruch stießen.

Tafeltrauben
Südafrikanische Chargen herrschten vor. Abladungen aus Peru und Namibia hatten eher einen ergänzenden Charakter. Die Verfügbarkeit genügte leicht, um das Interesse zu stillen. Dieses war nicht besonders stark ausgeprägt. Die Händler senkten verschiedentlich ihre Forderungen, um den Umschlag zu beschleunigen, was jedoch nicht immer gelang. Örtlich etablierte sich eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch eine uneinheitliche Qualität. So sollten die Kunden in Berlin bis zu 4,50 € je kg für exklusive Früchte bezahlen, während Standardware zwischen 2,50 und 3,50 € je kg kostete. Indische Importe traten noch nicht in Erscheinung, sie sollen voraussichtlich in der 10. KW bereitstehen.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die Saison schritt kontinuierlich ihrem Ende entgegen, was man zum einen an der schwächeren Nachfrage und zum anderen an der verringerten Verfügbarkeit ablesen konnte. Auch die organoleptischen Eigenschaften der Produkte wiesen vermehrt Mängel auf. Clementinen hatten sich inzwischen gänzlich aus der Vermarktung verabschiedet. Bei den Mandarinen konnte vorrangig auf spanische Tango und Nadorcott zugegriffen werden. Israelische Orri, türkische Murcott und marokkaniche Nadorcott folgten von der Bedeutung her. In Frankfurt tauchten daneben ägyptische Importe auf, die flott untergebracht werden konnten. Italienische Tacle kamen über einen ergänzenden Charakter nicht hinaus. Die Vermarktung verlief eher langsam, das Interesse konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Notierungen tendierten eher abwärts als nach oben; die Verkäufer versuchten durch die gewährten Vergünstigungen, Bestände zu minimieren.

Zitronen
Spanische und türkische Anlieferungen dominierten das Geschehen. Daneben gab es in sehr geringen Mengen griechische und italienische Produkte. Die Versorgung hatte sich leicht ausgedehnt. Das Interesse schwächelte indes; die Karnevalswoche sowie milde Temperaturen hatten die Unterbringungsmöglichkeiten verschlechtert. Die Notierungen zeigten häufig einen abwärts gerichteten Trend.

Bananen
Es war unisono ein recht ruhiger Handel zu verzeichnen. Die Verfügbarkeit genügte in der Regel, um den Bedarf zu stillen. Örtlich hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten etwas verbessert. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich: Vergünstigungen waren ebenso zu beobachten wie steigende Preise. In Köln verbilligten sich etwa Drittmarken aus Costa Rica und Panama, in München fielen die Notierungen für das gesamte Sortiment ein wenig ab. In Berlin zogen die Bewertungen indes häufig an. Hier trafen auch für diesen Großmarkt eher unübliche Drittmarken aus Brasilien ein, die das Angebot abrundeten.

Blumenkohl
Französische und italienische Chargen herrschten vor. Spanische Produkte gab es ausschließlich in Berlin, Köln und Frankfurt. Polnische und türkische Importe trafen einzig in Berlin ein. Die Verfügbarkeit hatte sich sehr stark ausgedehnt, insbesondere die Präsenz der französischen Partien wuchs spürbar an. Die Nachfrage konnte damit kaum Schritt halten. Demzufolge bröckelten die Notierungen ab, zum Teil auch sehr deutlich. Doch selbst durch die stark reduzierten Aufrufe gelang es den Vertreibern nicht immer, Überhänge zu vermeiden.

Gurken
Bei den Schlangengurken dominierten spanische Chargen, deren Präsenz nochmals anwuchs. Auch die Anlieferungen aus den Niederlanden und Belgien hatten sich verstärkt. Erste inländische Produkte trafen in München ein. Griechische Abladungen ergänzten das Geschehen, tauchten aber ausschließlich in München auf. Die Nachfrage konnte ohne Anstrengungen befriedigt werden. Hinsichtlich der Notierungen war ein leichter abwärts gerichteter Trend zu beobachten. Dies war auch bei Minigurken der Fall. Diese stammten hauptsächlich aus den Niederlanden, der Türkei und Spanien. Ihre Abwicklung verlief in ruhigen Bahnen.

Gemüsepaprika
Spanische Offerten prägten die Szenerie, türkische ergänzten sie. Importe aus Israel und Marokko rundeten die Warenpalette mit sehr geringen Mengen ab. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt. Die Nachfrage war angesichts der hohen Preise der Vorwochen recht schwach. Dennoch mussten die Preise infolge angezogener Eingangsforderungen zunächst oftmals noch einmal angehoben werden. In Berlin verzeichnete man mitunter Bewertungen von 36,- € je 5-kg-Karton für spanische rote Produkte. Dies hatte jedoch Auswirkungen auf die Unterbringungsmöglichkeiten, denn die Kunden griffen weniger zu. Demzufolge bildeten sich Bestände, die dann in konditioneller Hinsicht abbauten und mit Vergünstigungen in den Markt gedrückt werden mussten. Auch auf den anderen Märkten tendierten die Notierungen in der Regel spätestens ab Mittwoch nach unten.


Weitere Informationen

Frankfurt
Die Preise von spanischen, italienischen und griechischen Erdbeeren tendierten schwächer. Himbeeren und Brombeeren diverser Herkunft blieben sehr fest bewertet. Niederländischer Rhabarber aus Treibhäusern ließ sich zu 3,20 bis 4,20 € je kg zum Wochenschluss flott platzieren. Aus der Glashausproduktion startete Belgien mit Auberginen zu 19,- € je 5-kg-Karton. Mauretanien trat als neues Lieferland in Erscheinung und stellte zu 9,- bis 10,- € grüne Zucchini bereit. Gleichfalls erstmalig war Tansania mit ungereiften grünen Avocado am Platz. Da kaum noch deutscher Grünkohl bereitgehalten wurde, hatten belgische und französische Abladungen, trotz der geforderten 2,50 bis 3,- € je kg, gute Marktchancen. Losschalige neue süße Zwiebeln aus Peru kosteten 3,50 € je kg und wurden flott umgeschlagen. Die Preisanhebungen bei spanischen Gemüsezwiebeln erreichten nun ein Niveau von 33,- bis 35,- € je 25-kg-Sack. Bei knapper Versorgungslage aus den Niederlanden kletterten auch die Bewertungen von Haushaltszwiebeln in 50/70 mm und 80 mm+ auf stolze 24,- bis 29,50 € je 25-kgSack. Den Saisonstart von deutschem Bleichspargel feierte man am Freitag zu 20,- € je kg.

Hamburg
Kiwi aus der Türkei kosteten 20,- € je 10-kg-Packstück. Belastende Überhänge verbilligten Ananas aus Übersee. Die hohen Bewertungen bei spanischen Zucchini und Auberginen riefen marokkanische Offerten auf den Plan. Beliebte deutsche Möhren in losen 9-kg-Verpackungen und 1-kg-Schalen wurden teurer. Das knappe Volumen ägyptischer Lauchzwiebeln und Artischocken aus Spanien erzielte leichte Gewinne. Niederländischer Rhabarber startete zu 3,30 € je kg. Einheimischer und niederländischer Spargel soll nächste Woche aus dem beheiztem Anbau erhältlich sein. Üppig vorrätiger italienischer Dill vergünstigte sich.

Köln
Erster weißer Spargel aus den Niederlanden stand in geringem Umfang bereit. Allerdings hemmten die noch festen Preise den Absatz des Königsgemüses. Neben Auberginen aus Spanien konnten die Einkäufer standweise auch auf niederländische Offerten zurückgreifen.

München
Süditalien spielte bei Erdbeeren inzwischen eine führende Rolle, nachdem in den vergangenen Wochen wachstumsbedingt nur wenig Ware eintraf. Griechische Offerten konnten mithilfe ihrer einheitlichen Qualität weiterhin punkten. Kiwi aus Italien und Griechenland wurden in ausreichenden Mengen bei gelegter Ware leicht schwächer gehandelt. Spanische und türkische Grapefruit der Sorte Red Ruby wurden weiterhin in zufriedenstellenden Mengen am Platz umgesetzt. Bei italienischem Rucola hatten sich die Liefermengen erhöht, was wiederum zur Entspannung der Preise führte. Neue Anlieferungen von leichtem spanischem Mini-Romana wurden wie angekündigt fester gefordert. Die hohen Bewertungen von Mix-Salaten aus Frankreich und Italien waren nicht mehr zu halten und mussten leicht nach unten korrigiert werden. Die angestiegenen Temperaturen hatten sowohl qualitativ als auch nachfragebezogen einen negativen Preiseinfluss bei niederländischem Rosenkohl. Jung geernteter niederländischer Knoblauch wurde vermehrt von Produkten aus der anlaufenden ägyptischen Saison ersetzt. Die Forderungen sowohl für Buschbohnen als auch für Stangenbohnen zogen angebotsbedingt von einem festen Niveau ausgehend nochmals weiter an. Spanische und italienische Auberginen vergünstigten sich derweil.

Berlin
Die Nachfrage nach Erdbeeren blieb trotz des ungemütlichen Wetters überraschend stabil und äußerte sich in zahlreichen Offerten aus Griechenland und Spanien. Diese konnten auch schon geschmacklich überzeugen und räumten so zu 1,50 bis 3,50 € je 500-g-Schale recht freundlich. Die diesjährige Kampagne von Spargel startete überraschend früh und so verwunderte es nicht, dass die Artikel aus Griechenland nur auf überschaubare Beachtung stießen. Die violetten Stangen waren dabei in Bünden und Körben zu angemessenen Preisen erhältlich. Ansehnliche Haushaltszwiebeln aus Deutschland wurden zunehmend knapper, denn einerseits ließ die Güte zu diesem Zeitpunkt der Saison zunehmend Luft nach oben und andererseits waren die Erzeuger an den organisierten LEH gebunden. In Folge dessen wurden Gemüsezwiebeln aus Spanien oder Rote Zwiebeln aus Italien und den Niederlanden vermehrt als Alternative angeboten.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 08/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 02.03.2023

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