170 unterschiedliche Pestizide in der Umwelt, Tieren und Menschen in den Niederlanden gefunden
Im Rahmen des von der Europäischen Kommission finanzierten europäischen Projekts SPRINT werden groß angelegte Untersuchungen über das Vorkommen von Pestiziden in der Umwelt, bei Tieren und Menschen durchgeführt. Die Zwischenergebnisse zeigen, dass ein Gemisch von Pestizidrückständen fast überall in der Umwelt, aber auch in Tieren und Menschen zu finden ist.
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Die Folgeuntersuchungen sollen zeigen, welche Auswirkungen diese Stoffgemische auf die Gesundheit haben.
In den vergangenen zwei Jahren wurde untersucht, welche Pestizidrückstände in welchen Mengen in der Umwelt, in Tieren und in Menschen zu finden sind. In 10 verschiedenen europäischen Ländern und in Argentinien haben die SPRINT-Forscher Proben von Boden, Oberflächenwasser, Sediment, Hausstaub und Luft genommen. Außerdem wurde mehr als 700 Personen Blut abgenommen und Fäkalien und Urin untersucht.
In den Niederlanden wurden 24 Landwirte aus Groningen und Friesland, die hauptsächlich Kartoffeln anbauen, und ihre Umgebung sowie 24 Einwohner der Stadt Groningen untersucht. Dabei wurden insgesamt 170 verschiedene Stoffe gefunden. Das Herbizid Glyphosat wurde am häufigsten und in den höchsten Mengen festgestellt.
Die Proben wurden auf 207 verschiedene Pestizide untersucht, von denen 151 auf dem Markt zugelassen sind und 56 verboten wurden. Reste davon sind aber auch nach Jahren noch zu finden.
Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 um 50 % zu reduzieren, wie es in der Farm-to-Fork-Strategie heißt.
Quelle: Wageningen University & Research
Veröffentlichungsdatum: 08.03.2023