BLE-Marktbericht KW 27/ 23: Präsenz von inländischen Ruth Gerstetter Pflaumen in Frankfurt stieg an
Äpfel: Die Präsenz neuseeländischer und chilenischer Importe dehnte sich kontinuierlich aus. Neu hinzu stießen chilenische Red Delicious und Cripps Pink sowie neuseeländische Jazz. Braeburn aus Neuseeland, Pink Lady aus Chile sowie Granny Smith aus Südafrika gewannen merklich an Bedeutung.
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Parallel zur intensivierten Verfügbarkeit der Offerten aus Übersee, schränkte sich die Relevanz der europäischen Chargen ein. In diesem Sektor herrschten weiterhin einheimische Produkte vor. Topaz und Gala hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet, Tenroy und Braeburn spielten augenscheinlich eine kleinere Rolle als zuvor. Italienische Partien ergänzten das Geschehen ebenso wie Anlieferungen aus Frankreich und Polen. Insgesamt konnte das Interesse ohne größere Schwierigkeiten gestillt werden. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Mengeninduziert konnten die Vertreiber in Frankfurt Verteuerungen bei einheimischen Offerten durchsetzen. Ansonsten verzeichnete man bei den Bewertungen nur die üblichen Schwankungen. Mit ersten Lodi aus dem Inland wurde schon die neue Saison eingeläutet: Die Früchte sollten in Berlin 3,- € je kg kosten.
Birnen
Chilenische und südafrikanische Abladungen bildeten die Basis des Angebotes, welches von argentinischen Zufuhren ergänzt wurde. Wenige belgische, niederländische und türkische Erzeugnisse spielten nur punktuell eine Rolle. Der Handel verlief unaufgeregt und in sehr ruhigen Bahnen. Die Nachfrage konnte ohne Anstrengungen befriedigt werden. Preislich tat sich nicht viel, im Normalfall verharrten die Notierungen auf dem Niveau der Vorwoche. Sommerbirnen aus der Türkei, Italien und Spanien erfreuten sich eines freundlichen Zuspruchs.
Tafeltrauben
Die Präsenz italienischer Black Magic und Victoria intensivierte sich. Die bereits etablierten Früchte wurden von Red Magic und Flame Seedless flankiert. Erste Italia tauchten in Berlin auf. Die spanischen Anlieferungen hatten sich ebenso verstärkt: Arra 30, Superior Seedless, Ralli Itum 15 sowie Scarlett Dew waren zu bekommen. Die ägyptischen Importe gerieten zunehmend unter Druck: Die zugenommenen europäischen Anlieferungen, Qualitätsprobleme sowie Rückläufer aus dem LEH zwangen die Vertreiber, immer öfter Vergünstigungen zu gewähren. Doch auch mit den gesenkten Aufrufen konnten Überhänge nicht durchgehend vermieden werden. Auf peruanische Offerten konnte nicht mehr zugegriffen werden und auch südafrikanische Thompson Seedless verabschiedeten sich im Wochenverlauf aus der Vermarktung.
Pfirsiche und Nektarinen
Spanische Anlieferungen herrschten augenscheinlich vor. Abladungen aus Italien ergänzten, während Zufuhren aus Frankreich und Griechenland nur eine kleine Rolle spielten. Türkische Früchte konnten hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften nicht durchgängig überzeugen und generierten daher kaum Aufmerksamkeit. Insgesamt konnte das Interesse ohne Probleme gestillt werden. In Köln fiel die Verfügbarkeit etwas zu knapp, in München hingegen zu üppig aus, was sich in beiden Fällen positiv bzw. negativ auf die Bewertungen auswirkte. Ansonsten blieben die Notierungen oftmals konstant. Paraguayos und Platerinas gewannen an Bedeutung. Sie wurden in der Regel freundlich beachtet, was aber nicht unweigerlich Einfluss auf die Preise hatte. Diese zeigten nur punktuell einen aufwärts gerichteten Trend. Doch auch leichte Verbilligungen waren durchaus zu beobachten
Aprikosen
Französische und spanische Offerten bildeten die Basis des Angebotes. Italienische Anlieferungen folgten von der Bedeutung her. Produkte aus der Republik Moldau, Ungarn und Griechenland spielten nur eine kleine Rolle. Einheimische Artikel ergänzten die Szenerie, kosteten in Frankfurt zwischen 4,80 und 6,- € je kg und stießen dennoch auf einen freundlichen Zuspruch. Türkische Zuckeraprikosen waren inzwischen allgegenwärtig. Insgesamt verliefen die Geschäfte in ruhigen Bahnen. Konditionelle Mängel häuften sich mancherorts, auch war eine gewisse Kundensättigung mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen. Die Notierungen tendierten eher abwärts als nach oben, auf Rückläufer aus dem LEH wirkten sich negativ auf die Bewertungen aus.
Kirschen
Einheimische und türkische Offerten überwogen. Sie wurden von Abladungen aus Italien, Spanien und Griechenland mit etwas günstigeren Einständen flankiert. Neu zum Sortiment stießen Anlieferungen aus Polen, Belgien, der Slowakei und den Niederlanden, die aber allesamt nur eine begrenzte Bedeutung hatten. Die Nachfrage war durchaus freundlich, mancherorts hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert. Die Preisfindung gestaltete sich hingegen schwierig: Früchte ab der Größe 30 mm waren von den Kunden zwar gesucht, mitunter aber knapp, weshalb sie sich verteuerten. Kleinere Artikel sowie solche mit organoleptischen Schwächen generierten hingegen kaum Aufmerksamkeit und mussten daher mit merklichen Verbilligungen abgegeben werden. Summa summarum zeigten die Bewertungen aber einen leicht abwärts gerichteten Trend.
Zitronen
Südafrikanische Eureka sowie spanische Verna teilten sich das Geschehen untereinander auf. In Hamburg tauchten im Wochenverlauf Eureka aus Argentinien auf. Insgesamt hielten sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage, sodass die Händler nur selten Anlass hatten, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Leichte Vergünstigungen sorgten in Frankfurt für eine Beschleunigung des Absatzes.
Bananen
Die Bereitstellung wurde hinreichend auf die Unterbringungsmöglichkeiten angepasst. Punktuell hatte sich die Nachfrage ferienbedingt leicht abgeschwächt. Dennoch verharrten die Bewertungen in der Regel auf dem bisherigen Niveau. In Frankfurt sorgten Offerten mit einem zu weiten Reifegrade für Vergünstigungen. München berichtete von Verbilligungen im gesamten Sortiment, da sich das Interesse infolge der hohen Temperaturen vermindert hatte. In Köln gab es zunächst nur die Erstmarke und wenige Zweitmarken, erst zum Wochenende hin konnte dort auch wieder auf Drittmarken zugegriffen werden. Auswirkungen auf die Notierungen hatte dies jedoch nicht.
Blumenkohl
Einheimische Abladungen überwogen und standen auf einigen Plätzen monopolartig bereit. Punktuell ergänzten niederländische und belgische Artikel das Geschehen. Mithilfe einer ausgeweiteten Verfügbarkeit gelang es problemlos, den Bedarf zu decken. Mitunter fiel die Nachfrage sogar etwas zu schwach aus. Insgesamt zeigten die Notierungen eher nach unten, wobei sich die belgischen Importe punktuell auch mal verteuerten. In München etablierte sich bei den inländischen Offerten eine weite Preisspanne: Produkte aus der Pfalz waren teilweise gelb verfärbt und hinsichtlich ihrer Kaliber recht uneinheitlich. Produkte aus Franken und Niederbayern überzeugten hingegen bezüglich ihrer Qualität.
Salate
Im gesamten Salatsegment überwogen, dem Saisonzeitpunkt entsprechend, einheimische Chargen. Beim Kopfsalat gesellten sich belgische und niederländische Partien hinzu, beim Eissalat konnte auf niederländische und polnische Offerten zugegriffen werden. Bei den Endivien gab es zusätzlich zu den inländischen Abladungen auch belgische. Generell konnte die Qualität durchaus überzeugen. In allen Bereichen konnte die Nachfrage hinreichend gedeckt werden. Größere preisliche Veränderungen waren nicht zu verzeichnen; die Bewertungen verharrten in der Regel in ihren bisherigen Spannen und zu den üblichen Schwankungen.
Gurken
Das Sortiment bestand ausschließlich aus deutschen, niederländischen und belgischen Anlieferungen. Die Verfügbarkeit hatte sich insgesamt eingeschränkt und fiel insgesamt eher knapp aus. Durch Werbeaktionen des LEH waren verschiedentlich beträchtliche Mengen an den LEH gebunden. Die Bewertungen tendierten aufwärts, meist auch recht kräftig. Dies hatte Auswirkungen auf den anschließenden Absatz, der punktuell recht deutlich gebremst wurde. Bei den Minigurken konnte lediglich auf einheimische und niederländische Offerten zugegriffen werden. Hier veränderten sich die Notierungen nicht wesentlich, da die Versorgungslage hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten harmonierte.
Weitere Informationen
Frankfurt
Bei Pflaumen stieg die Präsenz von inländischen Ruth Gerstetter an, ab Dienstag standen auch schon Herman und ab Donnerstag die frühe Juna zum Verkauf bereit. Die Preise bröckelten von 24,- bis 27,- € auf 18,- bis 22,- € je 10-kg-Kiste ab. Einheimische Heidelbeeren gab es inzwischen auch in 125-g-Schalen. Rumänien und Polen ergänzten das Geschäft mit günstigen Früchten zu 1,80 bis 2,- € je 250-g-Schale. Nur wenige einheimische Brombeeren standen zum Verkauf. So hatte Polen mit 200-g-Schalen zu 3,70 € gute Absatzchancen. Die Niederlande und Spanien ergänzten das Geschehen. Orangen, Navel aus Südafrika in verschiedenen Größen ersetzten allmählich die in der Güte schwächelten ägyptischen Zufuhren. Erste deutsche Haushaltzwiebeln in der Größe 40/60 mm wurde zu knapp 30,- € je 25-kg-Sack gerne gekauft. Exklusive Offerten aus Italien sollten stolze 35,- € kosten. Gemüsezwiebeln aus Spanien waren schon ab 21,- € je 25 kg zu haben, mit weiteren Vergünstigungen wird in der 28. KW gerechnet. Neue Ernte spanischer weißer Knoblauch verteuerte sich auf 380,- bis 440,- € je 100 kg. Für Pfifferlinge aus der Ukraine, Serbien, Mazedonien und Rumänien mussten mit bis zu 19,- € je kg deutlich höhere Bewertungen durchgesetzt werden.
Hamburg
Bei Pflaumen verschoben sich mit der Premiere einheimischer Ruth Gerstetter und Hermans zu 2,50 € je kg die Prioritäten, weshalb die Händler mittels Vergünstigungen versuchten, die Unterbringung gelb- und dunkelschaliger Offerten aus Spanien und Italien zu forcieren. Ab Montag startete die Kampagne mit Reineclauden aus Spanien. Neue schwarze Johannesbeeren aus Polen in 250-gSchalen zu 2,60 € überzeugten qualitativ auf Anhieb. Inländische Heidelbeeren mussten sich ersten exzellenten Variationen aus Serbien zu 2,10 € je 250-g-Verpackung deutlich annähern. Grüner Spargel aus Peru machte ein Umsatzplus. Infolge des hart umkämpften Marktes kamen die Preise von Lauch aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich aus dem Tritt. Enormen Einfuhren an Gemüsezwiebeln aus Spanien mangelte es Interessenten und die Notierungen gaben nach. Spinat, Weißkohl und Chinakohl aus Deutschland verbilligten sich.
Köln
Nadorcott-Mandarinen aus Südafrika waren inzwischen in 10-kg-Kartons erhältlich. Trotz Ferien und sommerlichen Temperaturen wurden diese recht freundlich beachtet.
München
Das anhaltend warme Wetter in Süddeutschland führte zum weiteren Anstieg des Beerenangebotes. Besonders bei Johannisbeeren und Stachelbeeren gaben die Bewertungen nach und es kam zu ersten Beständen. Polnische Waldheidelbeeren ergänzten den Platz und waren noch vor Kulturheidelbeeren verfügbar. Wassermelonen blieben gefragt und wurden bevorzugt in kleineren Kalibern geordert. Inländische Zucchini waren nach Einstellung letzter Lieferungen aus Italien und Spanien konkurrenzlos, das ausreichende Angebot notierte auf bisheriger Ebene. Dagegen verharrten Auberginen, die nur noch aus den Niederlanden und mit sehr kleiner Menge aus dem Inland vertreten waren, auf relativ fester Preisbasis. Knappe verfügbare französische Artischocken verteuerten sich. Das spürbar reichlichere inländische Angebot an Buschbohnen und Stangenbohnen drängte mit kontinuierlich nachgebenden Preisen die Importe aus dem Geschäft. Nachdem der marktnahe Anbau zwischenzeitlich nicht die gewünschten Qualitäten hervorbrachte wurde Brokkoli neben regionalen Offerten auch wieder aus überregionalen Produktionsgebieten sowie aus Spanien zugeführt; die Forderungen zogen insgesamt deutlich an. Die Umsätze von Lauch verliefen bei sommerlicher Witterung auf relativ niedriger Volumenbasis; im Vordergrund standen französische Produkte aus diesjährigem Anbau, dessen begrenzte Haltbarkeit weiter auf die Bewertungen drückte. Inländische Ware aus dem Anbau 2022 konnte sich, bis auf „Schosserpartien, preislich noch gut behaupten und notierte über den Werten der französischen Chargen.
Berlin
Im Bereich der Wassermelonen hatten die Händler ihre Disposition optimiert, sodass die massiven Warenüberhänge der Vergangenheit angehörten. Die ansehnlichen Früchte kamen weiter aus Marokko, Spanien sowie aus der Türkei und räumten zu 1,20 bis 2,- € je kg stets zeitnah. Die neue Saison für Zwetschen aus Deutschland wurde mit Wochenbeginn durch Ruth Gerstetter und später auch Herman eröffnet. Zu 2,- bis 3,50 € je kg stießen beide noch auf überschaubare Resonanz. Die zahlreichen Pfifferlinge aus Belarus waren hingegen beliebt, boten ein breites Spektrum an Qualitäten und mussten so zu 8,- bis 15,- € je kg umgeschlagen werden. Am Freitag komplettierten sehr ansprechende Steinpilze aus Rumänien das Portfolio, welche zu rund 23,- € je kg an Interessenten gingen.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 27/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 13.07.2023