Marktinformation Ostdeutschland 34. KW: Packware wird weiterhin größtenteils überregional bezogen
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in Mecklenburg - Vorpommern haben weiter nachgegeben. Es werden Preise zwischen 50 und 55 EUR/dt von Packern genannt. Mit Blick auf die Einlagerung und zunehmender Mengenverfügbarkeit werden die Preise in den kommenden Wochen stetig zurückgehen. Die großen Packer hierzulande können sich zu 100 % selbst versorgen. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 34. KW 2023 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Vielerorts kann inzwischen gerodet werden. Angesichts der vielen Niederschläge und teils hohen Temperaturen steht der Qualitätserhalt der Knolle im Fokus der Erzeuger, Packer und Verarbeiter. Die Knollen werden kurz nach der Ernte belüftet und gekühlt. Infolge der intensiven Regenfälle der vergangenen Wochen wird regional ein guter Ertrag erwartet. Der Absatz von Packware in den Handelsketten ist verhalten, noch sind Schulferien. So wird auch Schälware noch wenig nachgefragt. Das Preisniveau für geschälte Kartoffeln verharrt auf dem Vorwochenniveau.
Brandenburg
Bislang genannte Erzeugerpreise für die Region liegen übereinstimmend bei 55 EUR/dt. Im Vergleich zur Vorwoche sind diese um 4 bis 5 EUR/dt zurückgegangen. In der 34. Kalenderwoche 2022 lagen die Erzeugerpreise um die 28 EUR/dt und somit 50 % niedriger als dieses Jahr. Der Rohwarenpreis für die Schälung ist derzeit ebenfalls ungewöhnlich hoch. Schäler hoffen mit zunehmender Erntemenge auf deutlich rückläufige Preise für Rohware. Die Preise für rohe und gedämpfte Schälware bleiben nahezu unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. In der Direktvermarktung ab Hof werden die ersten vor Ort gebuddelten Knollen vermarktet. Erste kleinräumige Rodeergebnisse auf Sandböden versprechen gute Ertragsergebnisse.
Sachsen
Packware wird weiterhin größtenteils überregional bezogen, neben Sachsen-Anhalt und Niedersachsen auch noch aus der Pfalz. Für kleinere Regionalprogramme steht schon etwas heimische Speiseware zur Verfügung. Kräftige Regenfälle haben in der vergangenen Woche das Roden in vielen Regionen erschwert oder unterbrochen. Nässe und die nachfolgend hohen Temperaturen haben zu Qualitätsverlusten geführt. Im Erntegut hat sich nicht selten Fäulnis ausgebreitet. Noch sind zudem nicht alle Knollen festschalig. Die bislang genannten Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen zwischen 54 und 55 EUR/dt. Der Absatz von Speisekartoffeln im LEH ist ferienbedingt ruhig. Im Vorjahreszeitraum wurde etwas mehr Speiseware nachgefragt. Die Schälkartoffelpreise bleiben unangetastet auf Vorwochenniveau. Für Rohware wird noch ungewöhnlich viel verlangt, um die 30 EUR/dt. Der Absatz leidet unter dem hohen Preis für Schälkartoffeln, es stehen inzwischen häufiger Nudeln und Reis auf dem Speiseplan der Großküchen.
Sachsen - Anhalt
Nach dem vielen Regen in der Vorwoche, welcher vielerorts zu Erntestopp und damit zu Lieferproblemen geführt hat, entspannt sich die Lage langsam. Regional sind innerhalb von 24 Stunden über 100 mm Niederschlag gefallen, Wasser stand in den Kartoffelreihen. Die nach dem Regen gerodeten Knollen müssen gut gelüftet werden. Das hilft aber nicht immer. Die Nässe und die folgende Hitze am vergangenen Wochenende boten optimale Bedingungen für Fäulnisbakterien, welche sich explosionsartig vermehrten. Reklamationen von qualitativ mangelhafter Speiseware durch den Lebensmitteleinzelhandel waren die Folge. Die Erzeugerpreise liegen derzeit zwischen 54 und 55 EUR/dt. Auf deutlich geringerem Preisniveau (30 EUR/dt) wird derzeit losschalige Speiseware nach Tschechien versendet. Dort ist es gestattet, dem Waschwasser der Knollen ein Mittel zur Haltbarkeit beizufügen. Die Schälkartoffelpreise verharren unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Mit Ferienende nimmt der Absatz langsam zu.
Thüringen
Die Versorgung mit Speisekartoffeln für die Abpackung ist nach wie vor schwierig, hat sich aber in dieser Woche schon deutlich verbessert. In der Vorwoche waren die Felder in fast allen Bezugsgebieten nicht befahrbar. Es sind teils erhebliche Niederschläge gefallen. Inzwischen geht die Kartoffelernte wieder voran, aber durch die Nässe und nachfolgende Hitze breitet sich Fäulnis in den Kartoffelbeständen aus. Nicht selten wurden Lieferungen an den Lebensmittelhandel wegen Qualitätsmängeln reklamiert. Der Absatz im LEH und in den Discountern läuft auf normalem Niveau, teils durch Werbeaktionen. Die Erzeugerpreise, welche noch nicht von allen Marktbeteiligten genannt werden können, liegen bei 55 EUR/dt. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.
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Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 01.09.2023