BLE-Marktbericht KW 35/ 23: Erste deutsche Gellert und Boscs Flaschenbirne trafen ein
Santa Maria aus der Türkei und Italien sowie italienische Carmen bildeten die Basis der Warenpalette. Williams Christ und Clapps Liebling aus dem Inland folgten von der Bedeutung her.
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Erste deutsche Gellert und Boscs Flaschenbirne sowie italienische Abate Fetel und niederländische Gute Luise trafen ein und hatten summa summarum einen ergänzenden Charakter.
Belgische Conference komplettierten ebenso wie spanische Limonera das Geschehen. Dr. Jules Guyot aus Frankreich hatten sich hingegen aus der Vermarktung verabschiedet. Auch die Partien von der südlichen Hemisphäre verloren merklich an Einfluss, waren an manchen Märkten nicht mehr greifbar oder litten unter einer abschwächenden Güte.
Insgesamt zeigte sich das Interesse sehr überschaubar. Es wurde daher ohne Schwierigkeiten gestillt. Mengeninduziert kamen die Händler nicht immer um Vergünstigungen herum. Stabile Notierungen waren aber durchaus auch zu verzeichnen. Südafrikanische und chilenische Produkte waren dem Saisonstand entsprechend nur noch eine Randerscheinung.
Tafeltrauben
Es stand eine Vielzahl an Varietäten bereit. Sultana aus der Türkei standen dabei relativ unangefochten an der Spitze des Sortimentes. Infolge ihrer erweiterten Präsenz vergünstigten sie sich aber punktuell. Bei den italienischen Abladungen spielten Sugraone und Michele Palieri die wichtigsten Rollen. Italia gleicher Herkunft überzeugten hinsichtlich Beerengröße und konditionellen Mängeln nicht durchgehend, überflügelten von der Menge her aber Victoria, deren Kampagne vor dem baldigen Abschluss steht. Italienische Black Magic verloren, Crimson Seedless gewannen an Relevanz. Hinzu gab es verschiedene helle und rote Sorten ohne Kern, welche bei den Kunden in der Regel auf ein durchaus freundliches Echo stießen. Anlieferungen aus Spanien, Frankreich und Griechenland rundeten das Angebot mit geringen Mengen ab. In Frankfurt tauchten einheimische Arcadia und Muscat Blue auf, die zwischen 2,50 und 3,50 € je kg kosteten. Generell war das Angebot genügend auf die Nachfrage abgestimmt. Preisliche Korrekturen waren daher die Ausnahme.
Pfirsiche und Nektarinen
Spanische Anlieferungen überwogen vor türkischen und italienischen. Frankreich beteiligte sich mit eher überschaubaren Mengen am Geschehen. Aus dem Geschäft verabschiedet hatten sich die griechischen Artikel. Die Saison hatte ihren Höhepunkt überschritten: Die Verfügbarkeit schränkte sich ebenso ein wie die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Qualität der Offerten konnte nicht mehr durchgängig überzeugen und auch die angebotenen Kaliber wurden oftmals kleiner. Großfruchtige Produkte verknappten sich. Demzufolge weitete sich auch die Preisspanne aus. Mitunter waren einige Chargen frei verhandelbar.
Zitronen
Südafrikanische Importe dominierten und standen mitunter monopolartig bereit. In Frankfurt gab es sehr kleinfruchtige Offerten. Aus Spanien und Italien wurden meist nur unbehandelte Produkte bereitgestellt. Argentinische Abladungen hatten lediglich ergänzenden Charakter. Die Versorgung passte hinreichend zum Interesse, daher veränderten sich die Bewertungen nicht häufig. Punktuell gewährte Vergünstigungen beschleunigten die Vermarktung nur unwesentlich.
Bananen
Die Unterbringungsmöglichkeiten waren nicht besonders stark ausgeprägt. Die Händler reagierten darauf mit einer verringerten Bereitstellung. Angebot und Nachfrage hielten sich also hinreichend die Waage. Demzufolge verharrten die Notierungen oftmals auf dem bisherigen Niveau. Einzig München berichtete von Verbilligungen bei der Erstmarke.
Blumenkohl
Einheimische Offerten dominierten augenscheinlich das Geschehen. Die Präsenz der belgischen Chargen dehnte sich jedoch aus; punktuell überflügelten sie sogar die inländischen Mengen. Wenige niederländische Anlieferungen komplettierten die Szenerie. Die Qualität konnte nicht immer überzeugen, die vorangegangenen Regenfälle hatten verschiedentlich ihre Spuren hinterlassen. Die Notierungen verharrten dennoch oftmals auf dem bisherigen Niveau. In Frankfurt kam es zunächst zu Vergünstigungen, die sich aber ab Donnerstag wieder ins Gegenteil verkehrten. An einigen Plätzen gab es auch violette und gelbe Produkte, die vorrangig an die Gastronomie gingen.
Gurken
Einheimische, belgische und niederländische Schlangengurken bildeten die Basis des Sortimentes. Spanische Offerten trafen punktuell zwar ein, konnten bezüglich ihre Güte aber nicht überzeugen und waren für die Geschäfte daher irrelevant. Die Verfügbarkeit harmonierte hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Verkäufer konnten ihre bisherigen Forderungen mancherorts ein klein wenig anheben, was der anschließenden Vermarktung aber keinen Dämpfer versetzte. Minigurken kamen aus dem Inland und den Niederlanden. Letztere vergünstigten sich infolge eines ausgeweiteten Angebotes.
Tomaten
Die Warenpalette wurde von niederländischen und belgischen Abladungen geprägt, wobei sich die Präsenz der belgischen Offerten leicht eingeschränkt hatte. Neu hinzu stießen französische Kirschtomaten, die in Hamburg 17,50 € je 3-kg-Steige kosteten. Erste polnische Runde Tomaten trafen ebenfalls ein. Einheimische Früchte konnten bezüglich ihrer Qualität meistens überzeugen und daher flott untergebracht werden. Türkische Rispenware trat nur noch punktuell in Erscheinung. Die Nachfrage hatte sich verschiedentlich verbessert. Obwohl sie in der Regel befriedigt werden konnte, tendierten die Notierungen häufig aufwärts. In Frankfurt verteuerten sich Kirschtomaten in 9x250-g-Schalen recht deutlich. Sinkende Bewertungen waren punktuell aber durchaus auch zu beobachten.
Gemüsepaprika
Niederländische Chargen bestimmten das Geschehen. Belgische und polnische Zufuhren ergänzten. Lediglich in Berlin herrschten polnische Importe vor. Türkische Anlieferungen hatten insgesamt einen abrundenden Charakter, ebenso wie die einheimischen Produkte. Die Geschäfte verliefen in der Regel recht ruhig. Der Bedarf konnte oftmals ohne größere Anstrengungen befriedigt werden. Die Notierungen schwankten in ihren bisherigen Bahnen, größere Veränderungen waren aber nicht zu verzeichnen. In Frankfurt konnten einheimische gelbe und rote Spitzpaprika zu 4,- bis 5,- € je kg flott untergebracht werden. Dort wurden türkische 400-g-Beutel teilweise bereits zu 0,69 € abgegeben.
Weitere Informationen
Frankfurt
Die Nachfrage nach diversen Strauchbeeren konnte nicht befriedigen. Nachdem konditionell angeschlagene Erdbeeren zu Niedrigpreisen abgegeben werden mussten, stabilisierten sich die Geschäfte zwar auf niedrigerem Mengenniveau, aber mit höheren Notierungen. Türkische Feigen räumten zu zögerlich; um Bestände zügig abzubauen, senkten die Vertreiber ihre Forderungen. Auberginen verteuerten sich um 10 bis 12 %. Deutsche Haushaltzwiebeln vergünstigten sich einstandsbedingt auf 27,- bis 30,- € je 25-kg-Sack. Die spanischen Gemüsezwiebeln hingegen kämpften weiter mit ihrer uneinheitlichen Güte und einwandfreie Chargen kosteten nochmals mehr als in der Vorwoche. Französische Artischocken konnten zu 24,- € je 12 Stück abgegeben werden. Die Nachfrage nach Kürbissen stieg an, was gut zu den gestiegenen Produktionsmengen passte. Steinpilze waren knapp und mit 40,- € je kg sehr gut bezahlt. Pfifferlinge standen reichlich und in guter Qualität bereit, so kostete das kg je nach Aufarbeitung zwischen 10,- und 18,- €.
Hamburg
Erntefrische Preiselbeeren aus Schweden kosteten 8,- € je kg. Lauch aus deutschem Anbau bzw. aus dem Beneluxraum wurde freundlich beachtet; auch wenn die Zufuhren geringer ausfielen, konnte die Nachfrage abgedeckt werden. Auberginen aus dem Beneluxraum standen nicht mehr in ausreichenden Mengen zur Verfügung, somit mussten die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Kürbisse aus dem regionalen Anbau war in der ganzen Sortenvielfalt vorhanden. Mit dem gestiegenen Angebot musste die Preise nach unten angepasst werden. Broccoli war aufgrund der ungünstigen Wachstumsbedingungen nicht sehr reichlich vertreten und verteuerte sich nochmals. Für inländische Ware mussten 1,90 € je kg bezahlt werden. Niederländische Zufuhren waren mit 2,40 € je kg noch teure. Die Präsenz von Pfifferlingen schmolz, es stand fast nur noch Ware aus Litauen bereit. Die Notierungen stiegen an. Polnische Zufuhren ergänzten zu 10,- bis 12,- € je kg.
München
Die Nachfrage nach inländischen, belgischen und polnischen Erdbeeren, Himbeeren und Kulturheidelbeeren nahm weiter ab; rückläufige Mengen führten zu Preisbestätigungen im gesamten Sortiment. Zur Wochenmitte trafen erste finnische Preiselbeeren ein. Kiwi standen nach Ausbleiben chilenischer Lieferungen lediglich aus Neuseeland im Angebot; mit ersten Lieferungen an Frühware aus Griechenland wird bereits in der 36. KW gerechnet. Erste lateinamerikanische Honigmelonen trafen heuer früher ein als in den Vorjahren und ergänzten so das kleiner werdende spanische Angebot. Mit einstandsbedingt weiterhin festen Preise für niederländische Auberginen konnten sich die im Verhältnis günstigeren spanischen Herkünfte gut behaupten. Für überwiegend regionale Zucchini wird infolge der ungütigen Witterungsbedingungen mir einem festeren Preistrend gerechnet. Mit besserer Verfügbarkeit gingen weitere Preissenkungen für Buschbohnen und Stangenbohnen einher; gelbe Wachsbohnen sowie Frischerbsen blieben dagegen weiterhin knapp und teuer. Passend zur kühlfeuchten Witterungsphase, aber deutlich früher als in den Vorjahren, wurde erster niederländischer Rosenkohl zwar offeriert, aber preisbedingt kaum beachtet; Hokkaido- sowie Butternut- und Muscatkürbisse konnten dagegen absatzbezogen kurzfristig von dem Temperaturrückgang profitieren. Nach wie vor blieb die Marktsituation bei Zwiebeln von festen bis festeren Forderungen geprägt; für spanische Gemüseware von namhaften Lieferanten musste nochmals etwas mehr angelegt werden; bei den Haushaltssortierungen aus Italien, Inland und Niederlande blieben die Bewertungen unverändert. Mit sehr großer Preisspanne je nach Kaliber wurde inländische Ware, die nach wie vor nur aus überregionalen Provenienzen bereitgestellt wurde, vermarktet.
Berlin
Die formidablen Feigen aus Griechenland und aus der Türkei waren mittlerweile omnipräsent und räumten in Papier gelegter Aufmachung zu 8,- bis 10,- € je 20er-Aufmachung meist zeitnah. Am Freitag fand sich passend zum Herbstanfang erster Rosenkohl aus den Niederlanden am Platz, welche in schlankem Umfang auf eine freundliche Beachtung stieß. Passend zum Wetter startete die Saison für Speisekürbisse mit ersten heimischen Hokkaido, Buttenut, Patisson (UFO-Kürbis) sowie Muskat.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 35/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 07.09.2023