WIFO-Studie: Fiskalische Strukturreform für Reduktion des Bodenverbrauchs nötig
Ein umfassendes Maßnahmenbündel von raumplanerischen Vorgaben bis hin zu fiskalischen Instrumenten, um das Bodenverbrauchsziel der österreichischen Bundesregierung von höchstens 2,5 ha pro Tag bis 2030 zu erreichen, fordern der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), Gabriel Felbermayr, sowie WIFO-Expertin Margit Schratzenstaller.
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WIFO-Expertin Margit Schratzenstaller, die Autorin der WIFO-Studie "Steuerpolitische Instrumente zur Verringerung des Bodenverbrauchs in Österreich", die im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung erstellt wurde, so das Agrarisches Informationszentrum aiz.info.
Österreich sei beim Bodenverbrauch weiter Europameister im negativen Sinn. Dabei habe der heurige Sommer erneut vor Augen geführt, wie schnell sich Betonflächen in Hitzeinseln verwandeln und welche Kraft das Wasser im Fall von Starkniederschlägen und fehlender Versickerungsmöglichkeit habe. "Faktum ist: Der gegenwärtige Bodenverbrauch von mehr als 11 ha Äcker und Wiesen oder umgerechnet im Ausmaß von 16 Fußballfeldern pro Tag gefährdet nicht nur die heimische Lebensmittelproduktion, die Tier- und Pflanzenwelt, den Tourismus etc. Die Verbauung befeuert auch die Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen. Daher besteht unverzüglicher Handlungsbedarf.", so der einhellige Tenor der Expert:innen.
Wer durch das Land fährt, kennt sie zur Genüge: die Gewerbezentren, die in den vergangenen Jahrzehnten am Rande der Ortschaften auf der grünen Wiese entstanden sind - ein Supermarkt da, ein Möbelhaus oder gar eine leerstehende Ruine dort, dazwischen Baumärkte und Geschäfte für Bekleidung usw. Die Zufahrt geregelt über Kreisverkehre in weiterer Folge je Betrieb eine weitere Zufahrt zu einem riesigen Parkplatz. Das Maximum an denkbarem Bodenverbrauch wurde ausgenutzt. In den seltensten Fällen findet man zumindest Rasenziegel. Noch ineffizienter kann unsere Lebensgrundlage Boden kaum genutzt werden.
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Quelle: aiz.info
Veröffentlichungsdatum: 20.09.2023