Europa feiert Bio: Bioland würdigt EU-Organic Day als wichtige Initiative, übt aber auch Kritik
Die europäische Bio-Branche feierte am Samstag zum dritten Mal den „EU-Organic Day“. Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag erstmals 2021 von EU-Parlament, EU-Rat und EU-Kommission. Als Teil des EU-Öko-Aktionsplans soll er dazu beitragen, die Vorteile von Bio bekannter zu machen. Bioland unterstützt dieses Ziel und setzt sich weiter für 25 Prozent Ökolandbau in der EU bis 2030 ein.
„Der EU-Organic Day schweißt die europäische Bio-Branche nochmal näher zusammen und ruft die wichtigen Initiativen der EU-Kommission in dem Bereich wieder ins Bewusstsein”, sagt Sabine Kabath, Vizepräsidentin Bioland e.V. „Der Green Deal und die Farm-to-Fork-Strategie bleiben weiterhin wichtige Wegmarken auf dem Weg zu mehr Bio vom Acker bis auf den Teller. Dass dieser Tag die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu abholt und die Branche laut wird ist eine tolle Initiative, an der wir uns als Verband gern beteiligen.”
Einen Beitrag dazu leistet über den Aktionstag hinaus das von der EU unterstützte und von Bioland initiierte EU-Bio-Projekt „Grenzenlos regional – Bio in Europa“. Herzstück der Kampagne ist ein „Bio-Mobil“, das in den kommenden drei Jahren durch 18 deutsche Städte ziehen wird, um Interessierten die Mehrwerte von Bio-Lebensmitteln näher zu bringen.
Trotz positiver Grundstimmung zum EU-Organic Day findet Bioland auch kritische Worte
„Mit dem EU-Organic Day möchte die EU die Vorteile von Bio bewerben. Gleichzeitig legt die EU-Kommission diesem Sektor fortlaufend und brandaktuell Steine in den Weg. Die Umgestaltung der Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme mit dem Ziel von 25 Prozent Biofläche bis 2030 kann nur gelingen, wenn aus Brüssel die richtigen Signale gesendet werden”, so Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik bei Bioland. „Auf vielen Ebenen stehen die Signale allerdings gerade auf Rot. So ist sie aktuell dabei per neuer Gentechnikregulierung die Grundlage für gentechnikfreie Landwirtschaft in der EU abzuschaffen. Das ist eine Sackgasse und passt nicht in den ganzheitlichen Ansatz des europäischen Green Deals. Auch die eigene Biodiversitäts-Strategie wird momentan nicht ernst genommen. Statt dem unlängst beschlossenen Ende von Glyphosat in der EU, liegt nun ein Vorschlag der Kommission auf dem Tisch, der die Anwendung um weitere zehn Jahre verlängern will. Das passt hinten und vorne nicht und sorgt für viel Frustration in der gesamten Bio-Branche.”
Quelle: Bioland e.V.
Veröffentlichungsdatum: 27.09.2023