BLE-Marktbericht 38 KW / 23; Kiwis aus Italien und Griechenland starteten in die Saison
Einheimische Äpfel, hauptsächlich Elstar, Jonagold und Delbarestivale, bildeten die Basis des Angebotes. Tenroy, Boskoop und Wellant folgten von der Bedeutung her. Die Versorgung wuchs insgesamt ein wenig an und genügte, um das Interesse zu stillen. Auch die französischen und italienischen Früchte wurden bedarfsgerecht angeliefert.
Bildquelle: Shutterstock.com
Die Notierungen veränderten sich daher nur selten, sofern die Qualität der Offerten überzeugen konnte. Die polnischen Abladungen verloren insgesamt an Relevanz. Niederländische und belgische Zufuhren komplettierten das Geschehen. Importe aus Neuseeland, Südafrika und Chile rundeten die Warenpalette ab, stießen aber nicht immer auf eine freundliche Beachtung, da sie mitunter konditionelle Mängel aufwiesen.
Pflaumen und Zwetschen
Die Verfügbarkeit nahm rapide ab: Inländische Presenta, Hauszwetschge und verschiedene Topsorten verloren immens an Wichtigkeit. Die Güte konnte nicht mehr durchgängig überzeugen. Auch das Interesse hatte sich generell abgeschwächt, eine gewisse Kundensättigung war zu diesem späten Saisonzeitpunkt nicht zu leugnen. Versuche seitens der Händler, die Bewertungen anzuheben, hatten kaum Erfolg: Eine Stagnation der Nachfrage war in Frankfurt die Folge. Aus Osteuropa standen vorrangig Stanley aus Moldawien, Serbien und Nordmazedonien bereit, die von polnischen Presenta und Hauszwetschge flankiert wurden. Die Notierungen blieben meistens konstant, gelegentlich sanken sie infolge der begrenzten Unterbringungsmöglichkeiten auch ab.
Zitronen
Südafrikanische Zufuhren dominierten, spanische hatten nur ergänzenden Charakter und fehlten in Berlin komplett. Der Verkauf verlief in relativ ruhigen Bahnen. Mitunter etablierte sich eine weite Preisspanne, immer in Abhängigkeit von Marke und Kaliber der angebotenen Früchte. Insgesamt zeigten die Preise der südafrikanischen Chargen einen aufwärts gerichteten Trend. Auch die spanischen Abladungen verteuerten sich punktuell.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich in der Regel hinreichend die Waage. Die Vertreiber hatten daher nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Lediglich Köln berichtete von Vergünstigungen bei der Erstmarke. In München sanken die Bewertungen für das gesamte Sortiment leicht ab, da das Angebot zu umfangreich ausfiel.
Blumenkohl
Die augenscheinlich dominierenden inländischen Offerten wurden von wenigen niederländischen und belgischen Abladungen flankiert. Die Verfügbarkeit hatte sich zwar begrenzt, sie genügte aber, um den Bedarf zu decken. Die Notierungen sanken manchmal ab, da das Angebot zu umfangreich ausfiel. In Hamburg mussten die Kunden zum Wochenende hin wieder etwas tiefer in die Tasche greifen, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert hatten. Und auch München berichtete von Verteuerungen bei den belgischen Chargen.
Gurken
Inländische, niederländische und belgische Schlangengurken bildeten die Basis des Sortimentes. Sie wurden in Berlin von spanischen Offerten flankiert, die infolge ihrer verbesserten Qualität und der niedrigen Preise auf eine freundliche Beachtung stießen. Die Verfügbarkeit hatte sich generell zwar eingeschränkt, genügte aber, um das Interesse zu stillen. Leichte Vergünstigungen waren gelegentlich auszumachen. In München setzten die Händler die Forderungen zu Wochenbeginn herauf, dies hatte aber direkt Auswirkungen auf die Unterbringungsmöglichkeiten, die sich merklich begrenzten. Also machten die Vertreiber die Verteuerungen kurzerhand rückgängig. Die Geschäfte mit Minigurken aus dem Inland und den Niederlanden verliefen in ruhigen Bahnen.
Tomaten
Belgische und niederländische Anlieferungen dominierten das Geschehen. Aus Italien und Belgien stammten vorrangig Kirschtomaten, aus der Türkei meist Rispenofferten. Polen beteiligte sich insbesondere mit Runden Tomaten an der Szenerie. Die Verfügbarkeit genügte, um den Bedarf zu decken. Speziell die türkischen Importe hatten an Bedeutung gewonnen. Die Preise ließen keine klare Linie erkennen: Vergünstigungen waren ebenso zu beobachten wie ansteigende Bewertungen. Lediglich die inländische Ware verteuerte sich durchweg.
Gemüsepaprika
Niederländische und polnische Anlieferungen herrschten vor. Aus der Türkei kamen vorrangig grüne Schoten, aus Spanien gelbe und rote. Belgische und inländische Partien hatten nur ergänzenden Charakter. Insgesamt wurde das Interesse ohne größere Anstrengungen gestillt. Die Notierungen zeigten keinen eindeutigen Trend, häufig schwankten sie sehr deutlich, immer in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage. So sollte man in Berlin etwa für spanische Ware zwischen 8,50 und 12,- € je 5-kg-Karton bezahlen.
Rosenkohl aus Belgien und den Niederlanden vergünstigte sich, da die Nachfrage noch verhalten war. Erste spanische Kakis wurden zu Preisen von 2,20 bis 4,50 € je kg gehandelt. Die Türkei hat mit der Vermarktung von Granatäpfeln begonnen. Außerdem waren französische Walnüsse sowie Maronen aus Italien und Frankreich erhältlich. Die Preise von Steinpilzen sanken im Vergleich zur Vorwoche deutlich auf 25,- bis 30,- € je kg.
Kiwis aus Italien und Griechenland starteten in die Saison: In gelegter 25-33er-Formation kosteten sie zwischen 10,- und 11,- € je 3-kg-Steige und in loser Aufmachung zwischen 27,- und 28,- € je 10-kg-Karton mit 36 bis 39 Stück. Der spärliche Nachschub verteuerte Saftorangen aus Südafrika. Erste Satsumas aus dem Raum Valencia zu je 66 Stück kosteten 17,- € je 10-kg-Holzkiste und mit Blatt in 75er-Anzahl 20,- €. Hinsicht Farbanteil und Aroma war noch reichlich Luft nach oben. Für niederländischen Rosenkohl mussten 12,50 € je 5-kg-Beutel bezahlt werden. Artischocken aus Frankreich wurden gesucht und verteuerten sich. Die ansteigende Auswahl verbilligte Hokkaidokürbisse. Zucchini von der iberischen Halbinsel hielten zu 6,- € je 5-kg-Kollo Einzug. Aufgrund der konsumhemmenden Bewertungen vergünstigte sich deutscher Dill.
Mit ersten italienischen Greenlight startete Europa in die neue Saison von Kiwis. Himbeeren und Kulturheidelbeeren stammten zunehmend nur noch aus polnischer Erzeugung. Das spanische Angebot von Wassermelonen und Dessertmelonen lief langsam aus; Importe aus Lateinamerika waren in diesem Sektor inzwischen besser vertreten. Mit Kleinstmengen an frühen Satsumas aus Italien und Spanien startete die südeuropäische Kampagne; Peru und Südafrika versendeten weiterhin Nadorcott. Grünspargel aus Mexiko und Peru war wieder etwas besser verfügbar, sodass die Bewertungen leicht nachgaben. Zu Wochenbeginn wurden die Forderungen für Chicoree gesenkt und verblieben auf diesem Preisniveau. Italienischer Spinat traf ca. 3 Wochen früher und mit einstandsbedingt höheren Preisen als im Vorjahr ein. Türkischer Weißkohl und regionaler Rotkohl sowie Spitzkohl verteuerte sich mitunter deutlich. Die Notierungen von niederländischen und belgischen geputzten Rosenkohl gaben leicht nach. Neue italienische Buschbohnen, teils als handgepflückte Ware, stiegen mit einem hohen Preisniveau in den Handel ein, inländische Offerten blieben auf dem Niveau der Vorwoche. Inländische Stangenbohnen erfreuten sich bei leicht schwächer werdenden Bewertungen einer starken Nachfrage. Niederländische Auberginen wurden täglich günstiger; italienische und spanische Herkünfte rangierten seit Wochenbeginn auf niedrigeren Werten; türkische Offerten blieben preislich stabil. Die inländischen Offerten von Dill in der Holzkiste gaben leicht nach, zudem trafen auch italienische Lieferungen zu etwas höheren Werten ein. Das nun reichliche Pilzangebot an Pfifferlingen und Steinpilzen aus Osteuropa sowie österreichischer und bayerischer Pflückung konnte mit nachlassenden Forderungen zügig abgesetzt werden. Als eine besonders seltene Spezialität wurde französische Kerbelwurzel im 5-kg-Karton zu 15,- € je kg vermerkt.
Die diesjährige Saison von Pfifferlingen aus Belarus und Polen ist in vollem Gange, sodass diese omnipräsent waren und zwischen 8,- und 14,- € je kg kosteten. Zahlreiche Steinpilze aus Rumänien boten ein breites Qualitätsspektrum und kosteten so zwischen 20,- und 28,- € je kg; sie trafen trotzdem auf ein freundliches Interesse.
Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.
Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 38/ 23
Copyright © fruchtportal.de
Veröffentlichungsdatum: 28.09.2023