BZfE: Ein Loblied auf den Rosenkohl
Die Haupterntezeit für Rosenkohl ist im November und Dezember, entsprechend groß ist dann das Angebot. Der kleinste Vertreter der Kohlarten ist statistisch betrachtet das am wenigsten gefragte Wintergemüse aus der Familie der Kreuzblütler: Gerade mal 400 Gramm Rosenkohl haben die Deutschen pro Kopf laut dem Statistik-Portal statista im Wirtschaftsjahr 2021/2022 gegessen.
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Der Konsum von Weiß- und Rotkohl lag im gleichen Zeitraum mit 4,6 Kilogramm mehr als zehnmal so hoch.
Diese Tatsache erklärt sich möglicherweise zum einen durch den hohen Gehalt an gesunden Bitterstoffen – Senfölglycosiden – die zwar durch Züchtung bereits reduziert wurden, aber geschmacklich doch stark wahrnehmbar sind. Zum anderen kann das Gemüse Blähungen hervorrufen - wie andere Kohlarten auch. Verantwortlich hierfür ist die im Kohl enthaltene Stachyose, ein Oligosaccharid. Da unser Körper über kein entsprechendes Enzym verfügt, kann es im Dünndarm nicht verdaut werden und wird erst im Dickdarm durch das Mikrobiom abgebaut, womit eine gewisse Gasentwicklung verbunden sein kann.
Vitamin-C-Gehalt höher als in Orangen
Rosenkohl hat aber auch überaus gute Seiten. Da ist einmal der Nähstoffgehalt. Küchenfertig geputzt und gegart ist nach Angaben des Bundeslebensmittelschlüssels allein der Gehalt an Vitamin C mit 76 Milligramm pro 100 Gramm deutlich höher als der einer Orange (45 Milligramm pro 100 Gramm). Daneben enthält der Sprossenkohl nennenswerte Mengen an ß-Carotin, B-Vitaminen und Folsäure. Der Ballaststoffgehalt liegt bei fast vier Gramm, womit Rosenkohl sich unter den Gemüsen schon zu den Spitzenreitern zählen darf; der Energiewert beträgt lediglich rund 40 Kilokalorien/100 Gramm.
Glaubt man einigen im Internet geäußerten Meinungen, dann polarisiert kein anderes Gemüse am Esstisch so stark wie der Rosenkohl. Die einen schätzen das würzig-nussige Aroma, die anderen lehnen das Gemüse rundum ab. Vielleicht kann die Art der Zubereitung doch den ein oder anderen Zweifelnden zu einem Umdenken veranlassen. Wichtig ist, das Gemüse nicht zu lange zu garen. Die Röschen sollten noch fest bleiben und „Biss“ haben.
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Quelle: BZfE - Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de
Veröffentlichungsdatum: 01.12.2023