Jahresrückblick: 2023 im Spiegel der Statistik
75 Jahre Daten im Dienst der Demokratie: Im Jahr seines Jubiläums hat das Statistische Bundesamt (Destatis) in mehr als 600 Pressemitteilungen die „Welt in Zahlen“ gefasst. Zeit für einen Jahresrückblick im Spiegel der Statistik.
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Dezember: Langjähriger Boom des Online-Handels
Die Weihnachtszeit ist mittlerweile auch die Zeit des Einkaufens im Netz. Wie stark der Online-Handel in den vergangenen Jahren wuchs, zeigt der Blick auf die Umsatzentwicklung: So stieg der Umsatz im Versand- und Internet-Einzelhandel von 2012 bis 2022 real um das 2,7-Fache (+172 %), während der reale Umsatz im stationären Einzelhandel nur um gut ein Zehntel wuchs (+12 %). Diese und weitere Fakten zur Advents- und Weihnachtszeit hat das Statistische Bundesamt auf einer Themenseite zusammengefasst.
November: Die Inflationsrate sinkt auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021
Wenngleich sich die Verbraucherpreise nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau bewegen, schwächt sich die Inflationsrate im November 2023 im fünften Monat in Folge auf nun noch 3,2 % ab. Niedriger war sie zuletzt vor mehr als zwei Jahren im Juni 2021. Nach wie vor spürbar teurer als ein Jahr zuvor sind Nahrungsmittel. Im Schnitt müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher dafür 5,5 % mehr bezahlen als im November 2022. Bereits damals, im Jahr 2022 mit seinen enormen Preissteigerungen, hatten die privaten Haushalte deutlich mehr Geld unter anderem für Wohnenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel ausgegeben als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am 28. November nach Ergebnissen der Laufenden Wirtschaftsrechnungen mitteilt: Die monatlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte waren 2022 um durchschnittlich 8,5 % oder 223 Euro gegenüber dem Vorjahr auf 2 846 Euro gestiegen.
September: Historischer Höchststand auf dem Arbeitsmarkt und leichtes Reallohn-Plus
In Deutschland sind im 3. Quartal 2023 mehr Menschen erwerbstätig als jemals zuvor: Obwohl die einsetzende Herbstbelebung am Arbeitsmarkt etwas schwächer ausfällt als im Vorjahr, überschreitet die Erwerbstätigenzahl erstmals in einem Quartal die Schwelle von 46 Millionen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich unterdessen im zweiten Quartal in Folge über einen leichten Anstieg der Reallöhne freuen. Die abgeschwächte Inflation gepaart mit Inflationsausgleichsprämien sowie der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Oktober 2022 tragen zum Reallohn-Plus von 0,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal bei.
März: Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
Die Wirtschaftsleistung stagniert. Im 1. Quartal 2023 bleibt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in preis-, saison- und kalenderbereinigter Rechnung unverändert zum Vorquartal. Im 2. Quartal reicht es zwar für ein Mini-Wachstum von 0,1 %, im 3. Quartal geht das BIP dann aber wieder um 0,1 % zurück. Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle. Das „R-Wort“ geht um, die Sorge vor einer technischen Rezession mit Rückgängen in zwei Quartalen nacheinander. Welches Vorzeichen im Gesamtjahr 2023 vor der konjunkturellen Entwicklung steht, wird sich am 15. Januar 2024 zeigen. Dann gibt Statistische Bundesamt erste vorläufige Ergebnisse bekannt.
Januar: In Deutschland leben mehr Menschen als je zuvor
In Deutschland leben zum Jahresanfang mehr Menschen als je zuvor. Ausschlaggebend für das Bevölkerungswachstum auf die Rekordzahl von rund 84,4 Millionen Menschen war die Nettozuwanderung von rund 960 000 Menschen aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs. Insgesamt kamen im abgelaufenen Jahr 2022 etwa 1,46 Millionen Personen mehr nach Deutschland als ins Ausland fortgezogen sind. Damit war die Nettozuwanderung über viermal so hoch wie im Jahr 2021 und so hoch wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Im Jahresverlauf steigt die Bevölkerungszahl noch weiter auf rund 84,6 Millionen Menschen Ende September 2023
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Quelle: Destatis
Veröffentlichungsdatum: 04.01.2024