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EU-Zwiebelmarkt – Werden wir neue Preisrekorde sehen?

20. Februar 2024

Laut der Analysten von EastFruit steigen die Zwiebelpreise in der Europäischen Union (EU) weiter. Gleichzeitig gab es jüngst mehrere Gründe, die dafür sprechen, dass die hohen Preise länger als bisher erwartet aufrechterhalten bleiben.

Zwiebeln
Bildquelle: Pixabay

Rotes Meer und die Huthi

Wie wirkt sich das auf die Zwiebelpreise in Europa aus? Europa importiert erhebliche Mengen an außersaisonalen Zwiebeln, insbesondere in Jahren mit hohen Preisen wie diesem, aus Neuseeland. Aufgrund der Tatsache, dass die Durchfahrt durch das Rote Meer aktuell durch die Terroranschläge der Houthi auf zivile Schiffe blockiert ist, müssen Zwiebeln jedoch um Afrika herum. Dies verlängert die Route um 12-17 Tage und erhöht die Kosten, was sich auch auf den Preis der bereits teuren Zwiebeln aus diesem abgelegenen Land auswirkt.

Ein ähnliches Problem gibt es bei der Versorgung mit Zwiebeln aus anderen asiatischen Ländern. Insbesondere Indien und China beliefern die Region über denselben Seeweg mit Zwiebeln.

Ägypten hat sein Verbot für den Export von Zwiebeln erneut ausgeweitet. Obwohl das Land aufgrund eines akuten Devisenmangels kurz vor dem Zahlungsausfall steht und der reale Wechselkurs der lokalen Währung (Ägyptisches Pfund, EGP) bereits mehr als doppelt so hoch ist wie der offizielle Kurs, verzichtet das Land freiwillig auf eine der Hauptquellen für Exporteinnahmen. Gleichzeitig ist Ägypten der größte Zwiebellieferant für EU-Länder. Dementsprechend hat dieser Faktor enorme Auswirkungen auf den Markt und unterstützt einen weiteren Preisanstieg.

Die ersten Lieferungen Zwiebeln aus den südlichen Regionen Spaniens werden Mitte April 2024 auf den Markt kommen. Die Analysten von EastFruit kommen zu dem Schluss, dass diese Zwiebeln natürlich auch teuer sein werden. Denn die Preise in Spanien sind derzeit hoch und die Zwiebelvorräte auf einem historischen Tiefstand.

Die Zwiebelpreise in Italien sind auch hoch, wo die erste Ernte ebenfalls erst Mitte April erfolgen wird.

Daher ist mit gravierenden Veränderungen der Situation auf dem EU-Zwiebelmarkt nicht vor Mitte Mai 2024 zu rechnen. Das bedeutet, dass die Zwiebelpreise das Vorjahresniveau durchaus übertreffen und neue Rekorde erreichen könnten.

 

Quelle: EastFruit

Veröffentlichungsdatum: 20.02.2024

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