Freshfel Europe ist verblüfft über die Eskalation der politischen Inkohärenz bezüglich EU-Verpackungen
Ein Kompromiss zu dem neuen EU-Verpackungsgesetz wird beispiellose, schwerwiegende Auswirkungen auf das Funktionieren des Binnenmarktes haben und den Konsum von Frischobst und -gemüse dramatisch schädigen, so sagt Freshfel Europe.
Nach der Prüfung des Inhalts der vorläufigen Einigung des Trilogs zu der Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR) ist Freshfel verblüfft über die Eskalation politischer Inkohärenz und die unfaire Diskriminierung von Frischobst und -gemüse.
In der derzeitigen Form wird es zweifellos zu mehr Verpackungsmüll führen, zu der Lebensmittelverschwendung beitragen, logistische Ineffizienzen erzeugen, den CO2-Ausstoß erhöhen, die Funktionsweise des Binnenmarkts beeinträchtigen, indem nationale Bestimmungen zugelassen werden, und vor allem zu einem weiteren Rückgang des Konsums führen.
Freshfel fordert dringend eine Änderung des Kompromiss-Textes, um den Binnenmarkt zu schützen und ein realisierbares Geschäftsumfeld für Frischobst und -gemüse zu gewährleisten, so die Reaktion auf den neuesten Entwurf.
Der Generaldelegierte von Freshfel Europe, Philippe Binard: „Der Kompromiss hat das Regulierungsformat des Vorschlags denaturiert, der darauf abzielt, gemeinsame Regeln für die EU festzulegen. Der Kompromiss verlagert sich nun in Richtung eines Ansatzes im „Richtlinienstil“, der ein hohes Maß an Subsidiarität toleriert, das es den Mitgliedstaaten ermöglicht, ihre nationalen Rechtsvorschriften beizubehalten.“
Indem er Ausnahmen zu den Beschräkungen für Plastikverpackung für Frischobst und -gemüse erlauben wird, können die Mitgliedsstaaten ihre eigenen nationalen Ausnahmelisten erstellen. Aufgrund unterschiedlicher Ernährungskulturen, Produktanforderungen und Handelsmuster wird dies zu einer Vermehrung der Listen führen, keine Liste gleicht der anderen.
„Wenn es keine harmonische EU-Liste mit Ausnahmeprodukten in Plastikverpackung gibt, wird sich dies tiefgreifend auf den Vertrieb in dem Binnenmarkt auswirken, insbesondere, aber nicht nur innerhalb von Grenzregionen..“
Binard fügte hinzu: „Wenn Frischobst und -gemüse verpackt werden, ist der endgültige Bestimmungsort selten bekannt. Infolgedessen muss es in der Lieferkette möglicherweise ausgepackt und wieder verpackt werden, was zu mehr Verpackungsmüll führt und die Qualität des Produkts gefährdet.“
Quelle: Freshfel Europe
Veröffentlichungsdatum: 13.03.2024