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HHLA setzt zukunftsweisende Investitionen trotz herausfordernder Bedingungen fort

26. März 2024

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnis­entwicklung. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und gestiegene Zinsen belasteten die Wirtschaft und bremsten die Erholung nach der Pandemie weiter aus. Diese Konjunkturschwäche spiegelt sich im Ergebnis des Konzerns wider. Der Konzernumsatz reduzierte sich um 8,3 Prozent auf 1.446,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.578,4 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 50,4 Prozent auf 109,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 220,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 7,6 Prozent nach 14,0 Prozent im Vorjahr. Der Konzern­jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 20,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 92,7 Mio. Euro).


Foto © HHLA

  • Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: „In einem herausfordernden Marktumfeld treibt die HHLA ihre zukunftsgerichteten Investitionen zur Modernisierung ihrer Anlagen und europäischen Netzwerkerweiterung voran.“
  • Dividendenvorschlag von 0,08 Euro je dividendenberechtigter A-Aktie
  • Konzern-Ausblick 2024: moderater Umsatzanstieg und EBIT von 85 Mio. bis 115 Mio. Euro

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA hat sich 2023 angesichts der extrem schwierigen Rahmen­bedingungen für den Welthandel gut behauptet, gerade auch im Vergleich mit den wesentlichen Wettbewerbern. Auch im laufenden Jahr müssen wir in einem unsicheren Marktumfeld agieren. Ungeachtet dessen bauen wir unsere Präsenz als europäischer Logistik­konzern aus und investieren weiterhin in Modernisierungs­projekte mit Schwerpunkt im Hamburger Hafen, unsere europäische Netz­werk­erweiterung sowie in die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.“

Teilkonzern Hafenlogistik: Geschäftsentwicklung 2023

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent auf 1.408,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.542,3 Mio. Euro). Ursächlich hierfür war neben der konjunktur­bedingt geringeren Menge im Container­umschlag der Rückgang der Lager­geld­erlöse an den Hamburger Container­terminals, die im Vorjahr durch die gestörten Liefer­ketten begünstigt worden waren. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im Jahresvergleich um 53,9 Prozent auf 92,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 201,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,6 Prozent und lag damit 6,5 Prozent­punkte unter dem Vorjahr. Der Jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 89,4 Prozent auf 8,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 82,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 0,12 Euro (im Vorjahr: 1,13 Euro).

Im Segment Container ging der Container­umschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 5.917 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 6.396 Tsd. TEU). Das Umschlag­volumen an den Hamburger Container­terminals lag dabei mit 5.687 Tsd. TEU um 6,3 Prozent unter dem Vergleichs­wert des Vorjahres (im Vorjahr: 6.071 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war der Rückgang der Volumina des Fahrtgebiets Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nord­amerikanischen Ladungs­aufkommen sowie den Umschlagmengen des Mittleren und Nahen Ostens konnten diesen nur teilweise kompensieren. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den reduzierten schwedischen und polnischen Verkehren fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russlandmengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag belief sich auf 18,6 Prozent (im Vorjahr: 19,8 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 29,1 Prozent auf 231 Tsd. TEU (im Vorjahr: 326 Tsd. TEU). Ursache hierfür war insbesondere der signifikante Rückgang der Ladungsmengen am Container Terminal Odessa (CTO), nachdem dort seit Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste. Lediglich Getreideschiffe, die unter der „Schwarzmeer-Getreide-Initiative“ fuhren, wurden dort zeitweise abgefertigt. Zudem blieben 2023 im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Anläufe am Container­terminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der merkliche Anstieg der Umschlag­mengen am Multi­funktions­terminal HHLA PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments gingen im Berichtszeitraum um 18,0 Prozent auf 708,8 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 864,2 Mio. Euro). Grund hierfür war neben dem starken Mengenrückgang im Wesentlichen der Rückgang der Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich im Vorjahr als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt hatte. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 70,0 Prozent auf 47,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 157,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 11,5 Prozent­punkte auf 6,7 Prozent (im Vorjahr: 18,2 Prozent).

Im Segment Intermodal reduzierte sich der Container­transport insgesamt um 5,4 Prozent auf 1.602 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.694 Tsd. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1.365 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.409 Tsd. TEU). Die Straßen­transporte verzeichneten einen Rückgang um 16,9 Prozent auf 226 Tsd. TEU (im Vorjahr: 285 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 620,5 Mio. Euro um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 595,4 Mio. Euro) und entwickelten sich damit positiv gegenläufig zur Transport­menge. Hintergrund hierfür war das bereits im Verlauf des Vorjahres gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf, insbesondere von Energie, angepasst werden konnte. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkte sich zudem der gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodal­transporte von 83,2 Prozent auf 85,2 Prozent aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 23,6 Prozent auf 72,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 95,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozent­punkte auf 11,7 Prozent zurück (im Vorjahr: 16,0 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transport­menge. Daneben wirkten sich Tarifer­höhungen sowie die Geschäfts­ausweitung bei den Bahnverkehren belastend aus.

Ausblick 2024

Aufgrund der ungewissen weiteren Entwicklung der geopolitischen Spannungen, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortial­strukturen der Reeder unterliegt die nachfolgende Prognose hohen Unsicher­heiten.

Im Teilkonzern Hafenlogistik wird für den Container­umschlag mit einem deutlichen Anstieg und für den Container­transport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird insgesamt von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Dabei wird im Segment Container ein deutlicher Anstieg und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg prognostiziert.

Für das Geschäftsjahr 2024 wird für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in einer Bandbreite von 70 Mio. bis 100 Mio. Euro angestrebt. Dabei wird im Segment Container von einem starken Rückgang und im Segment Intermodal von einem starken Anstieg ausgegangen.

Für den Teilkonzern Immobilien wird mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Gegenüber dem Vorjahres­wert wird ein deutlicher Anstieg im Betriebs­ergebnis (EBIT) für möglich gehalten.

Auf Konzernebene wird ein moderater Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 85 Mio. bis 115 Mio. Euro erwartet.

Für 2024 wird von Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 400 bis 450 Mio. Euro ausgegangen. Davon entfallen 360 bis 410 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik.

Die Investitionsschwerpunkte liegen im Segment Container auf der Kapazitätserweiterung inländischer und ausländischer Terminals sowie im Segment Intermodal auf der Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlag­kapazitäten.

Es bleibt das Ziel der HHLA, ihre ertrags­orientierte Ausschüttungs­politik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahres­über­schusses nach Anteilen Dritter als Dividende vorsieht, fortzusetzen.

 

Quelle: HHLA

Veröffentlichungsdatum: 26.03.2024

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