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Albtraum für EU-Zitruserzeuger

27. März 2024

Den Analysten von EastFruit zufolge löst die gleichzeitige und starke Abwertung der Landeswährungen der Türkei und Ägyptens bei Zitruserzeuger aus der Europäischen Union (EU), vor allem aus Spanien, Italien und Griechenland, eine beispiellose Besorgnis aus.


Bildquelle: Pixabay

Das Problem besteht darin, dass die Abwertung der Währung dazu führt, dass Zitrusfrüchte aus Ägypten und der Türkei trotz der zusätzlichen Logistikkosten sehr wettbewerbsfähig im Preis sind. Gleichzeitig erlebt die EU einen Anstieg der Produktionskosten und einen Mangel an Arbeitskräften für die Ernte der Früchte, was die Landwirte dazu zwingt, höhere Preise anzustreben oder Verluste zu erleiden.

Die größte Bedrohung geht gerade von Ägypten aus, das sogar Druck auf die Preise für aus der Türkei exportierte Zitrusfrüchte macht. Infolgedessen könnte laut des internationalen Obst- und Gemüseexperten Fedir Rybalko in der Türkei aufgrund der wachsenden Konkurrenz aus Ägypten eine Welle der Insolvenz von Obstexportunternehmen einsetzten.

Zitrusexporte sind sowohl für die Türkei als auch Ägypten eine wichtige Deviseneinnahmequelle. Die Türkei erhielte 2023 einen Rekordwert von 1,1 Milliarden USD mit Zitrusexporten und Ägypten hat etwa 0,8 Milliarden USD eingenommen.

Mehr als 90 % der ägyptischen Zitrusexporte sind Orangen, während die Türkei hauptsächlich Mandarinen und Zitronen exportiert. Selbst die geringen Mengen an Zitronen und Mandarinen, die Ägypten für den Export anbietet, wirken sich erheblich negativ auf die Preise der aus der Türkei exportierten Produkte aus. Derweil machen ägyptische Orangen einen enormen Druck auf die Preise für Orangen aus Spanien.

Der logistische Engpass im Roten Meer, verursacht durch die von Iran unterstützten Houthis, zwingt sowohl die Türkei als auch Ägypten dazu, mehr an die EU zu verkaufen, was den Druck noch weiter erhöht.

Beide Länder verkaufen einen erheblichen Teil ihrer Zitrusfrüchte nach Russland, aber da der Russische Rubel regelmäßig an Wert verliert, ist die Nachfrage dort nicht sehr stabil und Exporteure verkaufen lieber an stabilere Märkte.

 

Quelle: EastFruit

Veröffentlichungsdatum: 27.03.2024

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