RLV: Bürokratiemonster Entwaldungsverordnung - Landwirte fordern Aufschub und Nachbesserungen
Mit Blick auf die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten – kurz: Entwaldungsverordnung – warnt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) vor einem bürokratischen Exzess für die heimische Landwirtschaft.
Richtete sich die Verordnung ursprünglich gegen das massenhafte Abholzen von Urwäldern in Übersee, droht nun ausgerechnet Rinderhaltern hierzulande ab 2025 neue Bürokratie. Verlangt wird von den Betrieben neben einer gesonderten Registrierung und Abgabe von Sorgfaltspflichterklärungen insbesondere eine Geolokalisation der beweideten Flächen als sechsstellige Dezimalzahl der Längen- und Breitengrade sowie Zeitpunkt oder Zeitraum der Erzeugung vor Abgabe jedes einzelnen Rindes.
Dazu Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes: „Was für ein Absurdistan der EU-Bürokratie. Wenn die Politik so weitermacht, geben am Ende unsere Milchbauern und Mutterkuhhalter – also diejenigen, die unsere Kulturlandschaft erhalten und pflegen – unter der Last der Dokumentationspflichten entnervt auf“.
Erst kürzlich haben auch die Kreisbauernschaften im Rheinland in Schreiben an die Kandidaten aus der Region für die Wahl zum europäischen Parlament auf die drohenden Folgen hingewiesen. Neben einer Verschiebung des In-Krafttretens der Brüsseler Verordnung drängen die Landwirte auf eine vollständige Herausnahme von Erzeugern aus Ländern ohne Entwaldungsprobleme wie Deutschland von den irrwitzigen Dokumentationspflichten und Einzelnachweisen.
Quelle: Rheinischer Landwirtschafts-Verband (RLV)
Veröffentlichungsdatum: 11.06.2024