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BDC tagt in Hannover: Auskömmliches Wirtschaften für Pilzbetriebe ist schwer geworden

01. Juli 2024

Mit branchenspezifischen Herausforderungen haben die deutschen Speisepilzanbauer aktuell massiv zu kämpfen, stellten die Vorstands- und Beiratsmitglieder des Bund DeutscherChampignon- und Kulturpilzanbauer e.V. (BDC) in Hannover am 29. April fest.

Während andere Branchen einzelne Kostensteigerungen zu verkraften haben, kommen bei der Pilzproduktion die gestiegenen Energiepreise, Lohnsteigerungen für die Erntehelfer, Rohstoffknappheit und steigenden Transport- und Logistikosten zusammen.


Foto © BDC

Die Konkurrenzsituation insbesondere bei den wichtigen Rohstoffen Stroh, Holz, aber auch bei Hühner- und Pferdemist schlägt zusätzlich aktuell zu, stellt Vorsitzender Hans Deckers fest. Aber auch neue Auflagen zur Lagerung der Substrate machen wiederum den Substratherstellern zu schaffen, was sich auf Preise für die wichtigen Substrate niederschlägt.

In anderen Branchen fallen aktuell die Kosten wieder ab, bei den Pilzen bleiben diese weiterhin hoch. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach heimischen und regionalen Pilzen wiederum sehr hoch. Frische Pilze sind weiterhin beliebt bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Trotzdem ist bei der aktuellen Lage ein auskömmliches Wirtschaften kaum möglich, da die Kosten für die Produktion so sehr gestiegen sind, resümiert Deckers. In naher Zukunft werden sich diese Rahmenbedienungen nicht mehr ändern und der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft wird nicht vor den Pilzbetrieben halt machen.

Die langfristige Verfügbarkeit von Torf in guter Qualität für die Deckerden bereitet den Pilzanbauern ebenfalls Kopfzerbrechen und wurde daher ebenfalls auf der Sitzung intensiv diskutiert. Torfersatz ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Branche und wird vom Verband ernst genommen, wertet Deckers. Politisch ist das Thema aber schwer zu vermitteln und muss dringend weiter vom Verband bearbeitet werden.

Zum Thema der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften haben sich die Vorstands- und Beiratsmitglieder Romana Hoffmann, die Justiziarin des Zentralverbands Gartenbau e.V. als Referentin eingeladen. Da Hoffmann bereits Mitte dieses Jahres in den verdienten Ruhestand geht, hat sich Ihre Nachfolgerin Annette Weißenborn vorgestellt. Thematisch gab Weißenborn einen Überblick zum Wachstumschancengesetz, zum Bürokratieentlastungsgesetz und den geplanten Änderungen im Jahressteuergesetz vor sowie die Novellierung der HöfeO.

Im Verlauf der Sitzung berichtete Susanne Knobloch über die GEPC-Aktivitäten. Die BDC-Mitglieder sehen die Pläne der EU-Verpackungsverordnung im Hinblick auf die frischen Pilze eher kritisch. Geplant ist nun, sich dazu auf der kommenden Jahrestagung mehr zu befassen.

Die nächste Vorstands- und Beiratssitzung wird wie üblich im Rahmen der BDC-Jahrestagung stattfinden – dieses Jahr in Lohne am 26.09.2024.

Veröffentlichungsdatum: 01.07.2024

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