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BASF: Ergebnisrückgang in schwierigem Marktumfeld deutlich unter starkem Vorjahresquartal

29. Juli 2024

In einem schwierigen Marktumfeld sank der Umsatz der BASF-Gruppe im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,7 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. „Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller bei der Erläuterung der Ergebnisse gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann.

BASF-Gruppe im zweiten Quartal 2023:

  • Umsatzrückgang um 24,7 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro
  • Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen um 1,3 Milliarden Euro
  • auf 1,0 Milliarden Euro
     

Angepasster Ausblick 2023:

  • Umsatz zwischen 73 Milliarden Euro und 76 Milliarden Euro erwartet
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,0 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro erwartet

Bereits am 12. Juli hatte BASF den Ausblick für 2023 angepasst und vorläufige Zahlen vorgelegt. Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang waren geringere Preise, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Surface Technologies und Materials. Agricultural Solutions konnte Preissteigerungen durchsetzen. Ein niedrigerer Absatz infolge einer schwächeren Nachfrage belastete die Umsatzentwicklung in allen Segmenten. Darüber hinaus dämpften Währungseinflüsse den Umsatz.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag im zweiten Quartal 2023 mit 1,0 Milliarden Euro um 1,3 Milliarden Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nahezu alle Segmente trugen mit erheblichen Ergebnisrückgängen dazu bei, vor allem aber Chemicals und Materials. Im Segment Agricultural Solutions nahm das EBIT vor Sondereinflüssen leicht ab. Surface Technologies erzielte ein leichtes Ergebniswachstum. Sonstige verbesserte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich. Das EBIT sank um 1,4 Milliarden Euro auf 974 Millionen Euro. Hierin enthalten war das Ergebnis von integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von 22 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 101 Millionen Euro).

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) verringerte sich im zweiten Quartal 2023 um 1,3 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro und das EBITDA um 1,5 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 499 Millionen Euro, nach 2,1 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.

Cashflow-Entwicklung im zweiten Quartal 2023

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im zweiten Quartal 2023 rund 2,2 Milliarden Euro und lag damit um 950 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 381 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro. Der Free Cashflow lag somit im zweiten Quartal 2023 bei 905 Millionen Euro, eine Verbesserung von 569 Millionen Euro gegenüber dem zweiten Quartal 2022.

Entwicklung der BASF-Segmente im zweiten Quartal 2023:

Im Segment Chemicals nahm der Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 38,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab und lag bei 2,7 Milliarden Euro. Gesunkene Rohstoffpreise verbunden mit einem massiven Angebotsüberschuss und einer geringeren Nachfrage resultierten in niedrigeren Preisen in beiden Unternehmensbereichen. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ging das EBIT vor Sondereinflüssen um 76,3 Prozent zurück und lag bei 202 Millionen Euro.

Der Umsatz im Segment Nutrition & Care nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab. Die Umsatzentwicklung war auf nachfragebedingt stark gesunkene Mengen in allen Arbeitsgebieten zurückzuführen. Das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments ging um 84,8 Prozent auf 33 Millionen Euro zurück.

Der Umsatz im Segment Agricultural Solutions verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,3 Prozent und lag bei 2,2 Milliarden Euro. Maßgeblich war ein Rückgang der Mengen, bedingt durch höhere Lagerbestände im Handel in einzel­nen Kernmärkten sowie gesunkene Agrarrohstoffpreise. Das EBIT vor Sondereinflüssen blieb mit 213 Millionen Euro insbesondere aufgrund der geringeren Mengen um 4,3 Prozent unter dem des Vorjahresquartals.

Der Umsatz von Sonstige nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30,0 Prozent ab und lag bei 799 Millionen Euro. Ausschlaggebend hierfür war der Umsatzrückgang im Rohstoffhandel. Verglichen mit dem Vorjahresquartal verbesserte Sonstige das EBIT vor Sondereinflüssen um 64,1 Prozent auf minus 60 Millionen Euro. Dies war vor allem auf einen verbesserten Beitrag der Versicherungsgesellschaften zurückzuführen.

Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit

Mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert BASF ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie bereits Ende Februar veröffentlicht, führt das Unternehmen ein Kosteneinsparprogramm mit Schwerpunkt Europa durch und passt seine Verbundstrukturen am Standort Ludwigshafen an. „Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, so dass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden“, so Elvermann.

Bis Ende 2023 erwartet BASF, bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Millionen Euro aus dem Kosteneinsparprogramm zu erreichen. „Zusätzlich unterziehen wir unsere Fixkosten kontinuierlich einer strikten Überprüfung und vermeiden diskretionäre Kosten, wo immer dies möglich ist. Wir haben verstärkt das Cash-Management im Blick, um unseren Free Cashflow zu optimieren. Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir den Abbau von unseren Lagerbeständen weiter vorantreiben“, so Elvermann.

Ausblick 2023 für die BASF-Gruppe

„Wir erwarten für das zweite Halbjahr 2023 auf globaler Ebene keine weitere Abschwächung der Nachfrage. Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien wurden bereits stark abgebaut“, so Brudermüller.

„Allerdings erwarten wir nur eine zaghafte Erholung, da wir davon ausgehen, dass die weltweite Nachfrage nach Konsumgütern schwächer wachsen wird als bisher angenommen. Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“

Die Annahmen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2023 hat BASF aufgrund der veränderten konjunkturellen Entwicklungen wie folgt angepasst (bisherige Annahmen aus dem BASF-Bericht 2022 in Klammern; aktuelle Wachstumsannahmen gerundet):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,0 Prozent (1,6 Prozent)
  • Wachstum der Industrieproduktion: 1,0 Prozent (1,8 Prozent)
  • Wachstum der Chemieproduktion: 0,0 Prozent (2,0 Prozent)
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,10 US-Dollar/Euro
  • (1,05 US-Dollar/Euro)
  • Ölpreis der Sorte Brent von 80 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt
  • (90 US-Dollar/Barrel)

Vor dem Hintergrund der angepassten Erwartungen für die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr wurde die Prognose für die BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Bericht 2022 in Klammern):

  • Umsatz zwischen 73 Milliarden Euro und 76 Milliarden Euro
  • (84 Milliarden Euro und 87 Milliarden Euro)
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,0 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro
  • (4,8 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro)
  • Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 6,5 Prozent und 7,1 Prozent
  • (7,2 Prozent und 8,0 Prozent)
  • CO2-Emissionen zwischen 17,0 Millionen Tonnen und 17,6 Millionen Tonnen
  • (18,1 Millionen Tonnen und 19,1 Millionen Tonnen)

 

Quelle: BASF

Veröffentlichungsdatum: 29.07.2024

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