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Renaturierungsprojekte: NABU und REWE ziehen erste Erfolgsbilanz

27. August 2024

Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, gilt es, degradierte landwirtschaftlich genutzte Moorböden wiederzuvernässen. Doch die Wiederherstellung der Moore kommt in Deutschland derzeit nur langsam voran.

Deshalb hat der NABU gemeinsam mit seinem Kooperationspartner REWE bereits im Jahr 2022 den NABU-Klimafonds gegründet. Mit Investitionen von mindestens 25 Millionen Euro werden naturbasierte Klimaschutzprojekte vorangebracht.


Großes Torfmoor in Minden-Lübbecke. (Foto © ​ NABU / Stefan Bulk)

Jetzt ziehen der NABU und REWE eine erste Erfolgsbilanz. Demnach wurden seit Projektbeginn knapp 3.200 Hektar Moorfläche für die Wiedervernässung gesichert.

Bis Ende des Jahres kommen weitere 1.100 Hektar hinzu. Rund 12 Millionen Euro sind bis dahin in die Renaturierungsprojekte geflossen. Insgesamt umfasst der NABU-Klimafonds sieben Projekte in fünf europäischen Ländern.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Moore machen nur einen kleinen Teil der Erdoberfläche aus, sind jedoch unverzichtbar für ein gesundes Klima und unser ökologisches Gleichgewicht. Dafür müssen wir sie wieder in einen guten Zustand versetzen. Im NABU-Klimafonds gehen wir gemeinsam mit unserem vertrauensvollen Partner REWE voran und leisten einen konkreten Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise und den Verlust von Arten und Ökosystemen.“

Eines dieser Projekte ist die Wiedervernässung des „Ahlen-Falkenberger Moores“ im Landkreis Cuxhaven mit einer Fläche von rund 200 Hektar degradierter landwirtschaftlich genutzter Hochmoor-Fläche. Mit einer Investitionssumme von rund sechs Millionen Euro soll das Moor in den kommenden Jahren wieder in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt werden. So können in den kommenden 25 Jahren fast 200.000 Tonnen CO2 an Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group: „Die Erderwärmung und das Artensterben sind die beiden größten ökologischen Krisen unserer Zeit – und sie haben direkte Auswirkungen auf uns alle. Wir sehen uns hier klar mit in der Verantwortung und wollen unseren Beitrag leisten. Deswegen ist es uns sehr wichtig, neben einem massiven Engagement zur Emissionsreduktion auch freiwillig Klimaschutzprojekte zu unterstützen. Das Projekt im Ahlen-Falkenberger Moor bei Cuxhaven ist das europaweit größte Renaturierungsprojekt eines landwirtschaftlich genutzten Hochmoores. Es steht beispielhaft für die wichtige Arbeit, die der NABU-Klimafonds beim Schutz des Klimas und der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume leistet.“

Im Ahlen-Falkenberger-Moor wird unter anderem der landwirtschaftlich genutzte Oberboden abgetragen. Drainagen werden verschlossen und Gräben verfüllt, um den Wasserabfluss zu stoppen. Nur so kann sich wieder eine für die Landschaft typische Hochmoorvegetation entwickeln. Darüber hinaus wird auf der Fläche eine eigene Torfmoosanzucht mit Wasserreservoir aufgebaut.

Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Niedersachsen hat als führendes Moorland eine besondere Verantwortung für den Klima- und Naturschutz. Wir wollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus kohlenstoffreichen Böden bis 2030 um 1,65 Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Die landwirtschaftliche Nutzung und der Torfabbau haben unsere Moore in den letzten zwei Jahrhunderten stark verändert. Durch die konsequente Wiederherstellung dieser Ökosysteme können sie wieder einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten und bieten Tier- und Pflanzenarten einen vielfältigen Lebensraum. Das Wiedervernässungsprojekt von NABU und REWE im Ahlen-Falkenberger Moor zeigt vorbildhaft, wie der Schutz unserer biologischen Vielfalt und die Reduktion von Treibhausgasemissionen Hand in Hand gehen.“

Betreut wird das Projekt in Kooperation mit der ansässigen NABU-Gruppe Land Hadeln und dem Moorinformationszentrum (MoorIZ). Die Dokumentation von Wasserpegeln und -proben, die Erfassung der Vegetation sowie die Brutvögelkartierung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster.

 

Quelle: NABU

Veröffentlichungsdatum: 27.08.2024

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