„Zufriedenstellende Erntebilanz in Tirol trotz Unwetter und Temperaturstürzen“
Noch ist die Ernte nicht vollständig abgeschlossen, eine vorläufige Bilanz kann aber dennoch gezogen werden. Das Jahr startete mit ungewöhnlich hohen Temperaturen, im April folgte dann ein abrupter Kälteeinbruch. „Über den Sommer hinweg begleiteten uns hohe Temperaturen und Extremwetterereignisse. Es gelang dennoch, eine zufriedenstellende Ernte einzufahren„“, berichtet das Agrarische Informationszentrum (AIZ).
Seit einigen Jahren fordert der Klimawandel mit gravierenden Witterungsveränderungen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit von den Bauern und Bäuerinnen.
Dass die einzelnen Sparten unterschiedlich darauf reagieren, weiß Landwirtschaftskammer (LK) Tirol-Präsident Josef Hechenberger: „In der Landwirtschaft arbeiten wir mit und in der Natur und sind somit gefordert, uns an die wechselnden Gegebenheiten anzupassen. Obwohl dies aufgrund des Klimawandels immer schwieriger wird, konnten heuer trotzdem größtenteils qualitativ und quantitativ zufriedenstellende Ernten eingefahren werden.“
„Empfindliche Kulturen, etwa Gemüse oder Obst, sind immer häufiger auf Techniken wie Bewässerungsanlagen oder Hagelschutzvorrichtungen angewiesen. Mit Blick auf den Osten Österreichs muss aber ganz klar gesagt werden, dass wir auch großes Glück hatten, von derartigen Extremwetterereignissen verschont geblieben zu sein.“
Um sich langfristig an den Klimawandel anzupassen, wird bereits seit einiger Zeit mit „klimafitten“ Sorten gearbeitet. „Die Landwirtschaft war schon immer ein Ort der Innovation und des Einfallsreichtums. Wir unterstützen zukunftsfähige Ideen in sämtlichen Bereichen der Landwirtschaft gerne und stellen dafür eine Reihe an Bildungs- und Beratungsangeboten zur Verfügung, um eine erfolgreiche Betriebsführung und Lebensmittelproduktion jetzt sowie in Zukunft zu unterstützen“, so Hechenberger.
Risiken durch Vegetationsverschiebung und Extremwetterereignissen
Der Fachbereich Spezialkulturen und Markt an der Landwirtschaftskammer Tirol ist unter anderem für Obst, Gemüse und Ackerbau zuständig. Fachbereichsleiter Wendelin Juen teilt sein Resümee „Wir mer-ken bereits seit ein paar Jahren, dass sich die Vegetationsperiode insgesamt verlängert. Bei optimalen Bedingungen kann das als Chance genützt werden. Heuer sorgte ein Kälteeinbruch im Frühsommer nach dem warmen Frühjahr allerdings für Probleme.“
„Die Temperatur und Niederschlagsverteilung über den Sommer hinweg ermöglichten gute Wachstumsbedingungen, Extremwetterereignisse führten lokal zu großen Schäden, der Kälteeinbruch im September hinterließ kaum Schäden. So kam es bei den meisten Kulturen zwar zu Mengeneinbußen, die Qualität ist meist jedoch als sehr gut zu bewerten.“
Quelle: AIZ.info
Veröffentlichungsdatum: 10.10.2024