Rumänisch-deutsch-estnisches Team liefert Spezifikation für Port Community System an den Hafen von Constanta
Das rumänische IT-Unternehmen Critical Technologies SRL (Konsortialführer), die deutsche Hafenberatung HPC Hamburg Port Consulting (HPC) sowie die beiden estnischen Schifffahrts- und Logistikpartner EN Shipping OÜ und Saaresalu OÜ haben eine maßgeschneiderte Spezifikation für ein Port Community System (PCS) für den Hafen von Constanța vorgelegt, das für die Umsetzung bestimmt ist.
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Der Hafen von Constanta hat sich zum Ziel gesetzt, sich zu einem der wichtigsten Häfen in der Schwarzmeerregion zu entwickeln. Um dies zu erreichen, investiert der Hafen erheblich in seine physische und digitale Infrastruktur. Im Rahmen dieser Transformationsstrategie plant der Hafen, die Kommunikation innerhalb seiner Gemeinschaft durch die Einführung eines hochmodernen Port Community Systems (PCS) zu optimieren.
Angesichts der Notwendigkeit einer umfassenden Machbarkeitsstudie hat der Hafen eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, die das Konsortium für sich entscheiden konnte. HPC übernahm das gesamte Projektmanagement, während die anderen Projektaufgaben auf die Geschäftspartner verteilt wurden.
Der Aufgabenbereich umfasste die Analyse von Hafenprozessen, die Datenmanagementanalyse, das Governance-Modell, das Geschäftsmodell sowie die Risikoanalyse. Als Ergebnis hat der Hafen eine klare Spezifikation und Empfehlung für die Implementierung des PCS erhalten. Dieses System wird die Effizienz, Koordination und Kommunikation im gesamten Hafen verbessern und die Position des Hafens von Constanta als wichtige Drehscheibe im Schwarzen Meer weiter festigen.
Mihai Teodorescu, Geschäftsführer der Hafenverwaltung, erklärt: „Aufbauend auf der umfassenden Machbarkeitsstudie sind wir nun bereit, das Port Community System zu entwickeln. Diese innovative Plattform wird den Informationsaustausch innerhalb des Hafens grundlegend verändern und einen sicheren und intelligenten Kommunikationskanal für alle Beteiligten bieten. Durch die Vernetzung von Hafenverwaltung, Betreibern, Unternehmen und wichtigen Institutionen wie Zoll, ANSVA und Grenzpolizei wird das PCS für eine beispiellose Effizienz und Zusammenarbeit sorgen und so die Leistung und Servicequalität erheblich verbessern.“
Dragos Basmaluta, CEO von Critical Technologies, betont: „Mit der Implementierung seines hochmodernen Port Community Systems, das darauf ausgelegt ist, Effizienz, Kommunikation und Koordination aller am Hafenbetrieb beteiligten Akteure zu optimieren, wird der Hafen von Constanța seine Position als bedeutendes logistisches Asset für Rumänien und die Europäische Union weiter festigen.“
Frank Busse, Partner und Vice President Europa bei HPC, fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen: „Es ist entscheidend, die Interessengruppen frühzeitig einzubinden und ihre individuellen Prozesse und Anforderungen zu verstehen. Anstatt lediglich bestehende Prozesse zu digitalisieren, müssen wir den Status quo hinterfragen und digitale Lösungen entwickeln, die Effizienz und Leistung optimieren. Darüber hinaus ist es unerlässlich, einen soliden Plan zu haben, um externe Risiken wie gesetzliche Einschränkungen beim elektronischen Datenaustausch und den Übergang von papierbasierten Prozessen abzufedern. Diese Strategien sind von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Entwicklung und Implementierung eines PCS.“
Eero Naaber von EN Shipping erklärt: „Digitalisierung bedeutet in erster Linie eine Veränderung des menschlichen Verhaltens – vom papierbasierten Prozess hin zu einem digitalen, prozessorientierten Ansatz. Damit dies erfolgreich gelingt, muss das digitale System jedoch eine benutzerfreundliche und sichere Umgebung bieten, der die Menschen vertrauen können. Bei der Veränderung dieser Verhaltensgewohnheiten ist es äußerst wichtig, die Beteiligten bereits in der Planungsphase des digitalen Systems und natürlich auch während der anschließenden Entwicklung einzubeziehen.“
Riina Palu von Saaresalu, verantwortlich für das Governance-Modell und die Risikominderung im Projekt, betont, dass eine gute Governance einer digitalen Lösung unerlässlich ist, um Risiken – sowohl im Hinblick auf die Umgebung als auch das System selbst – effektiv zu steuern. „Sie schafft einen Entscheidungsrahmen, der die Interessengruppen der Hafengemeinschaft einbindet, potenzielle Risiken berücksichtigt und Strategien zu deren Minderung umsetzt. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten, transparente Prozesse und Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht sind wesentliche Elemente einer gut etablierten digitalen Governance.“
Quelle: HHLA
Veröffentlichungsdatum: 15.10.2024