Strategische Partnerschaft zur Weiterentwicklung der HHLA vor Abschluss
Die Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA AG) wird weiter mehrheitlich im Eigentum der Stadt sein und künftig gemeinsam mit dem neuen Großaktionär Mediterranean Shipping Company, der weltgrößten Containerreederei, weiterentwickelt werden.
Mit der Freigabe durch die ukrainische Fusionskontrollbehörde sind die Voraussetzungen für eine Strategische Partnerschaft erfüllt. (Foto © HHLA / MSC)
Nachdem die Hamburgische Bürgerschaft und die EU-Kommission bereits zugestimmt hatten, sind mit der Freigabe durch die ukrainische Fusionskontrollbehörde sämtliche Vollzugsbedingungen erfüllt.
Wie angekündigt, wird die Transaktion somit bis Jahresende 2024 vollzogen werden. Die MSC Mediterranean Shipping Company hat im Rahmen eines Übernahmeangebotes sowie am freien Markt Aktien von den Aktionärinnen und Aktionären gekauft und erwirbt zudem einen Teil der bisher von Hamburg gehaltenen Aktien.
Die Freie und Hansestadt Hamburg hält bislang rund 69 Prozent und künftig 50,1 Prozent der börsennotierten Anteile an der HHLA AG. Wie auch beim Hamburger Flughafen wird die Gesellschaft damit unter städtischer Kontrolle, aber mit der Kompetenz eines Partners aus der Privatwirtschaft, geführt.
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Unser Hafen ist für Deutschland und Europa ein wichtiger Standort in der internationalen Logistik. Die HHLA wird weiterhin für alle Kunden des Hamburger Hafens verlässliche Dienstleistungen erbringen. Um die Funktionen für Hamburg und das Hinterland weiter gut erfüllen zu können, müssen wir den Hafen allerdings weiterentwickeln und modernisieren.“
„Die Mediterranean Shipping Company wird mit ihrer Expertise in der maritimen Logistik ein strategischer Partner für die erforderliche Weiterentwicklung der HHLA. Nach ausführlicher Beratung und Prüfung haben nun alle beteiligten Behörden und Institutionen festgestellt, dass keine rechtlichen Bedenken bestehen und die Transaktion wie verabredet durchgeführt werden kann.“
Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Alles ist umfassend geprüft, diskutiert und abgewogen. Alle Zusagen werden eingehalten: Die Mehrheit an der HHLA bleibt über unsere städtische Konzernholding HGV in den Händen der Stadt. Zentrale Verabredungen wurden vertraglich fixiert, darunter die Mitbestimmung der Beschäftigten. Mit dem Erlös aus der Transaktion und einer Kapitalerhöhung durch MSC werden erhebliche Investitionen von fast einer halben Milliarde Euro in die Modernisierung und Zukunftsfähigkeit der HHLA möglich, ohne dass wir zusätzliches Steuergeld dafür in die Hand nehmen müssen.“
„Die Partnerschaft muss und wird sich jetzt in den nächsten Jahren in der Praxis bewähren. Im Interesse des Hamburger Hafens sollten wir alle gemeinsam die demokratisch getroffene Entscheidung respektieren und der Partnerschaft im Sinne von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen viel Erfolg wünschen.“
Soren Toft, CEO der MSC Mediterranean Shipping Company: „Wir freuen uns, dass die Transaktion nun unmittelbar vor einem erfolgreichen Abschluss steht. Gemeinsam mit der Stadt Hamburg als Mehrheitseigentümerin werden wir die HHLA und den Hamburger Hafen dabei unterstützen, wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Im Rahmen unserer langjährigen Partnerschaft werden wir unsere Präsenz in Hamburg weiter stärken und der HHLA zusätzliches Eigenkapital für Investitionen in die Modernisierung ihrer Infrastruktur zur Verfügung stellen.“
Hamburg und MSC hatten am 13. September 2023 eine strategische Partnerschaft zur Weiterentwicklung der HHLA AG bekanntgegeben. Ziel der Partnerschaft ist es, eine starke Grundlage für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der HHLA zu schaffen.
Der Hamburger Hafen wird damit zu einem wichtigen Knotenpunkt im weltweiten Schifffahrts- und Intermodalnetz von MSC und baut seine Position als eine führende nord-westeuropäische Handelsdrehscheibe aus. Im Zuge der Vereinbarung wird MSC seinen Warenumschlag an den HHLA-Terminals in Hamburg ab dem Jahr 2025 erheblich ausbauen.
Von 2031 an wird ein Mindestvolumen von 1.000.000 TEU seitens MSC in Hamburg umgeschlagen werden. Bereits vor Umsetzung der Transaktion hat die Reederei zusätzliche Liniendienste nach Hamburg gebracht. Außerdem wird MSC seine neue Deutschlandzentrale für mehrere hundert Beschäftigte in Hamburg errichten und Investitionen in die HHLA tätigen.
Zu den Vollzugsbedingungen zählten die fusionskontrollrechtliche Freigabe der Transaktion durch die Europäische Kommission und die jeweils zuständigen Behörden Georgiens, Tunesiens und der Ukraine, letztere wegen des von der HHLA in Odessa betriebenen Terminals.
Zudem mussten die subventionskontrollrechtliche Freigabe durch die Europäische Kommission und die außenwirtschaftsrechtliche Freigabe durch die jeweils zuständigen Behörden in Italien, Slowenien, Rumänien und Dänemark eingeholt werden.
Weitere Schritte zur Umsetzung der strategischen Partnerschaft folgen nicht vor Abschluss („Closing“) der Transaktion.
Quelle: HHLA
Veröffentlichungsdatum: 18.11.2024