Klimawandel: Heute schon an morgen denken
Nach der Trockenheit die Sintflut: „Die Herausforderungen des Klimawandels, mit denen Landwirte weltweit konfrontiert werden, sind groß. Vom 5. bis 7. Februar 2025 wird der Bio-Importeur und Erzeuger lehmann natur bei der FRUITLOGISTICA in Berlin die Sorgen und Nöte seiner Erzeuger:innen adressieren und Lösungsansätze liefern, mit deren Hilfe auch in Zukunft eine stabile Bio-Warenversorgung gewährleistet werden kann.“
Foto © lehmann natur
Anhaltende Hitze, starke Überschwemmungen und neue Pflanzenkrankheiten: Der Klimawandel setzt sowohl konventionelle als auch Bio-Landwirte weltweit unter Druck. Zum Beispiel in Spanien: Im Juli 2024 erlebte das Land, das auch als Gemüsegarten Europas gilt, eine außergewöhnliche Hitzewelle mit Temperaturen bis 44 Grad Celsius.
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„Diese extremen Bedingungen beeinträchtigten das Wachstum von Jungpflanzen erheblich, was zu Verzögerungen in der Herbstproduktion führte. Infolgedessen konnten geplante Lieferungen nicht termingerecht erfolgen“, sagt Martin Jacobfeuerborn, Einkaufsleiter bei lehmann natur.
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Wetterextreme führen immer häufiger zu Versorgungsengpässen
Im Oktober folgte dann das Kontrastprogramm: heftige Regenfällen führten in mehreren Regionen zu schweren Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Regionen Valencia, Andalusien und Murcia. „Diese Unwetter verursachten erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Flächen, wobei zahlreiche Felder überflutet und Ernten zerstört wurden“, so Jacobfeuerborn.
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Die Kombination aus vorheriger Dürre und plötzlichen Starkregenereignissen führte auch zu massiven Bodenerosionen. Imade Lahsani Bouhafa, Spezialist für Spanien und Afrika bei lehmann natur, spürte die Not der Erzeuger und die Sorgen der Kunden: „Die Herausforderungen durch das Wetter in Spanien waren regional bezogen nicht mehr zu meistern und führten zu Versorgungsengpässen. Ich erwarte, dass wir uns in den kommenden Jahren öfter auf solche Ereignisse einstellen müssen.“
Pflanzenkrankheiten und Schädlingsdruck nehmen zu
Obwohl ihre Böden fruchtbarer sind und damit mehr Wasser aufnehmen und speichern können als die der konventionellen Bauern, haben viele spanische Bio-Landwirte angesichts der zunehmenden Wetterextreme Angst um ihre Ernten. „Unsere Felder sind zum Glück nicht so erosionsanfällig wie die konventioneller Landwirte. Aber solche Extreme, gekoppelt mit phytosanitären Herausforderungen, bringen auch uns an unsere Grenzen“, berichtet berichtet José, Zucchiniproduzent aus Nijar, Almeria.
Denn Pflanzen, die unter extremem Witterungsstress stehen, sind oft anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. „In Spanien kämpfen unsere Landwirte unter anderem mit dem Tomaten-Braunflecken-Virus, dem Gurkenmosaikvirus dem New-Delhi-Virus bei Zucchinis. Schädlinge wie die Weiße Fliege schädigen nicht nur Früchte, sondern tragen Viren wie den Tomatenblattrollvirus von Pflanze zu Pflanze weiter. Viele unserer Partner mussten ihre Anbaupraktiken anpassen, um die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu kontrollieren,“ berichtet Lahsani Bouhafa.
Landwirte brauchen mehr Unterstützung
„Es ist beeindruckend, mit wieviel Engagement unsere spanischen Erzeuger dranbleiben, um den Markt trotz all dieser Schwierigkeiten weiterhin mit gutem Bio-Obst und Gemüse zu versorgen. Als Bio-Importeur und Erzeuger wünschen wir uns, dass diese Leistungen auch entsprechend honoriert werden“, sagt Geschäftsführer Raphael Kennerknecht.
Um Versorgungslücken zu füllen, beziehe lehman natur zunehmend Ware aus Marokko, Ägypten und der Türkei. "Besonders interessant ist unser Standort in der Türkei, wo wir die Gewächshäuser bei Bedarf mit Geothermie heizen. Das ist eine innovative und nachhaltige Methode, die Ressourcen schont und gleichzeitig die Produktqualität sichert“, so Yasar Yazici, der bei lehmann natur Verkauf und Produktion leitet.
Bei der FRUITLOGISTICA, der internationalen Leitmesse für Obst und Gemüse in Berlin, wird lehmann natur vom 5. bis 7. Februar 2025 die Herausforderungen seiner Erzeuger:innen angesichts des Klimawandels adressieren und Lösungen anbieten, damit auch in Zukunft eine stabile Bio-Warenversorgung gewährleistet werden kann.
Veröffentlichungsdatum: 05.12.2024