Belgien: Gesündere Auswahl im Supermarkt durch intelligentes „Nudging“
Supermärkte und Lebensmittelhersteller können Verbraucher dazu ermuntern, gesündere Lebensmittel zu kaufen. Dies geht aus einem Pilotprojekt der Universität Gent in Zusammenarbeit mit Fevia, Comeos und verschiedenen Unternehmen hervor, berichtet Vilt.be.
Durch „Nudging“, kleine Anpassungen in Läden wie die Positionierung von Produkten und gezieltes Marketing, können Kunden subtil dazu angehalten werden, gesündere Entscheidungen zu treffen.
Mehr Ballaststoffe und weniger Zucker im Einkaufswagen
Die in Carrefour-Läden durchgeführten Experimente zeigen, dass Verbraucher auf subtile Reize reagieren. Christelle Tchonang Ponka von Carrefour Belgien betont: „Gesunde Lebensmittel zugänglich zu machen ist unsere Mission. Dieses Projekt beweist, dass Zusammenarbeit innerhalb der Lebensmittelkette wirklich etwas bewirken kann.“
Lehren für die Zukunft
Obwohl das Projekt vielversprechende Ergebnisse lieferte, sind nicht alle Interventionen gleichermaßen erfolgreich. Faktoren wie Produktart, Ladentyp und Standort spielen eine Rolle.
Laut der Forscher von Be4Life, dem Forschungszentrum der Universität Gent, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um ein genaueres Bild davon zu bekommen, was funktioniert.
Fevia und Comeos, die Verbände für Lebensmittelunternehmen und Einzelhandel, sind von dem Potenzial des „Nudging“ überzeugt, fordern jedoch eine breitere Zusammenarbeit zwischen der Lebensmittelindustrie, dem Einzelhandel, der Wissenschaft und der Regierung.
Ann Nachtergaele von Fevia ergänzt: „Wir brauchen alle – von Regierungen bis zu Unternehmen –, um die Forschung zu beschleunigen und den Verbrauchern gesündere Entscheidungen zu erleichtern.“
Auch Eileen Alexander von Be4Life plädiert für einen stärkeren rechtlichen Rahmen, der die Zusammenarbeit fördert: „Wenn Industrie, Einzelhandel und Regierung ihre Kräfte bündeln, können wir schneller Schritte in Richtung einer gesünderen Gesellschaft machen.“
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 10.01.2025