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Apfelernte 2024: Mit 872 000 Tonnen zweitniedrigste Ernte der vergangenen zehn Jahre

13. Januar 2025

Der Apfel ist weiterhin das mit Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Allerdings verzeichneten die Obstbaubetriebe im Jahr 2024 mit 872 000 Tonnen eine stark unterdurchschnittliche Apfelernte.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden 2024 etwa 122 900 Tonnen oder 12,4 % weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Das war nach dem Jahr 2017 mit 596 700 Tonnen die zweitniedrigste Erntemenge seit 2014.


Bildquelle: Pixabay

Die ebenfalls geringe Ernte des Jahres 2023 wurde um 69 200 Tonnen oder 7,4 % unterschritten. Grund für die geringe Apfelernte waren in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den östlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90 % gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt verursachten.


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Auf Spätfröste und Hagel folgen feuchtkühle Witterung und starke Niederschläge

Im Frühjahr führten Spätfröste und Hagelschläge in vielen Obstanlagen zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz. Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional auftretende starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten. 

Nach endgültigen Zahlen waren die Auswirkungen jedoch geringer als im Rahmen vorläufiger Ernteschätzungen prognostiziert. Bei der ersten Ernteschätzung im Juli 2024 war noch erwartet worden, dass die Apfelernte im Jahr 2024 sogar um 26,3 % oder 261 300 Tonnen geringer ausfallen würde als im zehnjährigen Durchschnitt.


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Größtes Apfel-Anbauland Baden-Württemberg erzielt überdurchschnittliche Ernte

Regional gab es mitunter große Unterschiede. Während die Menge geernteter Äpfel in nahezu allen Bundesländern deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre lag, erzielten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg, dem bedeutendsten Bundesland für den heimischen Apfelanbau, eine vergleichsweise gute Apfelernte. 

Diese lag mit 395 400 Tonnen etwa 19,4 % über dem zehnjährigen Durchschnitt und machte damit rund 45,3 % der bundesweit geernteten Äpfel aus. Die Obstbaubetriebe in Niedersachsen belegten mit 258 200 Tonnen Platz zwei der bedeutendsten Anbauregionen und ernteten 29,6 % der deutschen Äpfel. 

In Niedersachsen lag die diesjährige Apfelernte 10,3 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Die prozentual stärksten Ernteeinbußen gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt verzeichneten die Anbaubetriebe in Sachsen (-92,6 %) und Brandenburg (-82,2 %).

Die meisten Äpfel werden als Tafelobst verkauft

Etwa drei Viertel (73,2 % bzw. 638 900 Tonnen) der im Jahr 2024 geernteten Äpfel waren zur Vermarktung als Tafelobst vorgesehen. Als Verwertungs- oder Industrieobst, etwa zur Produktion von Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein, wurde rund ein Viertel der Ernte (25,8 % bzw. 225 200 Tonnen) verwendet. Der Rest (0,9 % bzw. 7 900 Tonnen) konnte aufgrund von Lager- oder Verarbeitungsverlusten nicht vermarktet werden.

Äpfel machen fast 90 % der deutschen Baumobsternte aus

An der gesamten erfassten Erntemenge von 995 600 Tonnen Baumobst im Jahr 2024 hatten Äpfel einen Anteil von rund 87,6 %. Der Anteil von Pflaumen und Zwetschen lag bei 4,4 %. Zusätzlich wurden in Deutschland 39 000 Tonnen Birnen (3,9 %), 27 900 Tonnen Süßkirschen (2,8 %), 7 500 Tonnen Sauerkirschen (0,8 %) sowie 5 500 Tonnen Mirabellen und Renekloden (0,6 %) geerntet.

Für die Ernteschätzung der wichtigsten Baumobstarten berichten die Ernte- und Betriebsberichterstatterinnen und -erstatter zu verschiedenen Zeitpunkten über die erwarteten beziehungsweise erzielten Erntemengen und Hektarerträge von Äpfeln, Birnen, Pflaumen/Zwetschen, Mirabellen/Renekloden sowie Süß- und Sauerkirschen.

Zwischen den Schätzungen in den Monaten Juni, Juli, August und November kann es etwa aufgrund von Witterungsbedingungen, Krankheiten oder Schädlingen noch zu erheblichen Änderungen kommen.

Die letzte Schätzung der Kirschenernte erfolgt im August, die letzte Schätzung der anderen Baumobstarten im November.

Die Flächenangaben basieren auf der zuletzt 2022 durchgeführten Baumobstanbauerhebung und werden in einzelnen Ländern aktualisiert. Aufgrund der Darstellung gerundeter Werte können Differenzen zwischen der Addition von Einzelwerten und der entsprechenden Summe entstehen.

 

Quelle: Destatis

Veröffentlichungsdatum: 13.01.2025

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