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BLE-Marktbericht: Einheimische Apfelernte fällt 2024 um 12,4 % unter den zehnjährigen Durchschnitt

20. Februar 2025

Der Apfel ist weiterhin das mit Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Im Jahr 2024 verzeichneten die Obstbaubetriebe mit 872000 Tonnen eine stark unterdurchschnittliche Apfelernte.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 2024 etwa 122900 Tonnen oder 12,4 % weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Bildquelle: Pixabay

Grund für die geringe Apfelernte waren in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den östlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90 % gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt verursachten.

Die anfangs ebenso schlecht prognostizierten Ernten in Nordrhein-Westfalen fielen letztlich dann doch etwas besser aus.

Die Apfelbaumblüte begann je nach Region im Mittel der letzten 10 Jahre hierzulande Mitte bis Ende April. Durch den Klimawandel und den damit verbundenen globalen Temperaturanstieg ist der durchschnittliche Beginn der Apfelblüte je nach Region und Jahr bis zu 2 Wochen nach vorne gerückt. Das erhöht die Gefahr von Nachtfrösten in der Blüte. 

Die Folge, Spätfröste treffen die Apfelbaumblüte immer häufiger. So führten auch im letzten April Spätfröste und Hagelschläge in vielen Obstanlagen zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz.

Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional auftretende starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten. 

Nach endgültigen Zahlen waren die Auswirkungen jedoch geringer als im Rahmen vorläufiger Ernteschätzungen prognos- tiziert. Bei der ersten Ernteschätzung im Juli 2024 war noch erwartet worden, dass die Apfelernte im Jahr 2024 sogar um 26,3 % oder 261300 Tonnen geringer ausfallen würde als im zehnjährigen Durchschnitt.

Regional gab es mitunter große Unterschiede. Während die Menge geernteter Äpfel in nahezu allen Bundesländern deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre lag, erzielten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg, dem bedeutendsten Bundesland für den heimischen Apfelanbau, eine vergleichsweise gute Apfelernte. Diese lag mit 395400 Tonnen etwa 19,4 % über dem zehnjährigen Durchschnitt und machte damit rund 45,3 % der bundesweit geernteten Äpfel aus.

Etwa drei Viertel (73,2 % bzw. 638900 Tonnen) der im Jahr 2024 geernteten Äpfel waren zur Vermarktung als Tafelobst vorgesehen. 

In der EU waren 2024 neben Deutschland vor allem auch Österreich, Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien und Belgien von zum Teil erheblichen Ernteausfällen betroffen. Das führt insgesamt zu einer niedrigen EU-Ernte und infolgedessen auch weiter steigenden Preisen.

Quelle: BLE, Statistisches Bundesamt.

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Webseite zur Verfügung stellen. (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
 
Quelle: BLE-Marktbericht KW 07 / 25
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Veröffentlichungsdatum: 20.02.2025

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