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BDC Rückblick: Fruit Logistica – Verbändeübergreifende Zusammenarbeit

04. März 2025

Mehr als 91.000 Menschen aus dem weltweiten Obst- und Gemüsehandel haben nach Angaben der Veranstalter vom 5. bis 7. Februar die Fruit Logistica in Berlin besucht – ein Besucherrekord. Innovationen, Networking und Fachvorträge rund um die Branche standen für Aussteller und Besucher im Fokus. 


Foto © BDC

Ein besonderes Highlight war der Präsidentenrundgang durch die Deutschlandhalle. In dieser traditionellen Halle präsentiert sich die deutsche Branche für Obst, Gemüse und Pilze auf einem Gemeinschaftsstand der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO). 

Die hohe Bedeutung der Fachmesse wurde nicht zuletzt durch einen prominent besetzten Rundgang etlicher Präsidenten und Geschäftsführer von befreundeten Verbänden auf Einladung des BVEO unterstrichen.

Die neue Präsidentin des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Eva Kähler-Theuerkauf nahm erstmalig an dem Rundgang teil und konnte sich ein eindrucksvolles Bild von der heimischen Produktion und deren Leistungen machen.

Unsichere Produktionsbedingungen beenden

Neben den Wetterherausforderungen im letzten Jahr für die Freilandbetriebe, gibt es zahlreiche weitere Themen, die die Branche beschäftigen und denen sich die Verbände übergreifend widmen.

Die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln im Obst- und Gemüsebau wird weiter eingeschränkt durch den Wegfall wichtiger Wirkstoffe auf EU-Ebene sowie dem fehlenden Einvernehmen deutscher Behörden für zonale Zulassungen. 

Auf neue Krankheiten und Schädlinge wie die Schilf-Glasflügelzikade kann mitunter noch überhaupt nicht ausreichend reagiert werden. Der Arbeitskräftemangel verschärft sich und es fehlen Arbeitskräfte für notwendige Pflege- und Erntetätigkeiten.

Die Pläne, den Mindestlohn weiter anzuheben, treiben die Kosten weiter und verunsichern die Branche. So steht die Forderung im Raum, die Landwirtschaft zukünftig vom immer weiter steigenden Mindestlohn abzukoppeln.

Die Energiekosten und Anforderungen an Energieeffizienz müssen dringend angegangen werden. Die Frage nach Wettbewerbsgleichheit innerhalb Europas muss dabei gestellt werden. Hohe Lohnkosten und unsichere Produktionsbedingungen lassen die Attraktivität der deutschen Produktion sinken. 

Darüber hinaus belasteten die weiter gestiegenen Lebenshaltungskosten in Deutschland die Branche. Dazu kommen Verbraucher-Sorgen über die nachlassende Wirtschaftskraft und Verunsicherungen durch politische Entwicklungen im In- und Ausland.

Die Vertreter der Verbände waren sich einig, dass es zwingend einen Politikwechsel braucht und ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland sowie die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion.


Quelle: Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC)

Veröffentlichungsdatum: 04.03.2025

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