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Österreich/RollAMA: Es werden mehr Frischwaren eingekauft

12. März 2025

Österreichische Haushalte kaufen wieder mehr Lebensmittel ein: Die neuesten Daten der RollAMA (rollierenden Agrarmarktanalyse) der AMA-Marketing zeigen einen Anstieg der gekauften Mengen um 2,1 Prozent und eine Zunahme der Ausgaben um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 


RollAMA-Warenkorb; Christina Mutenthaler-Sipek (l), Micaela Schantl. (Foto © AMA Marketing)

Besonders Frischwaren sind gefragt, Fertigprodukte bleiben auf Vorjahresniveau. Das Verhältnis der Ausgaben von tierischen zu pflanzlichen Lebensmitteln ändert sich kaum, eiweißreiche Produkte stehen hoch im Kurs.

Österreichische Haushalte kauften 2024 wieder mehr Lebensmittel als im Vorjahr. Die Einkäufe des RollAMA-Warenkorbs nahmen um 2,1 Prozent zu. Dieser Warenkorb umfasst eine breite Produktpalette, darunter Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Frischobst, Frischgemüse, Kartoffeln, Eier, Tiefkühl-Obst und -Gemüse, Obst- und Gemüsekonserven, Fertiggerichte, pflanzliche Alternativen, Brot, Gebäck und Mehl. Im klassischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) fiel das Plus etwas stärker aus als bei Diskontern.

Die aktuellen Zahlen zeigen auch: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten steigt die Bedeutung von Lebensmitteleinkäufen, während Ausgaben für Gebrauchsgüter eher zurückgehen. Auffällig ist zudem, dass Frischwaren stärker nachgefragt wurden als Fertigprodukte.

Konstante Nachfrage: Tierische und pflanzliche Produkte im Gleichgewicht

Die Ausgaben der Haushalte für Produkte des RollAMA-Warenkorbs stiegen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die gesamten Haushaltsausgaben im LEH erreichten damit 9,8 Milliarden Euro. Wenn man alle Kategorien tierischen Ursprungs den pflanzlichen Lebensmitteln gegenüberstellt, ergibt sich ein relativ konstanter Anteil von knapp 40 Prozent der Ausgaben für pflanzliche Erzeugnisse. Mengenmäßig machen sie etwas mehr als die Hälfte des Gesamteinkaufs aus. 

„Es scheint oft, als würden die Menschen heute viel mehr pflanzliche Produkte kaufen als früher. Doch unsere Auswertung der Haushaltseinkäufe zeigt: Der Anteil von tierischen und pflanzlichen Produkten an den Gesamteinkäufen hält sich weiterhin stabil. Sowohl mengenmäßig als auch wertmäßig gibt es kaum Veränderungen – die Nachfrage in beiden Bereichen bleibt konstant“, fasst Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing den Einkaufstrend der letzten Jahre zusammen.

Preisschwankungen flachen ab

Die Zeiten extremer Preisschwankungen gehören der Vergangenheit an. Die starke Preissteigerung zwischen 2022 und 2023 ließ nahezu alle Lebensmittel teurer werden, bevor sich die Preise 2024 stabilisierten und in manchen Kategorien zurückgingen. Insgesamt betrug der Anstieg der für die Einkäufe bezahlten Durchschnittpreise des RollAMA-Warenkorbs im Jahr 2024 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu lag die Inflationsrate aller Lebensmittel und Getränke lt. Statistik Austria bei 2,6 Prozent.

Dadurch sind auch die Haushaltsausgaben für Lebensmittel inzwischen stabiler. In vielen Produktgruppen wie Käse, Fleisch und Geflügel, Wurst und Schinken, Halb- und Fertiggerichten sowie Obers, Rahm und Topfen blieben die monatlichen Ausgaben 2024 auf dem Niveau von 2023. Beispielsweise gab ein Haushalt 2022 durchschnittlich noch rund 5,8 Euro pro Monat für Obers, Rahm und Topfen aus, während der Wert 2023 auf 6,5 Euro anstieg und 2024 stabil blieb. Mehr ausgegeben wurde hingegen für Eier, Joghurtprodukte, Frischgemüse und Backwaren, da auch die Nachfrage nach diesen Lebensmitteln zunahm.

Rabatte im Handel: Höherpreisige Produkte häufiger in Aktion

Rabattaktionen spielten 2024 eine größere Rolle im Lebensmitteleinzelhandel. Im Schnitt wurde knapp ein Drittel des RollAMA-Warenkorbs in Aktion gekauft. Besonders bei tierischen Produkten war die Aktionsdichte hoch – Butter führte die Liste der häufigsten Aktionsprodukte an, gefolgt von Fleisch und Geflügel.

Nicht nur der Handel entscheidet, welche Produkte in Aktion sind. Auch Rabattsticker, die Konsumentinnen und Konsumenten selbst auf bestimmte Produkte kleben können, gelten als Aktionen. Dies führte dazu, dass höherpreisige Produkte wie Fleisch häufiger rabattiert gekauft wurden, während günstigere Artikel wie Milch, Rahm und Topfen seltener als Aktionsartikel nachgefragt wurden.

„In Zeiten, in denen viele Produkte zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, rückt ein entscheidender Aspekt oft in den Hintergrund: der wahre Wert von Lebensmitteln. Während die Preise für Konsumentinnen und Konsumenten sofort ersichtlich sind, bleibt der unermüdliche Einsatz der Bäuerinnen und Bauern, der hinter den Produkten steckt, meist unbeachtet“, so Mutenthaler-Sipek.

Preisdifferenzen zu konventioneller Ware verringern sich

Der Markt für Bio-Produkte wächst weiterhin stabil. Der Anteil von Bio-Produkten an den verkauften Mengen stieg leicht auf 13,0 Prozent, während der Umsatzanteil mit 11,4 Prozent konstant blieb.

Ein Grund für den höheren Mengenanteil ist, dass Bio-Produkte in preisgünstigeren Kategorien wie Milch stärker vertreten sind als in teureren Bereichen wie Fleisch. Die Preisunterschiede zwischen Bio- und konventionellen Produkten variierten je nach Warengruppe. Während Bio-Frischmilch nur 7,3 Prozent teurer war, lag der Aufpreis für Bio-Fleisch und Bio-Geflügel bei bis zu 81,6 Prozent. 

Vergleicht man 2023 mit 2024, zeigt sich jedoch, dass die Preisdifferenzen geringer wurden: Bio-Fleisch war 2023 noch 85 Prozent teurer als konventionelles Fleisch, 2024 lag der Unterschied bei 81,6 Prozent. Auch Bio-Eier kosteten im Schnitt 56 Prozent mehr als ihre konventionellen Pendants, bei Käse lag die Preisdifferenz bei 23,3 Prozent.


Bildquelle: Pixabay

Paradeiser sind Spitzenreiter beim Gemüse, Paprika besonders gefragt

Paprika verzeichnet den größten Zuwachs unter den Gemüsesorten. Die Einkaufsmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent, was das Gemüse zum klaren Gewinner des Jahres 2024 macht. Auch Champignons erfreuten sich wachsender Beliebtheit und legten um über neun Prozent zu. Dennoch bleibt der Paradeiser weiterhin das am häufigsten gekaufte Gemüse.

Auch im Obstbereich zeigt sich bei den Top-10 Sorten überwiegend eine steigende Nachfrage. Äpfel, sind nach wie vor das beliebteste regionale Obst, verzeichneten jedoch einen Rückgang, da Ernteausfälle durch Spätfrost die Verfügbarkeit beeinträchtigten. Generell gilt: Das Klima hat einen starken Einfluss auf das Angebot und den Preis von Obst und Gemüse, was sich direkt in den Einkaufsmengen widerspiegelt.

 

Quelle: AMA Marketing

Veröffentlichungsdatum: 12.03.2025

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