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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 03/25

Auslandsgeschäft dämpft Absatzminus im Dezember ab, ifo-Index zeigt sich leicht verbessert

18. März 2025

Die deutsche Ernährungsindustrie verzeichnete im Dezember 2024 einen preisbereinigten Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Inlandsmarkt schrumpfte um 2,7 Prozent, während das Auslandsgeschäft ein Plus von 4,3 Prozent verzeichnete. 

Insgesamt erzielten die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 19,2 Milliarden Euro, was einem nominalen Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,3 Milliarden Euro, was einen nominalen Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis bedeutet. 

Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,8 Milliarden Euro und stieg nominal um deutliche 11,5 Prozent.

Die Steigerung ergab sich hauptsächlich durch eine deutliche Erhöhung der Ausfuhrpreise von 6,9 Prozent, während die Inlandsverkaufspreise um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegten. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg leicht um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Rohstoffmärkte

Die Kosten für Agrarrohstoffe und Energie sind zwei der größten Kostenfaktoren in der Lebensmittelproduktion. Steigende Preise wirken sich verzögert auf die gesamte Wertschöpfungskette aus und haben Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Preise um 4,1 Prozent und lagen weiterhin gut 35 Prozent über dem Vor-Krisen-Niveau von Anfang 2020. 

Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse stiegen im Dezember im Monatsvergleich um 1,6 Prozent, verzeichneten jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang von 4,4 Prozent.


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Besonders auffällig sind weiterhin die Preisschwankungen bei Speisekartoffeln, deren Preise um mehr 3,0 Prozent zum Vormonat stiegen, jedoch gut 32 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. 

Im Februar stieg der FAO Food Price Index auf 127,1 Punkte, was einem Zuwachs von 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht und 8,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres liegt. 

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Befürchtungen einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation beeinflussen die Stimmung in der Ernährungsindustrie weiterhin negativ. 

Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den Februar eine leichte Verbesserung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Zuwachs von 0,7 Punkten und steht mit 95,7 Punkten weiter unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steht bei 92,4 Punkten und verschlechterte sich somit leicht zum Wert des Vormonats. 

Der Saldo für die Geschäftserwartung der nächsten sechs Monate verbesserte sich hingegen leicht und steht nun bei 98,9 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt die der Hersteller mit positiven Erwartungen noch leicht: 15,5 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 18,2 von einer Verschlechterung.


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Konsumklima und Verbraucherpreise

Das GfK-Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für die Verbraucherstimmung in Deutschland, die weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharrt. Im Februar verschlechterte sich das Konsumklima erneut leicht und steht bei minus 22,6 Punkten nach minus 21,4 Punkten im Vormonat. Für März wird eine weitere Verschlechterung auf minus 24,7 Punkte prognostiziert.

Im Januar 2025 sanken die allgemeinen Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, während sich die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke um 0,3 Prozent reduzierten. Im Jahresvergleich lagen die Lebensmittelpreise um 1,5 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 1,9 Prozent höher.

In der Ernährungsindustrie erwirtschaften knapp 6.000 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 232,6 Mrd. Euro. Mit rund 644.000 Beschäftigten ist diese Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands.

Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 35 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.

 

Quelle: BVE

Veröffentlichungsdatum: 18.03.2025

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