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Belgien: Turbulente Zeiten im Kartoffelsektor – Was ist wirklich los?

28. März 2025

Der belgische Kartoffelsektor erlebt mit einseitig gekündigten Verträgen und reduzierten Vertragsangeboten turbulente Zeiten. Dennoch rief Christophe Vermeulen, Hauptgeschäftsführer (CEO) der belgischen Kartoffelsektorvereinigung Belgapom, letzte Woche alle dazu auf, einen kühlen Kopf zu bewahren, wie Vilt.be berichtet. 


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Der Sektor befindet sich derzeit in einem „perfekten Sturm“: Nervosität aufgrund des Einbruchs des freien Marktpreises, hohe Lagerbestände bei den Verarbeitern, Trumps wankelmütige Haltung und neue Konkurrenz aus Asien.

„Geben Sie der verarbeitenden Industrie Zeit, ihre Strategie an diese veränderten Umstände anzupassen. Wir tun, was wir können“, sagt er.

Vom Optimismus zur Panik

Wo Ende November noch Optimismus in der belgischen Kartoffelkette spürbar war, ist davon jetzt kaum noch etwas übrig. Bis zum 15. Februar lief alles gut: Der freie Marktpreis von rund 300 EUR/Tonne versprach viel Gutes für die noch im Lager befindlichen Kartoffeln und der Vertragspreis für die neue Saison blieb stabil, aber auf hohem Niveau. Das sorgte für die nötige Begeisterung bei den Kartoffelerzeugern. Viele von ihnen beschlossen, mehr anzubauen, und auch neue Anbauer kamen hinzu. 

Der plötzliche und deutliche Preisverfall für Kartoffeln war ein erstes Signal. Weitere folgten: Ein Händler kürzte einseitig Verträge für die neue Saison und ein großer Verarbeiter kündigte an, die Mengen der noch nicht von beiden Parteien unterzeichneten Vertragsangebote zu reduzieren. 

In der Zwischenzeit sank der Preis auf dem freien Markt weiter und hat sich im Vergleich zu Anfang Februar fast halbiert.

Vermeulen sieht Veränderungen sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite, die der aktuellen Marktsituation zugrunde liegen. 

„Exporte in außereuropäische Länder stehen unter Druck, unter anderem aufgrund der Drohung des amerikanischen Präsidenten, Einfuhrzölle auf europäische Produkte zu erheben. Außerdem beobachten wir eine zunehmende Konkurrenz aus Asien. In China konzentriert man sich zunehmend auf die eigene Produktion. Und wir spüren die Auswirkungen.“


Quelle: Vilt.be

Veröffentlichungsdatum: 28.03.2025

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